Kinder-Uni-Vorlesungen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung mehr als 500 Projekte in 62 Ländern. Im Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt Erde geht es um Forschung für nachhaltige Entwicklungen: Sie ist der Schlüssel für die Zukunft. Dabei richtete sich der Blick im Wissenschaftsjahr 2012 auf Forschungsansätze, die wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte gleichzeitig umfassen und somit alle Aspekte der Nachhaltigkeit.

Im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2012 mit dem Thema "Zukunftsprojekt Erde" organisierte das Kompetenzzentrum für Klimaschutz und Klimaanpassung (CliMA) fünf Kinder-Uni-Vorlesungen zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel.

Kann es gelingen, Denk- und Verhaltensmuster für eine soziale, nachhaltige, klima-, und umweltverträgliche Zukunft zu entwickeln?

Zielgruppen der Vorlesungen waren Schülerinnen und Schüler der 3.-4., 5.-6. und 7. Stufen. Besonderer Wert wurde auf die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler gelegt. So mussten sie in Lernspielen eigenverantwortliche Schlüsse ziehen und das vorher Vermittelte anwenden. Spaß, Spannung und spielerische Aspekte bildeten die Grundlage der Vorlesung an einem besonderen Lernort wie einer Stadthalle oder in einem Kinosaal und ermöglichten ein besonderes Lernerlebnis. Es war eine fächerübergreifende, interdisziplinär ausgerichtete Lernveranstaltung mit dem Ziel, Interesse an der Gestaltung der Zukunft zu entwickeln.

Worauf basierten die Darstellungen und Erklärungen? 

Die Vorlesungen basierten auf dem Ansatz des Vernetzten Denkens und des Systemansatzes. Erfahrungen und Interviews mit Lehrer(innen) zeigten, dass die Vermittlung nachhaltiger Denk- und Verhaltensweisen, insbesondere das systemische Denken, nicht ausreichend im Schulbetrieb vermittelt werden. Rückkoppelungen, Rebound-Effekte, Dynamiken und Wechselwirkungen wurden an konkreten Beispielen auf spielerische Art vermittelt. 

Warum eine mobile Kinder-Uni-Vorlesung?

Kinder-Uni-Vorlesungen werden an vielen Universitäten durchgeführt mit dem Ziel, den Nachwuchs an die Fragestellungen der fachlichen Schwerpunkte heranzuführen und sie für die Forschung auf spielerische Weise zu begeistern. Mit den mobilen Kinder-Uni-Vorlesungen können Schwerpunkte zielgruppengerechter ausgearbeitet und Einzugsbereiche größer angelegt werden. Die Inhalte werden in einem interdisziplinärem Team aus Pädagogen, Wissenschaftlern und wissenschaflichen Mitarbeitern erarbeitet.

Wie läuft eine Kinder-Uni-Vorlesung im Vorfeld ab?

In einem ersten Schritt wurden zuverlässige Partner gesucht und kontaktiert, in der Regel Beschäftigte in Kommunen, regionale Verbänden oder Schulleiter(innen). Bei Interesse stimmten die Kommunen und Schulen mögliche Termine ab. Der Veranstaltungsort und der evtl. Transport mit Bussen wurde von den Kommunen organisiert. Einzelne Schulen und Schulklassen wurden gezielt zu den 3 Vorträgen am Vormittag eingeladen. Die Organisation der Veranstaltung, Technik und Inhalte wurde von uns übernommen. Unser Team kümmerte sich in Absprache mit dem Ansprechpartner um die Pressearbeit. Die Presse wurde vor Ort betreut. Des Weiteren stellten wir einen Fotografen und einen Techniker, sowie Betreuer für die Kinder.

Wie werden die Inhalte erarbeitet?

Die Inhalte wurden in einem interdisziplinären Workshop erarbeitet. Hierfür wurden interessierte wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) angesprochen, ihre Ideen und Themen einzubringen. Auf dieser Grundlage wurden Lernspiel-Formate, Rätsel oder Experimente entwickelt und getestet. Am Tag der Vorlesung wurden die Jahrgangsstufen in getrennten Vorlesungen altersgerecht angesprochen. Dabei fand viel Interaktion statt, immer in einem Maße, in dem es zu Altersgruppe und Lernniveau passte.

Was war das didaktische Konzept? 

Unterschiedliche didaktische Mittel wurden kombiniert, um eine interaktive und abwechslungsreiche Lernstimmung und eine hohe Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Partizipation der Kinder, Schüler(innen) war hier unser zentrales Anliegen. Zudem war die Ausgewogenheit zwischen Problemorientierung und Lösungsansätzen ein wesentliches Ziel. Die Kinder sollten mit einem guten Gefühl und (mit) Zuversicht die Vorlesung verlassen. Die Veranstaltung sollte einen möglichst nachhaltigen Eindruck hinterlassen und zu weiterführenden Gedanken und Ideen animieren.

Welche Transfermöglichkeiten gibt es? 

Im Anschluss an die Veranstaltung wurden die Lehrer(innen) mit Bildungsmaterialien (vor Ort) versorgt. Alle Schülerinnen und Schüler erhielten dann noch eine Überraschung.

Das Team

Das Kinder-Uni-Projekt wurde koordiniert und geleitet von Dipl.-Systemdesigner Stefan Rötzel (CliMA, UniKassel Transfer). Christian Brinkmann wirkte mit an der Konzeption des Formates der Kinder-Uni-Vorlesungen und war zentraler Ansprechpartner für Kommunen, Schulen und Presse und organisierte die Vorlesungen in Kooperation mit den lokalen Veranstaltern. Christian Brinkmann fotografierte, filmte und wirkte bei Medieneinsatz und Medientechnik mit. Das Projekt wurde ebenfalls unterstützt von Lisa Waegerle und Doreen Havenstein.

Termine

5. November 2012: Lohfelden (Hessen)
20. November 2012: Dresden (Sachsen)
27. und 28. November 2012: Saarbrücken (Saarland)
12. Dezember 2012: Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen)
13. Dezember 2012: Siegen Betzdorf (Rheinland-Pfalz)