CalendulaPLUS - Standortangepasster Ringelblumenanbau – Ertrags- und Qualitätsoptimierung 2025-2029
Projekthintergrund und Ziele
Problemstellung
Das Projekt CalendulaPLUS baut auf der langjährigen Erfahrung hessischer Arznei- und Gewürzpflanzenbetriebe auf, die mit ihren hochwertigen Produkten seit vielen Jahren Impulse für die Branche setzen. Gemeinsam mit Forschungspartnern arbeiten sie daran, den Ringelblumenanbau nachhaltig zu stärken und weiterzuentwickeln.
Hintergrund sind aktuelle Herausforderungen im Anbau: Starke Ertragsschwankungen und sinkende Wirkstoffgehalte beeinträchtigen zunehmend die Qualität und Stabilität der Produktion, wobei die Ursachen bislang ungeklärt sind. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch bei weiteren traditionellen Arznei- und Gewürzpflanzen wie Arnika oder Kamille. Die Herstellung hochwertiger Blüten für den Einsatz in Phytopharmaka und Kosmetika ist dadurch gefährdet, und regionale Lieferketten werden zunehmend beeinträchtigt. Obwohl der Ringelblumenanbau als Nischenkultur eine hohe Wertschöpfung verspricht, fehlen bisher aufgrund der geringen Anbauflächen belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Zusammenhängen zwischen Wirkstoffgehalt, Sorte und Anbauverfahren.
Geplante Innovationen und Zielsetzung
Ziel von CalendulaPLUS ist es, den Anbau von Ringelblumen in Hessen langfristig zu sichern und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Dazu werden innovative Forschungsansätze mit der praktischen Expertise der Betriebe verknüpft. Im Mittelpunkt stehen:
- Analyse qualitätsbestimmender Faktoren wie Sorte, Nährstoff- und Wasserversorgung sowie deren Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Standortbedingungen Hessens.
- Entwicklung einer mechanisierten Blütenernte, um Effizienz und Produktqualität gleichermaßen zu steigern.
- Etablierung innovativer Anbauverfahren, die stabile Erträge und eine verlässliche Rohstoffqualität gewährleisten.
- Intensiver Wissenstransfer zwischen Praxis und Wissenschaft, damit Forschungsergebnisse unmittelbar in die betriebliche Anwendung überführt werden können.
Durch diese Maßnahmen sollen stabile Produktionsbedingungen geschaffen, die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Betriebe gestärkt und neue Entwicklungsperspektiven für den Arznei- und Gewürzpflanzenanbau in Hessen eröffnet werden.
Projektstruktur
Das Projekt vernetzt landwirtschaftliche Betriebe mit Wirtschafts- und Forschungspartnern sowie Fachverbänden, wodurch Praxistransfer und eine nachhaltige Verwertung gewährleistet werden. Das FÖL erforscht gemeinsam mit Praxisbetrieben in Hessen, Ökoplant e.V., der Firma Flavex Naturextrakte GmbH, der Weleda AG, Bräutigam GmbH, Kultursaat e. V.
und der Hessische Staatsdomäne Frankenhausen einen standortangepassten Ringelblumenanbau zur Ertrags- und Qualitätsoptimierung.
Arbeitspaket 1: Laufende Zusammenarbeit der OG
Arbeitspaket 2: Sorten und Herkünfte
Arbeitspaket 3: Qualitätsbildende Faktoren
Arbeitspaket 4: Maschinelle Ernte von Ringelblumenblüten
Arbeitspaket 5: Wissenstransfer
Laufzeit
18.06.2025 - 30.04.2029
Beteiligte am FÖL
Weitere Beteiligte - Operationelle Gruppe
- Hessische Staatsdomäne Frankenhausen
- Flavex Naturextrakte GmbH, Rehlingen
- Ökoplant e.V., Grebenstein
- Kräuterhof, Staufenberg, Dieter Müller
- Heeremann Graf GbR, Hofgut Habitzheim, Otzberg, Jens Graf
- Hebermehl Agrar, Riedstadt, Tobias Hebermehl
Assoziierte Partner
- Bräutigam GmbH, Gudensberg-Gleichen
- Weleda AG, Schwäbisch Gmünd
- Kultursaat e.V., Echzell
- Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)
Förderung
Die Operationelle Gruppe „Ringelblume“ wird im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP-Agri) durch die EU und das Land Hessen (im Rahmen des GAP-Strategieplans) für die Bundesrepublik Deutschland gefördert.