Zielsetzung und Struktur

Zielsetzung und Struktur

Die Steuerung des Humus- und Nährstoffhaushalts durch den Menschen ist ein zentrales Anliegen der Ökologischen Landwirtschaft. Humus- und Nährstoffhaushalt sind von entscheidender Bedeutung für die Fruchtbarkeit, d.h. die dauerhafte Produktivität des Bodens. Ziel des Graduiertenkollegs ist es, im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsansatzes das Prozessverständnis in Hinblick auf die Bodenfruchtbarkeit im Ökologischen Landbau erheblich zu verbessern. Untersucht werden daher die Möglichkeiten, den Humus- und Nährstoffhaushalt durch Bodenbearbeitung, durch Gestaltung der Fruchtfolge und indirekt durch verschiedene Fütterungsstrategien und daraus resultierende Unterschiede in der Wirtschaftsdüngerqualität zu steuern.

Im Fokus stehen hierbei

  1. die Qualität der Einträge (Wirtschaftsdünger, Ernterückstände),
  2. die Umsätze von Streu und Humus, insbesondere von Kohlenstoff, Stickstoff und weiteren wichtigen Nährstoffionen (Ca, K, Mg, PO4), 
  3. Austräge über die Gas- (CO2, CH4, N2O, NH3) und Flüssigphase (NO3, gelöster organischer Kohlenstoff, Kationen) sowie 
  4. die Verknüpfung dieser Teilbereich durch Modellierung (Abb. 1)

An den Versuchsstandorten, die sich hinsichtlich Nutzung, Bewirtschaftung, dominierendem Bodentyps (Haplic or Orthic Luvisol, Irragric Cambisol, Irragric Anthrosol) und/oder der vorherrschenden Bodenart (Sand/Schluff) unterscheiden, werden Feldexperimente durchgeführt. Ergänzt werden diese durch Laborversuche unter vollständig kontrollierten Bedingungen, in denen Material von denselben Standorten verwendet wird, durch semi-kontrollierte Labor- und Freiland-Mikrokosmenversuche und durch Modellierungsstudien.