Ansgar Bergau

Leidenschaft zum biologischen Pflanzenschutz

Ansgar Bergau - BSc und MSc Ökologische Landwirtschaft, Abschluss 2017.

Aktuell: Pflanzenschutzberater bei Biobest Group in Westerlo, Belgien

Die Gemüselieferungen fielen aus

Rückblickend hat ein alter Freund, welcher ebenfalls in Witzenhausen studierte, meine Wahl des Studiums Ökologische Landwirtschaft sehr stark beeinflusst. Dieser Freund arbeitete bereits vor seinem Studium auf einem Biohof, welcher eine Gemüsekiste für Mitglieder im Abo anbietet. Die Überschüsse der Gemüsekiste brachte er regelmäßig in meine WG, wo wir gemeinschaftlich die Gemüseverarbeitung zu erlesenen Köstlichkeiten betrieben. Als dieser Freund sein Studium in Witzenhausen begann und die regelmäßigen Gemüselieferungen ausblieben, kam ich selbst einmal im Sommer nach Witzenhausen, besuchte den Internationalen Studi-Klub, Vorlesungen der Agrikulturchemie, das Tropengewächshaus, die von Studierenden frei organisierte Jamsession, eine Exkursion des Moduls “Vegetation und Standort” sowie die Bibliotheken (DITSL- und Universitätsbibiliothek).

Anschließend wusste ich, wofür mein Herz schlägt, und ich immatrikulierte mich ebenfalls.

Liebe zum Tropengewächshaus

Nach meinem Vorpraktikum auf einem Milchviehbetrieb wusste ich genau, womit ich mich fortan beschäftigen wollte: mit Pflanzen. Die Einführungsveranstaltungen (Gruppenarbeit und Impulsvorträge) im Zeitraum der Erstsemestereinführung lenkten meinen Fokus auf Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen. Nach meinem ersten Modul der Reihe Aktueller Themen aus Wissenschaft und Praxis mit dem Titel “Inhalte und Gestaltung von Fachführungen” war ich, was sich bis heute nicht geändert hat, verliebt in das Gewächshaus für tropische und subtropische Nutzpflanzen in Witzenhausen (TGH). Das TGH bot mir nicht nur Anlass und Möglichkeiten mich mit der Nutzpflanzensammlung zu beschäftigen. Darüber hinaus bot mir die Kustodin des Gewächshauses eine Stelle als studentische Hilfskraft zur Unterstützung des biologischen Pflanzenschutzes an. Diese Tätigkeite reicherte meine Liebe zum TGH mit weiterer Leidenschaft an und prägte, wo auch immer möglich, die Wahl von Projekt- und Abschlussarbeitsthemen und Einsatzgebieten im Rahmen der Pflichtpraktika. Um den gesamten Rahmen der Mitbestimmungsmöglichkeiten am Fachbereich zu nutzen, wurde ich Mitglied des FSR (Fachschaftsrat), wo ich nützliche Erfahrungen auf dem Gebiet hochschulpolitischer Gremienarbeit sammelte.

Mit kritischem Blick an Neues und Altbekanntes herangehen

Aus diesen Komponenten, nämlich Leidenschaft für Pflanzenbau, Organisationsarbeit und Pflanzenschutz, bestand mein Antrieb das Bachelor- und Masterstudium in Regelstudienzeit abzuschließen, um schnell in die kommerzielle Praxis biologischen Pflanzenschutzes zu gelangen. Auch wenn ich heute glücklich für die Biobest Group (Premium Liga für Biokontrollorganismen/ biologischen Pflanzenschutz) arbeite und mein Job mich erfüllt, frage ich mich manchmal, ob ein oder zwei zusätzliche Semester über die Regelstudienzeit hinaus nicht vielleicht doch zuträglich für noch nachhaltigeres Lernen gewesen wären. Gerne hätte ich mir für manche Module und Arbeiten etwas mehr Zeit genommen und wäre gern noch tiefer in so manche fachliche Materie eingetaucht. Dennoch bin ich vollends dankbar und glücklich für meine Studienzeit. Für mich kann ich mir bei allem zeitlichen Abstand, kreativen Überlegungen und kritischer Überprüfung kein besseres Studium vorstellen. Der Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften mit der gesamten Fachschaft hat meinen Blick auf die Welt verändert, mir wertvolles Wissen mit auf den Weg gegeben, starkes Interesse für Aspekte des uns umgebenden Mikrokosmos der Boden- und Pflanzenwelt geweckt sowie meine Fähigkeiten, mit kritischem Blick an Neues und Altbekanntes heranzugehen, verbessert.

Danke Uni Kassel, danke Fachbereich 11, danke Studienkoordinator, danke TGH (besonders M. Hethke & R. Braukmann), danke Fachschaft und Freunde (besonders o.g.), danke DITSL, danke Witzenhausen – ihr habt sehr viel gut bei mir :)

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