TRI³ticum

Züchtung von Spelzgetreide mit Dreinutzungspotenzial für den ökologischen Landbau

Motivation

Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich bereits jetzt durch eine Zunahme von Extremwetterereignissen (Starkregen, Hagel, Dürre), deren Häufigkeit laut Prognosen des Weltklimarates noch zunehmen werden. Dies erfordert eine Steigerung der Resilienz („Widerstandsfähigkeit“) von Anbausystemen, um Risiken von Ertragsminderung bzw. -ausfall zu reduzieren.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt TRI3ticum soll das Potenzial von Sommer-Spelzgetreide für eine Mehrfachnutzung erforscht werden. In Anlehnung an Anbausysteme wie Zweikulturnutzungssysteme, die durch den Anbau von zwei Kulturen hohe Biomasseerträge pro Jahr ermöglichen und zugleich Anbaurisiken auf zwei Kulturen verteilen, sollen durch die Dreifachnutzung von Spelzgetreide hohe Biomasseerträge pro Anbausaison erzielt werden. Dabei erfolgt zunächst eine Ganzpflanzennutzung vor der Blüte des Spelzgetreides, die zur Futtererzeugung dient. Der danach erfolgende Wiederaustrieb führt zu einem zweiten Aufwuchs, der zu einem zusätzlichen Kornertrag führen kann. Das beim Dreschen anfallende Stroh stellt die dritte Nutzungsform dar.

Falls eine Nutzungsoption z.B. durch Hagelschlag ausfällt, führen die anderen Optionen immerhin zu einem Teilertrag, was zur beschriebenen Erhöhung der Resilienz beiträgt. Können alle Optionen genutzt werden, führt dies zu einer Ertrags- und Produktivitätssteigerung.

Dieser Ansatz erfordert spezielle Sorten, die sich durch eine hohe Bestockungsfähigkeit und einer schnellen Wiederaustriebsfähigkeit bei Ganzpflanzenernte vor der Blüte auszeichnen. Im vorliegenden Projekt werden solche Zuchtstämme bzw. Sorten seitens der Züchtungsprojektpartner selektiert und an mehreren Standorten hinsichtlich ihrer Eignung (Standort und Jahreswitterung) in mehreren Schritten geprüft. Ziel ist die Identifizierung und Entwicklung geeigneter Sorten für die beschriebene Produktionsrichtung.

Projektinformation

Verbundprojekt mit:

Getreidezüchtung Peter Kunz Deutschland gGmbH(gzpk), Gut Mönchhof 2, 37290 Meißner (Koordination)

FG Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe, Universität Kassel

Gefördert von

BMEL – Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL)

Laufzeit

01.04.2024 bis 30.04.2028

 

Ansprechpartner

Dr. Rüdiger Graß

 

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Fotos: gzpk