Drittmittelprojekte

Aktuelle Projekte

Projektleitung: Dr. Julia Johns; Frauke, Umbach; Prof. Dr. Ute, Knierim

Projektbeschreibung

 

Ziel des Projektes ist die (Weiter-)Entwicklung eines reliablen, transparenten und praktikablen Prüfkonzepts für die Tierwohlkontrolle in der ökologischen Landwirtschaft im Rahmen der Bio-Kontrolle mittels vorrangig tierbezogener Indikatoren, die sich in vorangegangenen wissenschaftlichen Untersuchungen als valide erwiesen haben. Ausgangspunkt hierfür sind die bereits in der Bio-Kontrolle angewendeten Prüfkonzepte zur Tierwohlkontrolle verschiedener Öko-Kontrollstellen und der Bioverbände. Diese sollen unter Berücksichtigung bereits bestehender Indikatoren- bzw. Beurteilungssysteme für ähnliche Einsatzzwecke in Bezug auf die Kriterien Validität, Reliabilität und Praktikabilität überprüft und ggf. weiterentwickelt werden. Dabei stellt, neben der standort- und strukturbedingten großen Vielfalt der Betriebe, der mögliche zeitliche und finanzielle Aufwand für die Schulung der Kontrolleur:innen und die Durchführung der Tierwohlkontrolle im Rahmen der Bio-Kontrolle eine große Herausforderung dar. Auf Basis bestehender Systeme und in Abstimmung mit der deutschen Biobranche soll im partizipativen Ansatz die Methodik für ein risikoorientiertes, abgestuftes Prüfkonzept entwickelt werden, das vorhandene Betriebsdaten sowie in den Betrieben selbst erhobene tierbezogene Daten einbezieht. Diese Eigenerhebung kann von den Betrieben zusätzlich für die betriebliche  Eigenkontrolle nach dem Tierschutzgesetz verwendet werden können. Ziel der Tierwohlkontrolle im Rahmen der Bio-Kontrolle ist es, Problembetriebe zu identifizieren, eine Verbesserung des Tierwohls auf diesen Betrieben zu veranlassen und ggf. – bei nicht erfolgter Verbesserung einer defizitären  Ausgangssituation – umzusetzende Maßnahmen und Sanktionen abzuleiten. Für das  Kompetenzmanagement neuer und erfahrener Kontrolleur:innen werden Online- sowie Stallschulungskonzepte weiterentwickelt.
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Projektleitung: Dr. Krieger, Margret; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Jung, Lisa; Matoni, Luisa; Umbach, Frauke; Bolten, Anika

 

Projektdetails:

Ziel des Projekts ProBioHuhn ist es, einen fundamentalen Beitrag zur Entwicklung neuer Strategien zur
Reduktion von Erkrankungen auf ökologischen Masthühnerbetrieben unter besonderer Berücksichtigung
des Darmmikrobioms zu leisten. Dies untergliedert sich in folgende Arbeitsziele:
(1) Erweiterung der Kenntnisse zu Erkrankungs- und Therapiehäufigkeiten sowie zur Antibiotika-
Resistenzlage in ökologischen Masthühnerbeständen bezüglich dreier verschiedener Masttypen
(langsamer wachsende Masthybride, Hähne von Zweinutzungs- und von Legelinien),
(2) Aufklärung über die Zusammenhänge zwischen Masttyp und Darmmikrobiom, Erkrankungsraten
und Antibiotika-Resistenzen unter Berücksichtigung von Tieralter, Mastleistung, Haltungsumwelt und
Management inkl. Fütterung, u.a. bezüglich Fasergehalten.
(3) Ableitung und Evaluation von innovativen Strategien zur Reduktion von Erkrankungen auf
ökologischen Masthühnerbetrieben unter Berücksichtigung betriebsinterner sowie betriebs- und
stufenübergreifender Faktoren (Fütterung, Gesundheitsmanagement, Masttypen etc.)

Die drei in der ökologischen Tierhaltung vorzufindenden Typen von Masthühnern (langsamer wachsende
Masthybride, Hähne von Zweinutzungs- und von Legelinien) werden hinsichtlich ihres Tierwohls unter
besonderer Berücksichtigung der Tiergesundheit sowie ihres Darmmikrobioms und ihrer Antibiotika-
Resistenzlage im Laufe der Mastperiode untersucht. Dazu werden insgesamt 60 Mastdurchgänge auf 15
Praxisbetrieben (fünf Betriebe je Masttyp, vier Durchgänge je Betrieb) untersucht. In jedem Mastdurchgang beinhalten die Untersuchungen die Auswertung der betrieblichen Dokumentation des
Tiergesundheitsstatus und der Schlachthofbefunde. Weiterhin werden je Durchgang zu fünf  verschiedenen Zeitpunkten die Futterrationen analysiert, tierbezogene Tierwohlindikatoren (Körperzustand, Verhalten, Krankheitszeichen) und Leistungsparameter erhoben. Gleichzeitig werden Kot- und Umgebungsproben gezogen, anhand derer die Charakterisierung des Darmmikrobioms und der Nachweis von Krankheitserregern sowie Antibiotikaresistenzgenen erfolgt. Es soll festgestellt werden, ob hinsichtlich dieser Messgrößen Unterschiede zwischen den verschiedenen Masttypen und zwischen unterschiedlichen Altersabschnitten bestehen und inwieweit dies durch das betriebliche Gesundheitsmanagement beeinflusst wird. Ein besonderer Fokus liegt auf der explorativen Analyse der Wechselwirkungen zwischen Haltungsumwelt, Fütterung, Alter, Masttyp und dem Mikrobiom, den Erkrankungsraten und Antibiotika-Resistenzen sowie der Mastleistung.

Vergleiche der Masttypen unter Berücksichtigung betrieblicher Effekte lassen Rückschlüsse auf die durch
den Masttyp determinierte Widerstandsfähigkeit gegen Krankheitserreger sowie die Resilienz bzw.
Anpassungsfähigkeit an Haltungsbedingungen in ökologisch wirtschaftenden Betrieben zu. Ebenso können auf der Grundlage der erhobenen Daten insbesondere betriebliche Risikofaktoren für eine Beeinträchtigung von Tierwohl identifiziert werden. Die Auswertung der longitudinal erhobenen Daten erlaubt Rückschlüsse auf die zeitliche Entwicklung der Widerstandsfähigkeit, der Resistenz gegen antimikrobielle Substanzen und des Tierwohls, die wichtige Hinweise zu optimalen Zeitpunkten für Präventions- und Kontrollmaßnahmen geben können. Aus den Ergebnissen sollen innovative Strategien zur Reduktion von Erkrankungen auf ökologischen Masthühnerbetrieben abgeleitet werden. Dabei finden sowohl betriebsinterne Faktoren (Fütterung, Gesundheitsmanagement etc.) als auch betriebs- und stufenübergreifende Faktoren (Masttypen, ggf. Haltungsverfahren etc.) Berücksichtigung. Abzuleitende Strategien werden im Projekt mit relevanten Stakeholdern hinsichtlich ihrer Akzeptanz und Realisierbarkeit evaluiert und anschließend disseminiert.

 

Abgeschlossene Projekte

Projektbeteiligte: Prof. Dr. Ute, Knierim ; Dr Asja, Ebinghaus; Rebecca Franz- Wippermann

 

Projektdetails:

 

In der ökologischen Rinder- und Schweinehaltung ist der Zugang zur Weide oder zum Auslauf obligatorisch. Daneben gibt es zunehmend innovative Systeme mit nicht klar getrennten Innen- und Außenbereichen, bei denen somit unklar ist, welche Abschnitte des Haltungsverfahrens als Stallfläche und welche als Außenfläche nach der EU-Öko-Verordnung anzurechnen sind. Trotz ausreichender Gesamtfläche kann es zu Unterschreitungen insbesondere der Flächenanforderungen im Stall kommen, ohne dass dies mit Nachteilen für die Tiere verbunden ist. Andererseits können solche offeneren Haltungsverfahren auch Vorteile in Bezug auf das Tierwohl bieten. Ziel des Projektes war es, unter Berücksichtigung der arteigenen Bedürfnisse von Rindern und Schweinen Haltungskriterien zu erarbeiten, mit denen unabhängig von der Aufteilung der verfügbaren Fläche auf den Innen- und Außenbereich beurteilt werden kann, ob die Anforderungen an eine besonders tiergerechte Haltung erfüllt werden. Unter breiter Expert*innen-Beteiligung wurden die Kriterien diskutiert und ihre Anwendbarkeit an Beispielen von Haltungsverfahren geprüft. In einem englischsprachigen Bericht wird der derzeitige Stand des Wissens zu den Bedürfnissen von Schwein und Rind mit besonderem Bezug zu Außenklimabedingungen und die abgeleiteten Haltungskriterien dargestellt und Beispiele innovativer, besonders tiergerechter Haltungsverfahren vorgestellt, die die erarbeiteten Kriterien erfüllen. Es wird der Schluss gezogen, dass bei den neuen, offeneren Haltungsverfahren die Unterscheidung zwischen Innen- und Außenflächen wenig aussagekräftig ist und stattdessen anhand der entwickelten Kriterien bewertet werden sollte, ob diese Verfahren Voraussetzungen für ein verbessertes Tierwohl bieten. In der Verordnung (EU) 2020/464 sollte es ermöglicht werden, im positiven Fall von den in Anhang I Teil I festgelegten Mindestflächen im Innen- und Außenbereich abzuweichen, soweit die geforderte Mindestgesamtfläche (Stall- und Außenfläche) geboten wird.

Projektbeschreibung:

Ziel des Projektes ist es, für die Anwendung in Audits ein tierbezogenes Indikatorsystem zur Beurteilung des Tierwohlniveaus auf Legehennenbetrieben mit Erhebungen im Stall sowie am Schlachthof zu entwickeln und hinsichtlich der Praxistauglichkeit zu testen. Dies beinhaltet eine umfangreiche Literaturrecherche, um geeignete tierbezogene Indikatoren zu identifizieren, sowie die Erarbeitung von Vorschlägen zu Erhebungsmethoden der auf Betriebsebene und am Schlachthof zu erhebenden Indikatoren mit detaillierter Beschreibung und Bebilderung. Die entwickelten Boniturschemata werden im Rahmen einer Feldstudie in Praxisbetrieben und an verschiedenen Schlachthöfen hinsichtlich der Kriterien Validität, Reliabilität und Praktikabilität getestet. Ausgehend von den Erkenntnissen der Praxistests auf den Projektbetrieben und am Schlachthof werden Indikatorauswahl und Methodenbeschreibungen kritisch überprüft und ggf. modifiziert. Im Anschluss werden Schulungsmaterialien in Form eines Leitfadens und Erhebungskarten für die Kontrolleur*innen und Schlachthofmitarbeiter*innen zusammengestellt.  

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Gieseke, Daniel

Projektbeteiligte: Keppler, Christiane

 

Projektbeschreibung:

Ziel des Projektes ist es, eine regelmäßige, systematische Tierwohlerhebung (betriebliche Eigenkontrolle) auf 50 KAT-Legebetrieben einzuführen und die Erhebungen wissenschaftlich zu begleiten. Hierfür werden basierend auf dem modifizierten KAT-Formblatt „Herdenbeurteilung“ verschiedene Schulungsmaterialien für Online- und Präsenzschulungen erstellt, Schulungen durchgeführt und ein Online-Test zum Abgleich der Beurteilerübereinstimmung zwischen Auditor*innen/Testbetrieben und Expert*innen konzipiert. Im Nachgang der praktischen Anwendung der Tierwohl-Eigenkontrolle werden Testbetriebe und Auditor*innen hinsichtlich der Praxistauglichkeit der Tierwohlerhebung mit dem KAT-Tool befragt und die Schulungsmaterialien für Online- und Präsenzschulungen ggf. modifiziert.

Projektleitung: Dr. Ivemeyer, Silvia; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Simantke, Christel

 

Projektbeschreibung:

Verschiedene natürliche Fütterungssysteme für Kälber, Jungvieh und Milchkühe unter den
diversen ökologischen Produktionsbedingungen werden in den acht beteiligten
europäischen Ländern  zusammengetragen und hinsichtlich möglicher Tierwohl-Verbesserungen
geprüft.

Konkrete Themen sind die Verbesserung der Aufzucht der
Tränkekälber sowie raufutterbasierte Fütterungsstrategien für Jungvieh und
Milchkühe, mit dem Ziel, ohne Einbußen bei Leistung und Wirtschaftlichkeit den
Immunstatus der Tiere zu stärken, sowie den Einsatz von Antibiotika und
Anthelmintika zu reduzieren. Unter deutscher Beteiligung werden die Hypothesen
untersucht, (1) ob Tränke-Aufzuchtkälber hinsichtlich Tierwohl und Leistung von
erhöhten Milchmengen profitieren sowie (2) ob eine reine Heufütterung (ohne
Silage in der Ration) positive Gesundheitseffekte mit sich bringt.

Des Weiteren
werden die verschiedenen bestehenden mutter- und ammengebundene
Kälberaufzuchtsysteme in allen sieben beteiligten Ländern identifiziert und
beschrieben sowie die gesetzlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen hierfür
in den beteiligten Ländern verglichen.

 

Publikationen:

 

 Projektleitung: Lange, Jeannette, C.; Prof. Dr. Knierim, Ute

 

Projektbeschreibung:

Trotz der guten Voraussetzungen für eine gesunde, artgerechte und
wirtschaftlich erfolgreiche Schweinehaltung, gibt es noch an
verschiedenen Stellen Optimierungsbedarf und Verbesserungsmöglichkeiten
für die ökologisch wirtschaftenden Betriebe, so z. B. im Bereich der
Tierverluste, der Verletzungsraten oder der biologischen Leistungen,
welche allesamt auch Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der
Betriebe nehmen. Obwohl einzelne Studien dieses Thema bereits
aufgegriffen haben, konnte bislang noch keine durchschlagende
Verbesserung in der Praxis erzielt werden.

Das Projekt baut auf den vorliegenden Erkenntnissen auf, im Verbund der
gesamten Wertschöpfungskette (Sauenhalter, Mäster, Verarbeiter) und in
Zusammenarbeit mit Beratung und Wissenschaft. In einem ersten Schritt
werden gemeinsam mit den Betriebsleitern Indikatoren zur Beurteilung des
Bestandes festgelegt. Betriebsleiter werden geschult, im eigenen
Betrieb Eigenbestandskontrollen durchzuführen um damit einen besseren
Blick auf die Probleme im Bestand zu bekommen und wesentliche Parameter
zu erfassen. Ebenfalls wird das Schlachthofpersonal geschult, in
einheitlicher und wiederholbarer Form Schlachtbefunde zu erkennen und zu
dokumentieren. Landwirte und Schlachthofpersonal werden von den
Projektpartnern bei der Datenerfassung unterstützt. Aufbauend auf den
bewerteten Ergebnissen werden gemeinsam mit den Betriebsleitern und dem
Verarbeiter Bereiche identifiziert, in denen die Betriebe durch
entsprechende Maßnahmen Verbesserungen erzielen können.


Nach Umsetzung der Maßnahmen und erneuter Datenerfassung können
verallgemeinerungsfähige Handlungskonzepte für die Praxis und ein
Konzept für eine erfolgreiche Beratung entwickelt werden. Beides trägt
zur Ausweitung der ökologischen Schweinehaltung bei.

Gefördert durch: Europäische Innovationspartnerschaft "Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit" in Nordrhein-Westfalen (EIP Agrar-Richtlinie)

 

Publikationen:

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Dr. Fink-Keßler, Andrea

 

Projektbeschreibung:

Ziel dieses EIP-Projektes ist es, eine stressfreiere
Schlachtung von Rindern, Schafen und Ziegen zu befördern. Der Transport und
eine fremde Umgebung beeinflussen sowohl das Tierwohl als auch die
Fleischqualität negativ. Aktuell ist es nur erlaubt, ganzjährig auf der Weide
gehaltene Rinder im Haltungsbetrieb zu schlachten. In dem Projekt sollen
Möglichkeiten einer Schlachtung auf dem Hof entwickelt und mit den zuständigen
Behörden abgestimmt werden. Hierzu werden technische Voraussetzungen und ein
Leitfaden erarbeitet. Ein mobiler Betäubungsstand und ein spezieller
Transportanhänger sollen das sofortige Entbluten nach der Betäubung mit dem
Bolzenschuss ermöglichen und so Lebendviehtransporte vermeiden.

Die Mitglieder der operationellen Gruppe sind Dr. Andrea Fink-Keßler (Die
Landforscher/Büro für Agrar–und Regionalentwicklung, BAR, Koordination), 4 landwirtschaftliche Betriebe, ein Schlachtbetrieb, Innovative
Schlachtsysteme-ISS, Handwerkliche Fleischerfachberatung (Sven Lindauer), Verband der Landwirte mit handwerklicher Fleischverarbeitung (vlhf) und die Vereinigung Hessischer Direktvermarkter (VHD). Assoziierte Partner sind neben der Universität Kassel, Vertreter der Veterinärbehörden, der Biolandlandesverband Hessen e.V., die Öko-Modellregion Nordhessen und der Kreisbauernverband Werra-Meißner-Kreis.

 

Das Land Hessen fördert über die Europäische
Innovationspartnerschaft "Landwirtschaftliche Produktivität und
Nachhaltigkeit" (EIP-Agri) das Projekt

Projektleitung: Jung, Lisa; Gonzalez, Jennifer; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeschreibung:

Ein

neu entwickeltes automatisiertes, bildgestütztes Erfassungssystem des Tierwohlindikators
‚Brustbeinstatus‘ am Schlachthof wurde an mehr als 2000 Legehennen validiert
und zur Praxisreife gebracht. Um die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die
Betriebssituation zu prüfen, waren in 20 Herden vor der Ausstallung, nach Fang
und Transport an der Lebendannahme und an der Schlachtkette die Prävalenzen von
Brustbeinschäden erfasst worden. Es zeigte sich, dass durch Fang und Transport
keine adspektorisch erkennbaren Schäden entstanden und dass die automatisierte
Erfassung zu einer leichten Unterschätzung der Prävalenzen führt. Das System
bietet die Möglichkeit, den Brustbeinstatus in vielen Herden über lange Zeiträume
mit wenig Zeitaufwand vergleichbar zu erfassen und Rückmeldungen an die
Legehennenhalter zu geben. Die Entwicklung eines Erfassungssystems von
Hautverletzungen war dagegen unter den Praxisbedingungen an der Schlachtkette
nicht möglich. Für ein mögliches Kannibalismus-Frühwarnsystem für Mastputen
wurden zwei Ansätze verfolgt: Es wurden mit Mikrofon ausgestattete Metallkugeln
entwickelt, mit denen im Stall zuverlässig mittels eines CNN-Modells Pickfrequenzen
detektiert werden können. Unter Anwendung von Optical Flow wurden Veränderungen
der allgemeinen Aktivität automatisiert erfasst. Beide Methoden sind weitgehend
validiert und einsatzbereit. Zusammenhänge mit dem Auftreten von Kannibalismus wurden
bislang nicht gefunden; dies bedarf aber noch weiterer Untersuchung.

 

In
Zusammenarbeit mit der Firma CLK GmbH, die für die technischen Aspekte des
Projektes zuständig war, sowie mit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Projektkoordination), der Universität München und Hochschule Osnabrück sowie mit der Barnstorfer Geflügelschlachterei und Heidemark GmbH

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, siehe www.ble.de/ptble/innovationsfoerderung-bmel/

 

Publikationen:

Projektleitung: Dr. Keppler, Christiane; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeschreibung:

Ziel dieses Prüfkonzeptes ist es, die Prüfung von Tierwohlaspekten im Rahmen der nach den EU-Rechtsvorschriften für die ökologische Produktion durchgeführten Inspektionen für Kontrollpersonal der zuständigen Behörden und der öko-Kontrollstellen durch eine standardisierte Vorgehensweise zu unterstützen.

Im Zentrum des Prüfkonzeptes steht die Kompetenz des Personals das diese Inspektionen durchführt und bewertet. Zu diesem Zweck stützt sich das Konzept auf intensive Schulung der Inspekteure um ihnen die Erkennung relevanter Tierschutzprobleme zu erleichtern. Durch Einbindung von Wissenschaftlern, Kontrollstellen, Verbänden und amtlichem Tierschutz in die Erarbeitung und Diskussion des Konzeptes sollte eine breite Basis für ein einheitliches Verständnis gelegt werden, das dann auch für die erforderliche Nachbereitung im Bereich Beratung und Einschaltung der Amtsveterinäre von Nutzen ist. Im Rahmen des Konzeptes soll, weil ein vollständiges Vorhersehen möglicher Probleme in den Betrieben nicht möglich ist, eine Inspektion durch die Kompetenz der geschulten Inspekteure gesteuert werden. Checklisten werden dabei kurz und flexibel gehalten um auf neue Sachverhalte reagieren zu können. Die Erkennung und Einordnung der am häufigsten angetroffenen Tierschutzindikatoren werden durch Bildkarten mit Definitionen des jeweiligen Zustands bzw. Schäden unterstützt. Zusätzlich wird bei der Dokumentation auf Freitexte zur Beschreibung der angetroffenen Situationen gesetzt. Diese Freitexte sollen durch Fotos ergänzt werden um die Situationen nachvollziehbar zu machen.

Derzeit werden durch das Prüfkonzept Legehennen, Masthühner, Puten, Schweine, Schafe, Ziegen und Rinder erfasst.


Gefördet durch: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein Westfalen und Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz


In Zusammenarbeit mit: Gesellschaft für Resourcenschutz (GFRS) und Beratung Artgerechte Tierhaltung (BAT e.V.)

 


Projektleitung: Gieseke, Daniel; Fetscher, Sarina; Prof. Dr. Knierim, Ute

 

Projektbeschreibung:

Ziel des BLE-Projektes ist es, ausgewählte Tierschutzindikatoren zur betrieblichen Eigenkontrolle auf ihre Praxistauglichkeit und Reliabilität in tierhaltenden Betrieben zu prüfen und weiterzuentwickeln. Unterschiedliche Schulungsmöglichkeiten der Tierhalter zur Erfassung der Indikatoren werden verglichen. Weiterhin soll ein Orientierungsrahmen zur Einordnung der Ergebnisse abgestimmt und eine anwenderfreundliche Software für die Erhebung in der Praxis und für die Bewertung geliefert werden. Tierhalter sollen eine systematische und regelmäßige Überprüfung des Wohlergehens ihrer Tiere vornehmen können, um eventuelle Tierschutzprobleme erkennen und den Erfolg von Verbesserungsmaßnahmen überprüfen zu können. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL, Koordinator), dem Thünen-Institut, Trenthorst (Nutztierart Rind) und dem Friedrich-Loeffler-Institut, Celle (Schwein) durchgeführt, Die Anwendung beim Geflügel wird von der Universität Kassel bearbeitet.

 


Link zur Projektwebseite


Die Förderung des Projektes erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.


In Zusammenarbeit mit: Schultheiß, U. und Zapf, R. (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft), Brinkmann, J., Cimer, K. und March (Thünen-Institut), Schrader, L. und Schubbert, A. (Friedrich-Loeffler-Institut).

 


Publikationen:

Projektleitung: Dr. Olschewsky, Anna; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Prof. Dr. Riehn, Katharina

Projektbeschreibung:

 

Obwohl der Anteil ökologischer Putenhaltung in Deutschland mit weniger
als 2 % vergleichsweise gering ist, erfährt die Branche insbesondere
wegen des Einsatzes schnell wachsender konventioneller Linien und
teilweise hohen Prävalenzen verschiedener leistungs- und
hal-tungsbedingter Krankheiten Aufmerksamkeit. Zum Umfang dieser
Probleme bei alternativen langsamer wachsenden Putenherkünften liegen
bislang nur wenige Informationen vor.

In der vorliegenden
Untersuchung wurde daher überprüft, welche Ergebnisse langsamer
wachsende Putenherkünfte unter ökologischen Praxisbedingungen
hinsichtlich Verhalten, Gesundheit, Fleischqualität und Leistung
erbringen. Verglichen wurden die Herkünfte Hockenhull Black (robust mit
reduziertem Leistungspotenzial) und Hockenhull Large Bronze (Eignung für
Freilandhaltung mit ähnlichen Leistungen wie Kelly BBB) jeweils mit der
Referenzgenetik Kelly BBB, die als langsamer wachsende Genetik bereits
häufiger eingesetzt wird. Aufzucht und Mast von jeweils etwa 2 x 50
Hähnen pro Genetik in drei Durchgängen (insgesamt 844 Tiere) auf einem
biologisch-dynamischen Praxisbetrieb in einem Mobilstall wurden von 2015
bis 2018 mit folgenden Untersuchungen wissenschaftlich begleitet:
kontinuierliche Dokumentation der Mortalität und Abgangsursachen;
Erfassung der Nutzungsdauer bestimmter Haltungsbereiche mittels Direkt-
und Videobeobachtung mit Instantaneous Scan Sampling, Bonitur des
Gefieder- und Hautzustandes als Indikator für Federpicken, Kannibalismus
und soziale Auseinandersetzungen, sowie Erfassung der Gehfähigkeit,
Beinstellung und des Fußballenzustands in der 7., 16. und 25.
Lebenswoche. Nach den Teilschlachtungen in der 17., 20. und 25.
Lebenswoche wurden am Schlachtkörper Fußballen- und Brusthautzustand
sowie das Vorkommen von Verletzungen und Kratzern beurteilt. Darüber
hinaus wurden zu diesen Zeitpunkten Lebend- und Schlachtkörpergewichte,
Gewichte wertvoller Teilstücke, pH-Werte, Tropfsaftverluste und
Blutpunkte erfasst. Zusätzlich wurden tägliche Zunahmen und die
Futterverwertung berechnet. Die Daten wurden auf mögliche Effekte von
„Genetik“ und „Lebenswoche“ und deren Interaktion mit linearen bzw.
generalisierten linearen gemischten Modellen analysiert und
Effektstärken berechnet. Ein Teil der Daten wurden wegen geringer
Stichprobengröße bzw. wegen Verletzungen der Normalverteilung mit nicht
parametrischen Verfahren ausgewertet.

Im Ergebnis wurden nur wenige
signifikante Unterschiede mit hauptsächlich kleinen Effektstärken
zwischen den Genetiken festgestellt. Ausnahmen stellte eine signifikant
schlechtere Beingesundheit von Hockenhull Bronze, verstärktes Vorkommen
von Brustblasen bei Kelly BBB sowie ein hoher Anteil an
Fußballenveränderungen bei Hockenhull Black dar. Letztere zeichneten
sich allerdings durch eine geringe Mortalität, weniger Fehlstellungen
der Beine sowie eine reduzierte Verletzungsrate aus. Insgesamt waren die
Schadensprävalenzen zum überwiegenden Teil geringer als in
Vergleichsuntersuchungen. Es kann daher geschlossen werden, dass sowohl
die zwei alternativen Herkünfte als auch die Referenzgenetik unter
ökologischen Praxisbedingungen mit 100 % ökologischer Fütterung bei
gutem Management so aufgezogen und gemästet werden können, dass bei
vergleichsweise hohen Leistungen ein akzeptabler bis guter Status
hinsichtlich Verhalten, Gesundheit und Fleischqualität erreicht wird.


Die Förderung des Vorhabens erfolgte aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank.

 

Publikationen:

Projektleitung: Dr. Ivemeyer, Silvia; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Simantke, Christel

 

Projektbeschreibung:

Im Fokus des Projektes mit Partnern aus sieben europäischen Ländern (AT, CH, DK, DE, LI,
PL, SE) standen Wege zur Verbesserung der Euter- und Stoffwechselsituation in ökologischen Milchviehbetrieben.

Deutschland (DE) war an folgenden Teilprojekten beteiligt:

Vergleich von Gesundheits- und Produktionsmerkmalen zwischen lokalen und weit
verbreiteten Rassen
: In DE zeigte die lokale Rasse Anglerrinder alter Zuchtrichtung unter relativ extensiven Betriebsbedingungen ein vergleichbares Produktions- und Gesundheitsniveau wie Holstein-Kühe und
kann daher unter Low-Input-Bedingungen empfohlen werden.

Beschreibung verschiedener Betriebstypen bezüglich Management und Herdengesundheit:
In DE zeigte sich, dass unterschiedliche Managementstrategien zu ähnlichen
Ergebnissen hinsichtlich Herdengesundheit und Langlebigkeit führen
können, wobei Betriebe mit höherer Milchleistung nicht nur einen höheren
Input bezüglich Futtermitteln mit hoher Energiedichte wie Mais oder
Kraftfutter, sondern auch bezüglich der Gesundheitsvorsorge haben.
Derartige Unterschiede sollten in Beratung und Forschung berücksichtigt
werden.

Identifizierung von Stresseffekten auf Mastitisrisiko und
Heilungskapazität
: Basierend auf Untersuchungen von 30 Herden in DE und
DK zeigt sich das Gesamtmuster, dass positive Einstellungen und Interaktionen seitens der Tierhalter, die eine positive Mensch-Tier-Beziehung aufbauen und eine frühzeitige Problemerkennung ermöglichen, die Eutergesundheit positiv beeinflussen können. Herden mit niedrigerem Stressniveau zeigten eine bessere Mastitis-Heilungskapazität. Diese Zusammenhänge sollten zukünftig in
Forschung und Mastitisbekämpfung stärker berücksichtigt werden, ohne die bekannten Management- und Haltungsrisikofaktoren zu vernachlässigen.

Praxiserfahrungen zum vorzeitigen Trockenstellen einzelner Viertel während der Laktation
bei milden chronisch entzündeten Eutervierteln
: Dies kann eine Strategie sein, den Antibiotikaeinsatz zu senken. Eine gründliche Beobachtung ist dabei aber essentiell.

In Zusammenarbeit mit: Winckler, C. und Fürst-Waltl, B. Universität für Bodenkultur Wien, Österreich; Wallenbeck, Swedish University of Agricultural Sciences, Schweden; Spengler, A. und Bieber, A., Forschungsinstitut für biologischen Landbau FIBL, Schweiz; Sorensen J.T., Kargo, M., University of Aarhus, Dänemark; Walczak, J. und Woijcek, P., National Research Institute of Animal Production, Polen; Ribikauskas, V., Lithuanian University of Health Sciences, Litauen (

https://projects.au.dk/coreorganicplus/research-projects/organicdairyhealth/)

 

Publikationen:

2021

Ivemeyer, S., 2021. Eutergesundheit: Ruhiger Umgang zeichnet sich aus, Top Agrar.
 

2021

Ebinghaus, A., Ivemeyer, S., Simantke, C., Palme, R., Knierim, U., 2021. Faecal cortisol metabolites in cows: cross-sectional exploration of associations with human and farm factors, in: Boyle, L., O´Driscoll, K. (Hrsg.), Proceedings of the 8th International Conference on the Assessment of Animal Welfare at Farm and Group Level, Cork, Ireland, August 16-19, 2021. Wageningen Academic Publishers, Wageningen, The Netherlands, S. 52. https://doi.org/10.3920/978-90-8686-901-5
 

2020

Bieber, A., Wallenbeck, A., Spengler Neff, A., Leiber, F., Simantke, C., Knierim, U., Ivemeyer, S., 2020. Comparison of performance and fitness traits in German Angler, Swedish Red and Swedish Polled with Holstein dairy cattle breeds under organic production. Animal: An International Journal of Animal Bioscience 14, 609–616. https://doi.org/10.1017/S1751731119001964
 

2020

Ebinghaus, A., Knierim, U., Simantke, C., Palme, R., Ivemeyer, S., 2020. Fecal Cortisol Metabolites in Dairy Cows: A Cross-Sectional Exploration of Associations with Animal, Stockperson, and Farm Characteristics. Animals 2020, 1787. https://doi.org/10.3390/ani10101787
 

2019

Wallenbeck, A., Rousing, T., Sørensen, J., Bieber, A., Spengler Neff, A., Fuerst-Waltl, B., Winckler, C., Pfeiffer, C., Steininger, F., Simantke, C., March, S., Brinkmann, J., Walczak, J., Wójcik, P., Ribikauskas, V., Wilhelmsson, S., Skjerve, T., Ivemeyer, S., 2019. Characteristics of organic dairy major farm types in seven European countries. Organic Agriculture 2019, 275 – 291. https://doi.org/10.1007/s13165-018-0227-9
 

2019

Ivemeyer, S., Ebinghaus, A., Simantke, C., Palme, R., Knierim, U., 2019. Is cows’ qualitatively assessed behaviour towards humans related to their general stress level?, in: Newberry, R.C., Braastad, B.O. (Hrsg.), ISAE 2019 - Proceedings of the 53rd Congress of the ISAE. Wageningen Academic Publishers, Wageningen, S. 2017.
 

2018

Ivemeyer, S., Ebinghaus, A., Simantke, C., Knierim, U., 2018. „Bitte zähme mich“? - Mensch-Tier-Beziehung und Eutergesundheit, in: Geßl, Reinhard, Freiland Verband (Hrsg.), Konsequenter Nutztierschutz - da geht noch was. 25. Freiland-Tagung/32. IGN-Tagung. Freiland Verband, Wien, S. 11 – 17.
 

2018

Rath, F., Simantke, C., Ivemeyer, S., 2018. Heilsame Melkpause, bioland - Fachzeitschrift für ökologischen Landbau.
 

2018

Ivemeyer, S., Simantke, C., Ebinghaus, A., Poulsen, P.H., Sorensen, J.T., Rousing, T., Palme, R., Knierim, U., 2018. Herd-level associations between human–animal relationship, management, fecal cortisol metabolites, and udder health of organic dairy cows Journal of Dairy Science 101, 7361–7374. https://doi.org/10.3168/jds.2017-13912
 

2018

Ivemeyer, S., Brinkmann, J., March, S., Simantke, C., Winckler, C., Knierim, U., 2018. Major organic dairy farm types in Germany and their farm, herd, and management characteristics. Organic Agriculture 8, 231–247. https://doi.org/10.1007/s13165-017-0189-3
 

 

 

 

 

 

Projektleitung: M.Sc. Ebinghaus, Asja; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Dr. Ivemeyer, Silvia; Prof. Dr. König, Sven; Simantke, Christel

Projektbeschreibung:

 

Ziel des Projektes war es
Messgrößen zur Beurteilung der Mensch-Tier-Beziehung (MTB) bei Milchkühen
hinsichtlich ihrer Reliabilität, Validität und Praktikabilität in der
Tierwohlforschung und Tierzucht zu bewerten. Weiterhin sollten in einer
Querschnittsuntersuchung wesentliche Einflussfaktoren auf das Kuhverhalten
gegenüber dem Menschen identifiziert werden.

 

Vier Verhaltensmessgrößen,
die sich in einer Pilotphase als praktikabel und zuverlässig hinsichtlich der
Inter- und Intra-Observer-Reliabilität erwiesen, wurden auf 33 Praxisbetrieben angewendet:
Ausweichdistanz (AD), Berührungstoleranz (BT), Verhalten beim Freilassen (VF)
und qualitative Verhaltensbeurteilung während einer Mensch-Tier-Interaktion
(QBA). Auf drei Betrieben wurden die Beurteilungen nach drei Wochen wiederholt,
um die Test-Retest-Reliabilität zu überprüfen. Zusätzlich wurden die bisherigen
Zuchtmerkmale Melkbarkeit (ø
Milchfluss/Min.) und Melktemperament (subjektive Evaluierung) von den Zuchtverbänden herangezogen und auf Betrieben
mit Melkstand das Trippeln (STEP) und Ausschlagen (KICK) pro Kuh*Melkzeit
beobachtet. Hinsichtlich potentieller Einflüsse wurden Einstellungen des
Menschen, Faktoren zu Mensch-Tier-Kontakten, Herde, Management und Haltung
erhoben.

 

Unterschiedlich starke
Korrelationen zwischen AD, BT, VF und QBA legen nahe, dass die Messgrößen teils
unterschiedliche Aspekte der MTB widerspiegeln. QBA zeigte dabei die stärksten
Korrelationen und scheint am meisten gemeinsame Aspekte zu reflektieren. Auch
hinsichtlich der Wiederholbarkeit über die Zeit erwies sich QBA als am
vielversprechendsten. STEP und KICK korrelierte weder mit AD, BT, VF, QBA noch
mit den Zuchtmerkmalen. Dies deutet darauf hin, dass das Kuhverhalten im
Melkstand andere Faktoren reflektiert als Furchtsamkeit bzw. Vertrauen
gegenüber dem Menschen. Zur MTB-Beurteilung in der Tierwohlforschung scheint
also v.a. QBA gut geeignet. Als Zuchtmerkmal kann auch AD in Betracht gezogen
werden: die Anwendung ist einfacher und im züchterischen Teilprojekt wurde eine
moderate Erblichkeit geschätzt.

 

In der
Querschnittsuntersuchung von Einflüssen auf die MTB wurden multivariable Modelle
für AD, BT, VF, und QBA gerechnet. Positive Einstellungen gegenüber den Tieren
waren in allen Testsituationen mit ruhigeren Herden assoziiert. Weiterhin bestanden
Zusammenhänge zwischen einzelnen Zielvariablen und verschiedenen Herden- und
Managementfaktoren, die direkt oder indirekt die Quantität und Qualität der
Mensch-Tier-Kontakte reflektieren dürften: z.B. war der % enthornter Kühe in
der Herde mit furchtsameren Kühen verbunden. Die Frequenz von
Mensch-Tier-Kontakten, manuelle Futtervorlage oder Selektion auf Gutmütigkeit hingegen
waren mit ruhigeren Kühen assoziiert. Damit weisen die Ergebnisse darauf hin,
dass eine positive Einstellung und regelmäßige Mensch-Tier-Kontakte auf
unterschiedlichen Betriebstypen zu ruhigeren Kühen in verschiedenen
Interaktionen mit dem Menschen im Stall beitragen können.

 

Im Rahmen des
assoziierten CoreOrganic Projektes „OrganicDairyHealth" wurden zudem
Zusammenhänge zwischen MTB, Stressreaktion und Eutergesundheit der Kühe gezeigt.

 

Gefördert durch das Land Hessen im Rahmen der Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE)

 

Publikationen:

2021

Ebinghaus, A., Ivemeyer, S., Simantke, C., Palme, R., Knierim, U., 2021. Faecal cortisol metabolites in cows: cross-sectional exploration of associations with human and farm factors, in: Boyle, L., O´Driscoll, K. (Hrsg.), Proceedings of the 8th International Conference on the Assessment of Animal Welfare at Farm and Group Level, Cork, Ireland, August 16-19, 2021. Wageningen Academic Publishers, Wageningen, The Netherlands, S. 52. https://doi.org/10.3920/978-90-8686-901-5
 

2020

Ebinghaus, A., Knierim, U., Simantke, C., Palme, R., Ivemeyer, S., 2020. Fecal Cortisol Metabolites in Dairy Cows: A Cross-Sectional Exploration of Associations with Animal, Stockperson, and Farm Characteristics. Animals 2020, 1787. https://doi.org/10.3390/ani10101787
 

2019

Ivemeyer, S., Ebinghaus, A., Simantke, C., Palme, R., Knierim, U., 2019. Is cows’ qualitatively assessed behaviour towards humans related to their general stress level?, in: Newberry, R.C., Braastad, B.O. (Hrsg.), ISAE 2019 - Proceedings of the 53rd Congress of the ISAE. Wageningen Academic Publishers, Wageningen, S. 2017.
 

2019

Ivemeyer, S., Simantke, C., Ebinghaus, A., Knierim, U., 2019. Mensch-Tier-Beziehung, Management, Stressbelastung und Eutergesundheit bei Milchkühen, in: Mühlrath, D., Albrecht, J., Finckh, M.R., Hamm, U., Heß, J., Knierim, U., Möller, D. (Hrsg.), Innovatives Denken für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft, Beiträge zur 15. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, 05.-08.03, Kassel. Verlag Dr. Köster, Berlin, S. 260–263.
 

2019

Ebinghaus, A., Schmitz, L., Ivemeyer, S., Domas, L., Knierim, U., 2019. Validity aspects of behavioural measures to assess dairy cows´ responsiveness towards humans., in: Newberry, R.C., Braastad, B.O. (Hrsg.), Animal lives worth living - Proceedings of the 53rd Congress of the ISAE, 5th-9th August, 2019, Bergen, Norway. Wageningen Academic Publishers, Wageningen, S. 222. https://doi.org/10.3920/978-90-8686-889-6
 

2019

Ebinghaus, A., Ivemeyer, S., Knierim, U., 2019. Welche Faktoren können die Mensch-Tier-Beziehung in der ökologischen Milchkuhhaltung beeinflussen?, in: Mühlrath, D., Albrecht, J., Finckh, M.R., Hamm, U., Heß, J., Knierim, U., Möller, D. (Hrsg.), Beiträge zur 15. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, Innovatives Denken für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft, 05.-08. März 2019, Universität Kassel. Verlag Dr. Köster, Berlin, S. 270–273.
 

2018

Ivemeyer, S., Ebinghaus, A., Simantke, C., Knierim, U., 2018. „Bitte zähme mich“? - Mensch-Tier-Beziehung und Eutergesundheit, in: Geßl, Reinhard, Freiland Verband (Hrsg.), Konsequenter Nutztierschutz - da geht noch was. 25. Freiland-Tagung/32. IGN-Tagung. Freiland Verband, Wien, S. 11 – 17.
 

2018

Ebinghaus, A., Ivemeyer, S., Knierim, U., 2018. Do arousal states provide additional information on cows´ level of fear of humans?, in: Hintze, S., Winckler, C. (Hrsg.), Really relaxed or deeply depressed? Low arousal states and animal welfare, Workshop, 19th - 20th of September 2018. BOKU, Wien, S. TBD.
 

2018

Santos, L.V., Brügemann, K., Ebinghaus, A., König, S., 2018. Genetic parameters for longitudinal behavior and health indicator traits generated in automatic milking systems. Archives Animal Breeding 2018, 161 – 171. https://doi.org/10.5194/aab-61-161-2018
 

2018

Ivemeyer, S., Simantke, C., Ebinghaus, A., Poulsen, P.H., Sorensen, J.T., Rousing, T., Palme, R., Knierim, U., 2018. Herd-level associations between human–animal relationship, management, fecal cortisol metabolites, and udder health of organic dairy cows Journal of Dairy Science 101, 7361–7374. https://doi.org/10.3168/jds.2017-13912

Projektleitung: Dr. Keppler, Christiane; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Fetscher, Sarina; Hilmes, Nadja

 

Projektbeschreibung:

Im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens Tierschutz wurde ein Managementtool (MTool) erprobt und weiterentwickelt, das auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen erarbeitet wurde. Es dient der tierorientierten Beurteilung des Managementerfolges und erlaubt strukturiertes Vorgehen bei der Analyse der Ursachen für unzureichendes Tierwohl (z.B. beim Auftreten von Federpicken und Kannibalismus). Hierdurch soll die Entscheidungsfindung für eine Verbesserung der Haltungsbedingungen und des Managements erleichtert werden.

 

Die Arbeiten wurden im Rahmen der "Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zum Informationstransfer neuer Erkenntnisse aus Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE-Vorhaben) in die landwirtschaftliche Praxis im Kontext der Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz" vom 04. Juni 2013 aus Mitteln des  Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

 

Projektleitung: Dipl.-Biol., M.A. Benzing, Birgit; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Prof. Dr. Dr. Köchy, Kristian; Hilbert, Christopher

 

Projektbeschreibung:

 

Die Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere unterlag in den vergangenen Jahrzehnten zahlreichen Veränderungen. Einerseits wurden aus Tierschutzsicht viele Verbesserungen erreicht, andererseits lebt eine große Anzahl an Nutztieren in leidverursachenden Haltungsbedingungen.Um verlässliche Aussagen über das Ausmaß von Tierwohl bzw. -leid zu ermöglichen, hat die angewandte Ethologie ein breites Spektrum an Konzepten und Methoden entwickelt. Einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung des Studiendesigns nehmen vorgelagerte methodologische Annahmen, insbesondere wann eine Erklärung als wissenschaftlich angemessen gilt und welche Methoden zu ihrer Beantwortung als geeignet angesehen werden. So hat sich beispielsweise die Einstellung zur wissenschaftlichen Zugänglichkeit des emotionalen Erlebens bei Tieren verändert. Während ältere Schriften weitgehend zur Zurückhaltung aufrufen, da inneres Erleben nicht erfasst werden könne, stellen neuere Ansätze den wissenschaftlichen Zugang nicht grundsätzlich in Frage.Ziel des Promotionsvorhabens ist es, die Veränderungen der methodischen Forschungspraxis zu dokumentieren und die sie begleitenden konzeptionellen Rahmen sowie methodologischen Annahmen zu explizieren. Dabei wird der Fokus auf ethologische Methoden zur Erfassung von positiven und negativen Emotionen von Nutztieren gelegt. Das interdisziplinäre Projekt, das angewandte Ethologie und Wissenschaftstheorie verknüpft, beinhaltet ein umfangreiches Literaturreview sowie eine Rekonstruktion der epistemischen Tugenden des Forschungsbereichs.Die Tierwohlforschung bietet ein spannendes Untersuchungsfeld, um sich verändernde methodologische Annahmen und methodisch-technische Entwicklungen miteinander in Beziehung zu setzen.

Gefördert durch das Land Hessen im Rahmen der Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE)

 

Publikationen:

Projektleitung: Dr. Johns, Julia; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Mück, Ulrich; Sixt, Dieter; Poddey, Eike; Kremer, Hans-Josef

Projektbeschreibung:

Es wurden 35 Umstellungsbetriebe
sowie 5 bereits etablierte Vergleichsbetriebe über 5 Jahre wissenschaftlich und
durch Beratung begleitet. Auf Grundlage wiederholter Status-quo-Analysen, der
Erkenntnisse aus betriebsindividueller Beratung, des Wissensaustauschs in
Erfahrungsgruppen, des Einbezugs von Praktiker-Erfahrungen, Erhebungen zu
Selbstfangfressgittern auf 31 Betrieben sowie der Literatur wurde ein
„Werkzeugkasten für die Haltung horntragender Milchkühe“ erarbeitet. Dieser gibt
systematisch Anleitung, den Status-quo bezüglich hornbedingter Schäden zu
ermitteln und mit einem Ampelsystem zu bewerten. Wenn nötig, ermöglicht er
daraufhin eine Ursachenermittlung und gibt Empfehlungen für Verbesserungen. Zu
den eingeflossenen Projektergebnissen gehörte, dass die meisten verletzungsträchtigen
Auseinandersetzungen, mit betriebsindividuellen Unterschieden, im Fress- und
Wartebereich sowie beim Austrieb aus dem Melkstand stattfanden. Als konstant günstig
für die Verminderung hornbedingter Schäden erwiesen sich die Reduzierung von
Konkurrenzsituationen, die Förderung einer ruhigen Herde und eine gute Übersichtlichkeit
an den Tränken für die Kühe. Auf Betrieben mit gutem Zusammenspiel zwischen
Tier, Haltung, Herdenmanagement und Mensch wurden geringe hornbedingte Schäden
festgestellt, selbst wenn einige Aspekte, wie Gangbreiten oder Sackgassen,
nicht den üblichen Empfehlungen entsprachen. Gleichzeitig traten generell umso
weniger Schäden auf, je mehr Praxisempfehlungen erfüllt wurden. Zusätzliche Untersuchungen
auf 21 Betrieben im 4. Jahr belegten einen positiven Effekt des sommerlichen
Weidegangs auf Hautschäden. Auf das Auftreten von Blutmilch, systematisch in 25
Herden im 5. Jahr erfasst, wirkte reduzierte Futterkonkurrenz mindernd. Letzte
Erhebungen auf 20 Betrieben zeigten, dass Erfolge des Beratungsprozesses teilweise
erst längerfristig sichtbar werden. Die Projektergebnisse wurden u.a. in 10
Praxisworkshops und 2 Beraterschulungen in die Praxis transferiert.



Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft (BMEL) über die BLE im Rahmen des Bundesprogramms ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BöLN)


In Zusammenarbeit mit: Bioland Beratung GmbH und Demeter e.V.

 

Publikationen:

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Lange, Jeannette

Projektbeteiligte: Dr. Kempkens, Karl; Stiebing, Achim; Upmann, Matthias

 

Projektbeschreibung:


Die bisherige Praxis einer betäubungslosen Ferkelkastration zur Vermeidung von Ebergeruch erscheint aus Tierschutzsicht bedenklich. Sie wurde daher durch VO (EG) 889 (2008) für den ökologischen Landbau mit Wirkung vom 1.1.2012 untersagt. Deshalb wird allseitig nach Alternativen sowohl im ökologischen als auch im nicht ökologischen Landbau und den daran hängenden Wertschöpfungsketten gesucht. Ziel der Untersuchungen war daher die Entwicklung eines Konzepts für die Erzeugung, Schlachtung und Verarbeitung ökologisch erzeugter Eber entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hierzu wurde untersucht, inwieweit es möglich ist, durch eine an den Bedarf von Ebern ausgerichteten Fütterung die Eber unter ökologischen Bedingungen hinreichend zu versorgen, sie durch angepasste Haltung und Managementmaßnahmen tierschutzgerecht zu halten sowie die Ausprägung von Ebergeruch und -geschmack zu minimieren. Im Bereich der Schlachtung und Verarbeitung wurde eine praxistaugliche Detektionsmethode von Tieren mit Geschlechtsgeruch erarbeitet sowie Verfahrensanweisungen für die Herstellung sensorisch unauffälliger Produkte aus geruchsaktivem Eberfleisch bei möglichst vollständiger Verwertung der Eberschlachtkörper erstellt. Für eine umfassende Bewertung der Praxistauglichkeit des Konzeptes wurde darüber hinaus die ökologische Ebermast wirtschaftlich bewertet.

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)

 

Publikationen:

Projektleitung: Dr. Keppler, Christiane; Prof. Dr. Knierim, Ute

 

Projektbeschreibung:

Das vorliegende Projekt diente der Erarbeitung nationaler Voraussetzungen und Positionen,die in eine von der Europäischen Kommission finanzierten Machbarkeitsstudie zur Entwicklung eines koordinierten Europäischen Tierschutz Netzwerks „Coordinated European Animal Welfare Network“ (EUWelNet; SANCO 2012/10293) eingebracht wurden. Ein Schwerpunkt der Bearbeitung lag im Bereich der Masthühnerhaltung. Das Projekt diente auch dem Informationstransfer mit deutschen Schlüsselstellen.

 


Bei der Machbarkeitsstudie handelte es sich um ein Pilotprojekt, das zum Ziel hatte, die Durchführbarkeit und den Nutzen eines zukünftigen Europäischen Netzwerks für Tierschutz zu untersuchen, das die Behörden und Betriebe bzw. Unternehmen bei der Implementierung und Durchsetzung des Europäischen Tierschutzrechtes unterstützen soll.

 


Insgesamt wirkten 16 Universitäten und 10 Forschungseinrichtungen aus 16 europäischen Ländern an dem Projekt mit, die eine entsprechende Expertise in den relevanten Bereichen (Ethologie, Veterinärmedizin, Tierproduktion, Soziologie etc.) sowie Erfahrung mit Wissenstransfer, Ausbildung und dem Dialog zwischen Gesellschaft und Wissenschaft aufwiesen. Die Projektpartner rekrutierten sich vorwiegend aus schon existierenden Netzwerken und vorherigen EU-Projekten (www.welfarequalitynetwork.net, www.aware-welfare.eu). Als beratende Instanz für das Pilotprojekt wurde ein „Advisory Board“ eingerichtet, das aus Vertretern verschiedener Interessensgruppen (Tierhalter, Handel, Industrie, Behördenvertreter, NGO´s) aus verschiedenen Ländern bestand.


Gefördert durch die EU-Kommission: SANCO 2012/10293 und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

 

Publikationen:

Projektleitung: Dr. Ivemeyer, Silvia; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeschreibung:

Gesunde Kühe sind eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche ökologische Milchviehhaltung, und Stress ist ein wichtiger Faktor, der die Gesundheit, besonders die Eutergesundheit von Milchkühen, beeinträchtigen kann. Nur eine Kuh, die entspannt und ruhig im Melkstand steht und sich dort wohlfühlt, kann ihre Milch komplett abgeben und langfristig gesund bleiben. Wenn die Kuh im Melkstand Furcht hat und unruhig ist, erschwert dies darüber hinausdie Melkabläufe für die Landwirtin oder den Landwirt. Infolge stetig wachsender Herdengrößen und zunehmendem wirtschaftlichen Druck auf die Milchviehbetriebe wird der Kontakt zwischen Mensch und Tier vielfach weniger eng. Im Melkstand zeigen dann insbesondere erstkalbende Kühe große Unruhe. Das ist weder für Kuh noch LandwirtIn angenehm. In dem Projekt soll eine Handling-Methode entwickelt und überprüft werden, die Stress im Melkstand reduziert Das tierbezogene Handling wird angelehnt an die Methode „TTouch" nach Tellington. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit 2-4 Praxisbetrieben durchgeführt. Das Verhalten (z.B. Trippeln, Ausschlagen) der betreffenden Kuh beim Melken sowie die Milchmengen werden vor und nach dem Handling erfasst und mit Kontrolltieren verglichen. Außerdem wird die Entwicklung der Eutergesundheit über mind. 3 Monate verfolgt. Die Ergebnisse des Pilotprojektes und die entwickelte Methode werden in der landwirtschaftlichen Fachpresse publiziert. Sie sollen Landwirtinnen und Landwirte in dem Ziel unterstützen, eine positive Melkatmosphäre zu schaffen und die Eutergesundheit ihrer Milchviehherden zu optimieren.
Gefördert von: Naturkost ElkershausenGmbH und Naturkost Erfurt GmbH

 

Publikationen:

 

Projektleitung: Dipl.Biol. M.Sc.Epid Brenninkmeyer, Christine; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeschreibung:

Ziel des europäischen Forschungsprojektes
HealthyHens war es, für die ökologische Legehennenhaltung Managementstrategien
zu identifizieren, die zu Tiergesundheit und Wohlbefinden beitragen. Dazu
wurden auf insgesamt 114 Betrieben in den Ländern Belgien, Dänemark,
Deutschland, Italien, Niederlande, Österreich, Schweden und Vereinigtes
Königreich umfangreiche Daten erhoben. Der Endoparasit Ascaridia galli wurde in
allen Ländern auf fast allen Betrieben, bei im Durchschnitt 68 % der Hennen gefunden.
Heterakis-Würmer waren mit 32 % etwas weniger verbreitet. Nur ein signifikanter
Einflussfaktor auf den Wurmbefall konnte identifiziert werden: je länger die
tägliche Zugangszeit zum Grünauslauf, desto geringer war der Befall mit Ascaridien.
Pickschäden an Gefieder und Integument waren bei im Schnitt 40% bzw. 21%  der Hühner festzustellen. Auch hier waren
Betriebe mit besseren Zugangszeiten zum Auslauf, nämlich täglichem Zugang
unabhängig von Wetter und anderen Umständen, geringer betroffen. Darüber hinaus
gab es weniger Gefiederschäden mit zunehmendem Proteingehalt im Futter und
weniger Pickverletzungen, wenn innerhalb des Legedurchgangs Scharrmaterial
nachgestreut oder ausgewechselt wurde. Der Anteil Hühner im Grünauslauf war
höher, je kleiner die Herde und je größer die Auslauffläche je Huhn war. Außerdem
wirkten sich Hecken und künstliche Schutzvorrichtungen positiv auf den Anteil
Hühner im Auslauf und die Verteilung der Hühner im Auslauf aus. Aufgrund der
Ergebnisse konnten Empfehlungen an Bio-Legehennenhalter in wichtigen Punkten
fortgeschrieben werden. Ein Merkblatt für die Praxis wurde erstellt.

 

Publikationen:

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: M.Sc. Döring, Susanne; Dipl.-Ing. agr. M.Sc. Staack, Marion; Hilmes, Nadja

Projektbeschreibung:

 

Das Ziel des Projektes ist es, die Auswirkungen der Kleingruppenhaltung und verschiedener Formen der Volierenhaltung für Legehennen auf Tiergesundheit und -verhalten, Wirtschaftlichkeit, Hygienestatus und Umwelteinträge unter den Bedingungen der landwirtschaftlichen Praxis zu beschreiben und Managementhinweise abzuleiten, die der Praxis als Entscheidungshilfen zur Verfügung gestellt werden können. Bundesweit sollen in etwa 70 Ställen mit Kleingruppen- bzw. Volierenhaltungen jeweils einmalig im letzten Drittel der Legeperiode die genannten Parameter erhoben werden. Die beteiligten Datenerfasser der verschiedenen Projektpartner werden ausreichend geschult, so dass sichergestellt werden kann, dass auf allen Betrieben Daten mit identischer Methodik erhoben werden. Die Erarbeitung von Steuerungsmechanismen und Managementoptionen für die untersuchten Haltungssysteme soll dazu dienen, bundesweit Empfehlungen als Entscheidungshilfen für den Einsatz und den Betrieb von Kleingruppenhaltungen und Volieren ableiten zu können.


Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

 


Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Dr. Keppler, Christiane; M.Sc. Döring, Susanne; Dipl.-Ing. agr. M.Sc. Staack, Marion
Projektbeteiligte: Anderson, Robby

Projektbeschreibung:

 

Das Verhüten von Federpicken
und Kannibalismus ist in alternativen Legehennen-Haltungssystemen
immer noch eine große Herausforderung. Das Auftreten der beiden
Verhaltensanomalien ist multifaktoriell
bedingt und wird von vielen Aspekten der Haltung beeinflusst, wobei die Bedingungen während der Junghennen-Aufzucht eine
wichtige Rolle spielen.

Im vorliegenden Modul werden Literaturergebnisse und Praxiserfahrungen
zur Jung- und Legehennenhaltung mit Bezug auf Federpicken und Kannibalismus
diskutiert. Daraus werden Empfehlungen für die ökologische Junghennen-Aufzucht,
die zur Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus während der Aufzucht und der
Legephase beitragen, abgeleitet. Einige wichtige Maßnahmen während der
Legephase werden ebenfalls dargelegt.

 

Federpicken und Kannibalismus können sich schon sehr früh in der
Aufzucht entwickeln und Federpicken hängt
höchstwahrscheinlich mit einem fehlgeleitetem
Futtersuch- und -aufnahmeverhalten zusammen. Dies sind zwei
wichtige grundsätzliche Informationen für den Junghennen-Aufzüchter.

 

Im Einzelnen wird für die Junghennen-Aufzucht empfohlen, den Tieren ständig manipulierbares Material zur Verfügung
zu stellen, um ihnen die Ausübung des arteigenen Futtersuch- und - aufnahmeverhalten
zu ermöglichen, und ihnen Zugang zu einem Sandbad, einem Außenklimabereich und erhöhten Sitzstangen zu gewähren. Auch eine bedarfsgerechte Fütterung,
eine regelmäßige Getreidegabe in
die Einstreu, das Anbieten von Raufutter und ein ausreichendes Fress- und Trinkplatzangebot sind zur Vermeidung
von Federpicken und Kannibalismus wichtig. Die Haltung unter niedrigen Besatzdichten und
in kleinen Gruppen reduziert
das Auftretensrisiko ebenfalls. Die Belastung der Junghennen sollte möglichst
niedrig gehalten werden, wichtig hierfür sind neben einem guten Stallklima, eine fürsorgliche Betreuung der
Hennen und eine frühzeitige
Absprache mit dem Legehennenhalter über das Management der
Hennen, um die Belastungen in der kritischen Umstallungsphase zu minimieren.
Beachtet werden muss auch der Effekt
des Lichtes auf das Auftreten von Federpicken und
Kannibalismus, der jedoch sehr stark vom Vorhandensein anderer Faktoren abhängt.

 

Die genannten Empfehlungen werden größtenteils in den Richtlinien der
ökologischen Anbauverbände, die Vorgaben zur Junghennen-Aufzucht gemacht haben,
berücksichtigt. Einige wenige Ergänzungen dieser Mindestvorgaben wären dennoch
sinnvoll. Auf die
angemessene Umsetzung auf den Betrieben muss geachtet werden, um der
Entwicklung von Federpicken und Kannibalismus vorzubeugen.

Gefördert durch das Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung.

 

Publikationen:

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Dipl.-Ing. agr. M.Sc. Staack, Marion; Dr. Pinent, Tamina; Dr. Keppler, Christiane

Projektbeschreibung:

Im vorliegenden Projekt wurde der Einfluss eines Grünauslaufs auf den
Gesundheitszustand von ökologisch aufgezogenen Junghennen in der Schweiz,
Österreich und Dänemark untersucht, um Empfehlungen zur Haltung ökologischer
Junghennen nach der EG-Ökoverordnung in Deutschland abzuleiten.

 

Daten von insgesamt 226 Durchgängen aus 58 Aufzuchtbetrieben mit
Grünauslauf wurden erfasst und analysiert. Zum Vergleich standen Daten von 17
ökologischen Aufzuchten in Deutschland zur Verfügung.

 

Sowohl zwischen den Ländern als auch teilweise innerhalb der Länder
war die Spannbreite der Haltungsbedingungen groß. Dies betraf vor allem die
Haltungsverfahren, die Größe des Außenscharraums, die Größe und Struktur des
Grünauslaufs, die Zeitpunkte des Zugangs zu den verschiedenen Auslaufbereichen
und die Art und Intensität der Pflegemaßnahmen.

 

Die Verluste lagen im Mittel per Durchgang zwischen 2,5 % und 3,1
% und damit auf gleichem Niveau wie bei den deutschen ökologischen Aufzuchten
ohne Grünauslauf (3,4 %). Etwa 80 % der Verluste ereigneten sich vor Zugang zum
Freiland und hier vor allem in den ersten drei Lebenswochen. Beutegreifer
stellten für viele Betriebe ein Problem dar. Verluste durch Infektionen kamen
nur in Einzelfällen am Beginn der Aufzuchtperiode vor. Die Inzidenzen
antibiotischer oder antiparasitärer Behandlungen waren mit 0,02 bis 0,05 pro
Durchgang niedrig. Auch die erreichten Junghennengewichte lagen auf
vergleichbaren Niveaus, allerdings mit größerer Streubreite hinsichtlich der
Uniformität.

 

Insgesamt konnten keine Hinweise auf spezifische Gesundheitsprobleme
in Folge der Gewährung von Freilandzugang für Junghennen gefunden werden. Allerdings
machen die zum Teil großen Spannbreiten in den Ergebnissen deutlich, dass die
Anforderungen an das Management durch den Freilandzugang steigen können. Zum
Management und zur Ausgestaltung des Freigeländes nach der EG-Ökoverordnung
werden unter Berücksichtigung der Praxiserfahrungen in den untersuchten Ländern
Empfehlungen gegeben.


In Zusammenarbeit mit: Veterinärmedizinische Universität Wien, österreich; Danish Agricultural Advisory Service DAAS, Dänemark; öko-Marketing GmbH, Schweiz

 

Publikationen:

 

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Irrgang, Nora; Roth, Beatrice

Projektbeschreibung:

In der Mehrheit der deutschen Milchviehbetriebe werden die Kälber routinemäßig enthornt, um die Arbeitssicherheit der Landwirte zu verbessern und Hornverletzung bzw. Verletzungen durch Hornstöße unter den Tieren zu vermeiden. Da der Eingriff bis zu einem Alter von 6 Wochen betäubungslos vom Landwirt vorgenommen werden darf, ist er für die Kälber mit erheblicher Schmerz- und Stressbelastung verbunden. Für Landwirte, die horntragende Kühe halten, gibt es einige Praxisempfehlungen zu Haltung und Management, um Probleme für Kühe und Landwirte zu vermeiden. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Absicherung der Empfehlungen liegen aber nur in geringem Umfang vor. Zu einigen Haltungs- und Managementaspekten können zudem bislang keine eindeutigen Empfehlungen gegeben werden. Ziel des Projektes ist es daher, einen Überblick über den jetzigen Stand der Enthornungspraxis und der Möglichkeiten zur Umsetzung von Alternativen zur Enthornung zu geben sowie die Voraussetzungen für eine möglichst tiergerechte Haltung behornter Kühe näher zu bestimmen. Im Rahmen von schriftlichen Befragungen unter Landwirten und Fachleuten aus der Praxis wird der Status quo bezüglich Enthornungspraxis in Deutschland (u.a. Zeitpunkt, Methoden, verwendete Medikation) und Haltung horntragender Kühe erfasst. Qualitative Informationen zu Hintergründen, Problemen und Perspektiven der Enthornungspraxis und Alternativen hierzu werden in Fokusgruppendiskussionen mit Landwirten erhoben. Auf Basis vorhandener Praxiserfahrungen und Forschungsergebnisse werden Voraussetzungen für die Haltung horntragender Kühe diskutiert.

Gefördert durch die Europäische Kommission (SANCO/2008/D5/018)

In Zusammenarbeit mit: Institut de l'Elevage, France; INRA, France; Universität für Bodenkultur Wien, Österreich; Università degli Studi di Padova-Dipartimento di Scienze Zootecniche, Italy; ASG, Wageningen UR, Nether-lands; UASVM, Romania; Veterinärmedizinische Universität Wien, Österreich; IRTA, Spain

 

Publikationen:

 

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Dipl.-Ing. agr. M.Sc. Staack, Marion; Dr. Keppler, Christiane; M.Sc. Döring, Susanne; Anderson, Robby

Projektbeschreibung:

Ziel des Projektes ist die Darstellung von aktuellen Empfehlungen und Entscheidungshilfen für die Junghennenaufzucht unter den Rahmenbedingungen der ökologischen Landwirtschaft. Vor allem Strategien zur Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus finden besondere Beachtung.Für die Beratung stellen Federpicken und Kannibalismus ein großes Problem dar, da das Auftreten beider Verhaltensstörungen multifaktoriell bedingt ist, sich oft schon während der Aufzucht entwickelt und es keine universelle Strategie zur Vermeidung gibt.Um Federpicken und Kannibalismus symptomatisch zu begrenzen, werden auch bei ökologisch gehaltenen Legehennen zum Teil vorbeugend die Schnäbel gekürzt. Diese Maßnahme ist jedoch aus Tierschutzgründen abzulehnen. Um in Zukunft auf das Schnabelkürzen verzichten zu können, werden für dieses Projekt Kenntnisse und Empfehlungen geeigneter Managementmaßnahmen, Aufzucht- und Haltungsbedingungen aus der Literatur und aus Experteninterviews zusammengetragen und als Entscheidungshilfe für die Aufzüchter, Legehennen-Halter und für die Beratung zusammengestellt.

Gefördert von: Hochschule Osnabrück/Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung.

 

Projektleitung: Dr. Keppler, Christiane; Prof. Dr. Knierim, Ute; Prof. Dr. Möller, Detlev

Projektbeschreibung:

Das im Projekt entwickelte und optimierte Managementtool umfasst
ein Erfassungs- und Bewertungsschema
für Tiergesundheit und Legeleistung sowie
eine strukturierte Rückmeldung incl. Benchmarking und Beratungsunterstützung.

Es wurde auf 11 Legebetrieben und 6 vorgeschalteten Aufzuchten
in zwei Legedurchgängen durch geschulte Berater erprobt. Kosten seiner
Anwendung sowie der Umsetzung von Beratungsempfehlungen wurden durch den
Vergleich von Ist- und Plan-Kostenleistungsrechnungen (BZA) analysiert.

 

Auf den Legebetrieben wurden hauptsächlich
Brustbeinveränderungen (10 Betriebe), Gefiederschäden und teilweise
Verletzungen durch Federpicken und Kannibalismus (4 Betriebe) sowie ein zu
geringes Tiergewicht bzw. eine zu geringe Uniformität der Herde festgestellt
(11 Betriebe). Schwachstellen auf den Betrieben wurden vor allen im
prozessbegleitenden, Umstallungs- und Fütterungsmanagement gefunden.
Entsprechend wurden vor allem eine Verbesserung des prozessbegleitenden
Managements, vermehrte Kontrollgänge, das Angebot von Aufstiegshilfen in der Umstallungsphase und
Futteranalysen mit Beratung vorgeschlagen.

 

Die Stückkosten je Ei (ohne Vermarktung) auf den
Projektbetrieben beliefen sich auf 15,30 bis 24,23 Cent, mit starker
Kostendegression bei steigender Betriebsgröße. Für die routinemäßige Anwendung
des Managementtools würden im Mittel Kosten von 1,35 Cent/Ei entstehen (2,81 - 0,59
Cent/Ei bei Betrieben mit 1300 bzw. 8000 bis 9000 Hennen). Im Falle von Tiergesundheitsproblemen
kämen unter Berücksichtigung möglicher Leistungssteigerungen Kosten von 0,00
bis 3,50 Cent/Ei für die modellierten Verbesserungsmaßnahmen hinzu. Eine
völlige Deckung der Kosten (break-even-Punkt) würde im Mittel bei 20,45 Cent/Ei
(26,7 - 18,5 Cent/Ei) erreicht.

 

Landwirte und Berater bewerteten das Managementtool
überwiegend als praktikabel und hilfreich. Es bietet mit seinem umfassenden Ansatz
und der wissenschaftlichen Fundierung einen neuen Weg, den aktuellen Kenntnisstand
im Bereich des Tiergesundheitsmanagements in die Praxisanwendung zu transferieren.
Es erscheint geeignet in QS-System bezüglich der Tiergesundheit integriert zu
werden. Die evtl. entstehenden höheren Kosten je Ei müssen allerdings
ausgeglichen werden. Dies trifft vor allem auf kleine Betriebe zu.

 

Publikationen:

 

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeschreibung:

Die Sommerakademie Ökologische Tierzucht und Ökologische Tierhaltung ist eine zweiwöchige internationale Lehrveranstaltung zu ausgewählten Themen der ökologischen Tierproduktion, mit speziellem Bezug zu praktischen Herausforderungen des Ökolandbaus in Europa. Die Sommerakademie besteht aus mehreren Unterrichtstagen, Besuche von Ökobetrieben, Diskussionen und einem Abschlussexamen.Mit der Sommerakademie sollen der Transfer und der Austausch von Wissen zum Ökolandbau innerhalb Europas und die wissenschaftliche Zusammenarbeit auf diesem Gebiet gefördert werden. Die Sommerakademie stellt außerdem eine Ergänzung zum regulären Studienprogramm an mittel- und osteuropäischen Hochschulen dar und trägt damit zur Verbesserung der Ausbildung junger Agraringenieure dar.


Projektleitung: Prof. Dr. habil. Hamm, Ulrich; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Heid, Astrid; Dipl.Biol. M.Sc.Epid Brenninkmeyer, Christine

Projektbeschreibung:

Zielsetzung des Projekts ist die Analyse der Einstellungen von Verbrauchern, Händlern und Produzenten zur betäubungslosen Ferkelkastration sowie zu möglichen Alternativen im Hinblick auf deren Auswirkungen auf die Qualität von Schweinefleisch und das Kaufverhalten von Verbrauchern. Unter Berücksichtigung der Sicht aller Akteure soll geklärt werden, ob auf privatwirtschaftlicher Ebene Perspektiven für die Umsetzung von Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration bestehen.Um den Informationsstand und die Einstellungen der Verbraucher zur Ferkelkastration sowie die Reaktionen auf verschiedene Informationen zur Kastration und möglichen Alternativen zu ermitteln, werden neun Fokusgruppendiskussionen durchgeführt. Im Anschluss findet jeweils eine Vickrey-Auktion statt, um die Zahlungsbereitschaft für die verschiedenen Alternativen zu bestimmen. Parallel dazu werden in einer mehrstufigen Befragung Wissenschaftler und Vertreter von Produktion und Handel in sechs europäischen Ländern zum Status-Quo und Perspektiven bezüglich der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Fleisch von nicht betäubungslos kastrierten Schweinen befragt. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden zusammengefasst und in Workshops mit Produzenten und Beratern sowie Vertreten von Verarbeitungs- und Handelsunternehmen diskutiert.Aus den Forschungsergebnissen werden Empfehlungen für die Praxis abgeleitet und zeitnah in einem Abschlussbericht zusammengefasst und veröffentlicht. Die Ergebnisse sind für die Produzenten von öko-Schweinefleisch von Bedeutung, da aufgrund des beschlossenen Verbots der betäubungslosen Ferkelkastration (ab 2012) eine zügige Umsetzung von Alternativen erforderlich ist. Hierbei ist die Kenntnis von Erfahrungen in anderen EU-Ländern sowie der Verbraucherakzeptanz und Zahlungsbereitschaft in Deutschland bezüglich der verschiedenen Alternativen wichtig.

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)

 

Publikationen:

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Dr. Keppler, Christiane; Döring, Susanne; Vogt Kaute, Werner; Dr. Hörning, Bernhard; Dipl.-Ing. agr. Trei, Gerriet

 

Projektbeschreibung:

Das überaus schnelle Wachstum der Masthybriden, die in der konventionellen Hühnermast eingesetzt werden, trägt in großem Maße zu einer Reihe häufig auftretender gesundheitlicher Probleme der Tiere bei. Im ökologischen Landbau sind daher entsprechend der EU-Öko-Verordnung nur langsam wachsende Tiere einzusetzen. Bislang liegen aber nur unzureichende Informationen über den Gesundheitsstatus verschieden langsam wachsenden Herkünften auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben vor. Ziel des Vorhabens war es, sechs verschiedene Mastherkünfte mit unterschiedlichen Wachstumsintensitäten unter Praxisbedingungen hinsichtlich ihrer Eignung für die ökologische Hühnermast zu untersuchen und zu beurteilen. Hierzu wurden in erster Linie Untersuchungsparameter der Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit (u.a. Lauffähigkeit, Gefieder- und Hautzustand, Abgangsraten, Mastleistungen) herangezogen. Die sechs Herkünfte wurden auf insgesamt acht Betrieben in zwei Durchgängen geprüft. Dabei wurde eine Herkunft als Referenzherkunft durchgängig auf jedem Betrieb gehalten. Die Ergebnisse sollen Praktikern Hinweise für die Auswahl geeigneter Herkünfte liefern.  Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) in Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau

 

Publikationen:

2009

Döring, S., Keppler, C., Brenninkmeyer, C., Hörning, B., Trei, G., Düsing, S., Knierim, U., 2009. Assessing fear behaviour of different slow growing broiler breeds on organic farms and on an experimental station, in: ISAE (Hrsg.), Abstracts of the ISAE Regional Meeting East Central and West Central Europe, 25.-26.09.2009. Universität für Bodenkultur, Vienna, Austria, S. 21.
 

2009

Keppler, C., Brenninkmeyer, C., Vogt Kaute, W., Döring, S., Knierim, U., 2009. Eignung unterschiedlicher Herkünfte für die ökologische Haltung von Masthähnchen - Feldprüfung.
 

2009

Keppler, C., Vogt Kaute, W., Knierim, U., 2009. Tiergesundheit von langsam wachsenden Masthühnern in Öko-Betrieben – eine Feldprüfung, in: Rahmann, G., Schuhmacher, U. (Hrsg.), Neues aus der ökologischen Tierhaltung 2009, Landbauforschung 332. vTI, Braunschweig, S. 31 – 46.
 

2009

Hörning, B., Trei, G., Ludwig, A., Hackenschmidt, T., Düsing, S., Keppler, C., 2009. Tierschutzaspekte bei der Mast verschieden schnell wachsender Hühnerherkünfte, in: DVG Verlag (Hrsg.), Internationale Fachtagung zum Thema neue Erkenntnisse im Tierschutz , Fachgruppe Tierschutz der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG), Nürtingen, 26./27.02. .., Nürtingen, S. 132 – 141.
 

2009

Keppler, C., Döring, S., Hörning, B., Trei, G., Düsing, S., Knierim, U., 2009. Verhaltenstests zur Mensch-Tier-Beziehung und Furchtsamkeit von Masthühnern verschiedener langsam wachsender Herkünfte auf ökologischen Betrieben und auf einer Versuchsstation, in: KTBL (Hrsg.), Aktuelle Arbeiten zur artgemäßen Tierhaltung 2009, KTBL-Schrift 479. KTBL, Darmstadt, S. 131 – 141.
 

2009

Hörning, B., Düsing, S., Ludwig, A., Hackenschmidt, T., Trei, G., Keppler, C., 2009. Welfare of organic broilers with different growth intensities, in: ISAE (Hrsg.), Abstracts of the 5th Joint Regional Meeting of the East and West Central Europe Regions of the ISAE (International Society for Applied Ethology), 25./26.09.09. Universität für Bodenkultur, Wien, S. 20.

Projektleitung: Prof. Dr. habil. Hamm, Ulrich; Heid, Astrid; Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Dipl.Biol. M.Sc.Epid Brenninkmeyer, Christine

Projektbeschreibung:

Zielsetzung des Projekts ist die Analyse der Einstellungen von Verbrauchern, Händlern und Produzenten zur betäubungslosen Ferkelkastration sowie zu möglichen Alternativen im Hinblick auf deren Auswirkungen auf die Qualität von Schweinefleisch und das Kaufverhalten von Verbrauchern. Unter Berücksichtigung der Sicht aller Akteure sollen Empfehlungen abgeleitet werden, welche Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration in der ökologischen Schweinehaltung in Deutschland sinnvoll in die Praxis umgesetzt werden können. Um den Informationsstand und die Einstellungen der Verbraucher zur Ferkelkastration sowie die Reaktionen auf verschiedene Informationen zur Kastration und möglichen Alternativen zu ermitteln, werden vom Fachgebiet Agrar- und Lebensmittelmarketing neun Fokusgruppendiskussionen durchgeführt. Im Anschluss findet jeweils eine Vickrey-Auktion statt, um die Zahlungsbereitschaft für die verschiedenen Alternativen zu bestimmen. Parallel dazu werden vom Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung in einer mehrstufigen Befragung Wissenschaftler und Vertreter von Produktion und Handel in sechs europäischen Ländern zum Status-Quo und Perspektiven bezüglich der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Fleisch von nicht betäubungslos kastrierten Schweinen befragt. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden zusammengefasst und in Workshops mit Produzenten und Beratern sowie Vertretern von Verarbeitungs- und Handelsunternehmen diskutiert.

 

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Dr. Schulze Westerath, Heike

Projektbeteiligte: Kirchner, Marlene; Winckler, Christoph; Tessitore, Elena; Cozzi, Giulio; Dr. Pinent, Tamina

Projektbeschreibung:

In der intensiven Bullenmast bestehen eine Vielzahl von Tierschutzbedenken hinsichtlich derzeit üblicher Praktiken der Haltung, Fütterung und des Managements. Ziel dieses Forschungsprojektes war es, die Eignung und Effektivität eines Beurteilungssystem zum Wohlergehen von Bullen auf Mastbetrieben zu untersuchen, das sowohl eine leicht verständliche Produktinformation als auch eine Unterstützung für den Landwirt zur Verbesserung des Tierwohls auf dem eigenen Betrieb bieten soll. Zu diesem Zweck wurden die Einstellungen und Erwartungen von Bullenmästern bezüglich dieses Erhebungssystems anhand einer Befragung auf insgesamt 90 Betrieben in Deutschland, Österreich und Italien untersucht. Auf 63 dieser Betriebe wurden zudem drei Beurteilungen mit der WelfareQuality®-Methode in Intervallen von einem und ca. sechs Monaten nach der ersten Erhebung durchgeführt. Den Landwirten wurden in unterschiedlichem Umfang Rückmeldungen und Informationen gegeben: ohne Rückmeldung der Ergebnisse (Kontrolle), Rückmeldung der Ergebnisse der ersten Beurteilung oder Rückmeldung der Ergebnisse und zusätzliche Beratung. Auf dieser Grundlage wurde untersucht, welchen Beitrag das Beurteilungssystems zur Verbesserung des Tierwohls zu leisten vermag. Außerdem wurden die Praktikabilität des Erhebungssystems und die Konsistenz der Beurteilung über die Zeit hinweg evaluiert.


Gefördert durch die Europäische Union, 6. Forschungsrahmenprogramm

 

Publikationen:

 

 

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Plesch, Gudrun

Projektbeschreibung:

The primary objective of the 'Food Quality and Safety' Priority is to improve the health and well-being of European citizens through ensuring a higher quality of food. In a 'fork to farm' approach it recognises that consumer perception of food quality is not only determined by overall nature and safety but also by the welfare status of the animal from which it was produced. Thus, animal welfare is part of an overall 'food quality concept'.Within WELFARE QUALITY, leading European groups with the most appropriate specialist expertise are integrated to build on European research strengths and to realise important societal and policy objectives in this Priority Area. Our research program is designed to develop pan-European standards for on-farm welfare assessment and product information systems as well as practical strategies for improving animal welfare. - Considerable effort is focused on analysing and addressing perceptions and concerns of principal stakeholders and providing appropriate feedback. Educational and media initiatives, web-based platforms etc will further enhance societal involvement. - Transparency of the product quality chain requires visibility of production processes and an understanding of how they affect welfare; the key is to link husbandry practices to informed animal product consumption. This demands reliable on-farm welfare monitoring systems enabling assessment of welfare status and the standardised conversion of welfare measures into accessible and understandable information, thereby addressing concerns and allowing clear marketing and profiling of products. - Development of innovative, species-specific, practical strategies for improving animal welfare will minimise the occurrence of harmful behavioural and physiological states, improve human-animal relationships, and provide animals with safe and stimulating environments. - Finally, implementation and dissemination of the newly developed welfare mon

 

 

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Dipl.Biol. M.Sc.Epid Brenninkmeyer, Christine

Projektbeteiligte: Dippel, Sabine; Winckler, Christoph; Brinkmann, Jan; March, Solveig
 

Projektbeschreibung:

Lahmheit stellt heutzutage in Deutschland nach Euterentzündungen und Unfruchtbarkeit die dritthäufigste Abgangsursache bei Milchkühen dar. Zudem beeinträchtigen Lahmheiten ebenso wie Schäden am Integument (Haut- und Hautanhangsorgane) das Wohlbefinden der Kühe und sind daher auch aus der Sicht des Tierschutzes von Bedeutung. In einer epidemiologischen Studie, die im Rahmen des EU-Projekts Welfare-Quality® in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur in Wien durchgeführt wurde, wurde untersucht, welche Faktoren unter Praxisbedingungen Einfluss auf das Auftreten dieser Schäden haben. Besondere Aufmerksamkeit lag hierbei auf der Haltungsumwelt (Stalleinrichtung) und verschiedenen Managementmaßnahmen wie z.B. der Gewährung von Weidegang und der Regelmäßigkeit der Klauenpflege.

Gefördert durch die Europäische Union, 6. Forschungsrahmenprogramm.


In Zusammenarbeit mit: Dippel, S. Friedrich Löffler Institut, Celle, Winckler, C. Universität für Bodenkultur, Wien, Brinkmann, J. und March, S. Univ

 

Publikationen:

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Dr. Keppler, Christiane

Projektbeteiligte: Dipl.-Ing. agr. M.Sc. Staack, Marion; Achhilles, Werner; Weigand, Victoria; Schiffer, Katrin Juliane

 

Projektbeschreibung:


Im Rahmen einer Literaturauswertung und aus den Erfahrungen im Zusammenhang mit eigenen Forschungsprojekten wurden die gängigsten Produktionsverfahren und Managementmaßnahmen sowie Leistungsdaten der Junghennenaufzucht beschrieben. Hierbei wurden der Bedarf und die Bedürfnisse von Junghennen berücksichtigt. Zur Erfassung arbeitswirtschaftlicher Daten wurde auf insgesamt 32 Betrieben (10 konventionelle Bodenhaltungen, 6 ökologischen Bodenhaltungen, 10 konventionellen Volierenhaltungen, 6 ökologischen Volierenhaltungen) Anzahl und Dauer von verschiedenen Arbeitsvorgängen erhoben. Mit Hilfe der Daten wurden 8 exemplarische Modelle für die oben genannten Haltungsverfahren in je 2 verschiedenen Stallgrößeneinheiten berechnet. Zur Erhebung der Betriebswirtschaft von Junghennenaufzuchten wurde eine Matrix für die Erfassung einer Betriebszweigabrechnung entwickelt. Im Rahmen einer Expertenbefragung wurde hierfür von 16 Betrieben Daten erhoben und 4 Modelle für die Haltungsverfahren konventionelle Bodenhaltung, ökologische Bodenhaltungen, konventionelle Volierenhaltung, ökologische Volierenhaltung erstellt.

Gefördert vom KTBL Darmstadt

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Dipl.-Ing. agr. M.Sc. Staack, Marion

Projektbeteiligte: Dr. Keppler, Christiane; Günther, Maja; Gruber, Bettina; Niebuhr, Knut; Dipl.-Ing. agr. Zaludik, Katrina

 

Projektbeschreibung:

Federpicken und Kannibalismus stellen für das Wohlergehen von Legehennen immer noch eine große Bedrohung dar. Aus diesem Grund muss der Einfluss verschiedener Risikofakto­ren auf das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus, vor allem während der wahr­scheinlich wichtigen Aufzuchtperiode näher untersucht werden. Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Entscheidungshilfen zur Minimierung von Federpicken und Kannibalismus bei Legehennen aus alternativen Haltungssystemen. Ein theoretisches Modell der Risiko­faktoren für Federpicken und Kannibalismus wurde auf der Grundlage von Literaturauswer­tungen und einer Expertenbefragung entwickelt. Um dieses Modell zu überprüfen wurden 50 Datensätze mit Hilfe multivariater Statistik getestet. Jeweils ein Datensatz besteht aus Daten, die in einer Aufzuchtherde und zwei nachfolgenden Legehennenherden erhoben wurden. Die Daten beinhalten Gefieder-, Hautzustand und Verluste der Hennen, Ergebnisse aus Befra­gungen der Tierbetreuer und Parameter, die im Haltungssystem erhoben wurden.

Die Untersuchung wurde im Rahmen des Welfare Quality® Projektes finanziell gefördert: Europäische Union, 6. Forschungsrahmenprogramm und durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft über die Bundesanstalt für Ernährung (BLE).


In Zusammenarbeit mit: Gruber, B., Niebuhr, K. und Zaludik, K., Veterinärmedizinischen Universität Wien

 

Publikationen:

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute; Dr. Schulze Westerath, Heike

Projektbeteiligte: Dipl.-Ing. Hesse, Nina; Laister, Simone; Winckler, Christoph

 

Projektbeschrteibung:

Positive Emotionen bei Rindern: Beurteilung des Wohlbefindens von Mastbullen anhand deren Explorationsverhaltens in einem Verhaltenstest:

Bisher wurden bei der Erfassung des Befindens von Tieren hauptsächlich solche Parameter berücksichtigt, die ein eingeschränktes Wohlbefinden anzeigen. In letzter Zeit stieg jedoch das Interesse an Indikatoren, die über die positive Seite der Skala Auskunft geben können. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Frage, in welchem Umfang die Tiere auch positive Emotionen erleben. Das Erkundungsverhalten, auch Explorationsverhalten genannt, spielt eine wichtige Rolle dabei, wie sich die Tiere in ihrer Umgebung zurechtfinden. Die üblicherweise hohe Motivation zur Exploration deutet darauf hin, dass diese im Wesentlichen als angenehm empfunden wird. Im Rahmen des EU-Projektes Welfare Quality® wurde nach einer Möglichkeit gesucht, solche positiven Emotionen bei Mastbullen einzuschätzen. Die Beurteilung soll bei einem Betriebsmonitoring durchzuführen sein, was einen Nachweis im Rahmen eines Verhaltenstests nahe legt. Ziel der Untersuchungen war, herauszufinden, ob ein Verhaltenstest darüber Auskunft geben kann, in welchem Umfang Mastbullen tagtäglich die Möglichkeit und Stimulierung haben, Explorationsverhalten auszuführen.

Gefördert durch: Europäische Union, 6. Forschungsrahmenprogramm.


In Zusammenarbeit mit: Winckler, C. und Laister, S. Universität für Bodenkultur, Wien

 

Publikationen:

 

 

Projektleitung: Prof. Dr. Knierim, Ute

Projektbeteiligte: Schneider, Claudia; Klocke, Peter

 

Projektbeschreibung:

Die heutigen Normen für die Dimensionierung eines Laufstalles sind für Kühe ohne Hörner konzipiert worden. In den engen oder ungünstig eingerichteten Ställen kann es bei horntragenden Tieren zu Auseinandersetzungen und Verletzung durch die Hörner kommen. Im Projekt sollen bessere Konzepte im Hinblick auf die Dimensionierung und Gestaltung der Laufställe erstellt und auch hilfreiche Managementmassnahmen gesammelt werden. Dafür wird in einem Versuchsstall das (Sozial-)Verhalten und die Verletzungshäufigkeit bei behornten Tieren beobachtet, wenn ihnen in verschiedenen Stallbereichen mehr Platz als heute üblich angeboten wird. Zum zweiten wird eine Erhebung auf Praxisbetrieben durchgeführt. Die Haltungsbedingungen und Kühe auf den Betrieben werden beurteilt und die Erfahrungen und Probleme der Landwirte zusammengetragen. In Zusammenarbeit mit: Schneider, C. und Klocke, P. Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Schweiz.

 

Publikationen: