Hannes Klockmann

Nach anfänglichen Recherchen stand schnell fest, dass für mich nur die ökologische Ausrichtung eines Landwirtschaftsstudiums in Frage kommt. Da die Auswahl innerhalb Deutschlands dahingehend begrenzt ist, entschied ich mich für das Studienangebot am Standort Witzenhausen.

Zu Beginn hatte ich Zweifel: Habe ich mich für den richtigen Studiengang entschiede? Bin ich an der richtigen Uni? Kann ich neben dem theoretischen Wissen auch genug praktische Erfahrungen sammeln? Diese Zweifel verschwanden schon bald im Hauptstudium. Der Austausch mit anderen Studierenden wurde intensiver, man war nicht mehr alleine mit seinen Gedanken und die Anforderungen wurden greifbarer. Auch der Kontakt und die Gesprächsbereitschaft der Lehrenden und Professor*innen ermöglichten mir viele Einblicke in die Thematik und gaben mir immer wieder neue Denkansätze mit auf den Weg. Darüber hinaus fanden viele Gruppenarbeiten und Exkursionen statt, die den Studentenalltag positiv beeinflussten. Die breite Aufstellung der Kurse und Fachrichtungen ermöglichten mir zudem, tiefe Einblicke in die mir gesetzten Schwerpunkte. Für mein Pflichtpraktikum nutzte ich die Kontakte der Universität und absolvierte dieses auf einem Betrieb in Neuseeland.

Nach meinem Masterabschluss stellte sich mir dann die Frage nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Ich wollte einen Job finden, bei dem ich meine praktische Erfahrung in der Landwirtschaft ausbauen kann. Da kam es mir gelegen, dass mir die BioBoden Genossenschaft ein 1 1/2- jähriges Volontariat anbot. Hier bekam ich die Möglichkeit, mein angeeignetes Wissen bei der Höfegemeinschaft Pommern, ein Zusammenschluss aus Partnerbetrieben der BioBoden Genossenschaft, umzusetzen und zu festigen. Neben vielen praktischen Arbeiten im Tierbereich (Rinder/Schweine/Geflügel) und Pflanzenbau (verschiedene Getreidearten/Kartoffeln) konnte ich auch viele Einblicke in die Buchhaltung und Betriebsführung bekommen. Durch eine Folgeanstellung als Assistent der Geschäftsführung erweiterte sich mein Aufgabenbereich auf weitere Betriebe und neue Betriebszweige. Eine Interimsbetriebsleitung bot mir die Möglichkeit, noch selbstständiger zu arbeiten und weitere Erfahrungen zu sammeln. Zurück bei der Höfegemeinschaft Pommern habe ich hier die Bereichsleitung Sonderkulturen und Gärtnerei übernommen.

Rückblickend kann ich sagen, dass das Netzwerk, welches ich mir aufbauen konnte, mit das wertvollste an meiner Zeit in Witzenhausen ist. Heute habe ich Kontakte zu verschiedenen Expert*innen und kann Wissens- und Erfahrungslücken durch den Rat anderer ausgleichen, kann Dinge hinterfragen oder mich zu gewissen Themen mit anderen Fachleuten unkompliziert austauschen.