Projekt 3

P3: Diagnostik und individuelle Förderung im Mathematikunterricht der Sekundarstufen durch vernetzende Lehreraus‐ und fortbildung (DiMaS‐net)

Die anzutreffenden unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler_innen im Schulalltag erfordern eine Anpassung des Unterrichts an die individuellen kognitiven Gegebenheiten der Lernenden, um ein optimales Lernen zu ermöglichen. Dies ist jedoch nur realisierbar, wenn die Lehrenden Wissen über die individuellen Schülergedanken besitzen. Auftretende Fehler und Probleme liefern ein erstes Indiz für kognitive Disso­nanzen, wobei Lehrende die Kompetenz aufweisen sollten, die Schülerfehler zu erkennen, zu analysieren und entspre­chend konzeptuell einordnen zu können. Der Großteil der praktizierenden Lehrenden und Studieren­den der Sekundarstufen besitzt zu wenige Kenntnisse darüber. An diesem Punkt setzt das Projekt DiMaS-net an, wobei zwei Kooperationsformen eingerichtet werden: Zum einen arbeiten Studierende der SPS II mit Referendaren semesterbegleitend zusammen, zum anderen Studierende im Praxissemester mit ihren Mentor_innen.

Die Referendare und Studierende im SPS II erhalten im Rahmen eines Workshops theoretisches Hintergrundwissen bzgl. der Diagnose und Förderung im Mathematikunterricht und werden in der Durchführung von diagnostischen Interviews geschult.

Die Diagnose- und Förderkompetenz der Studierenden im Praxissemester werden sowohl in einem flankierenden Seminar zunächst durch die Tandembildung mit den Mentor_innen an den Schulen gefördert als auch durch gemeinsam durchgeführte diagnostische Interviews mit einem oder mehreren Lernenden.

Im Projekt wurden sogenannte Fehlerdiagnostische Interviews für den Mathematikunterricht der Sekundarstufen (FIMS) entwickelt. Diese Interviews sollen – unter Verwendung von Fördermaterial – Studierende und Lehrkräfte unterstützen, Fehler und zugehörige Denkprozesse der Schüler_innen zu diagnostizieren.

Als Ergebnis wird das Teilprojekt die Interviewleitfäden mit Förderhinweisen in Handbuchform veröffentlichen und Lehrpersonen als diagnostisches Tool zur Verfügung stellen.

 Im Folgenden werden Publikationen aus dem Teilprojekt aufgeführt, die bereits ‚publiziert‘, zur Veröffentlichung ‚angenommen‘ oder ‚eingereicht‘ sind.

 Hock, N. & Borromeo Ferri, R. (2017). Professionalisierung von angehenden Mathematiklehrkräften durch die Förderung der kognitionsdiagnostischen Kompetenz. In U. Kortenkamp & A. Kuzle (Hrsg.), Beiträge zum Mathematikunterricht 2017 (S. 425 – 428). Münster: WTM-Verlag.

Hock, N. & Borromeo Ferri, R. (im Druck). Förderung der (kognitions-)diagnostischen Kompetenz angehender Mathematiklehrkräfte in den Sekundarstufen. In Beiträge zum Mathematikunterricht 2018. 

Hock, N. & Borromeo Ferri, R. (im Druck). Diagnostische Interviews – eine Chance zur Förderung der diagnostischen Kompetenz von angehenden Mathematiklehrkräften der Sekundarstufen. In Tagungsband der Forschungstagung HerKuLes (Herausforderung Kohärenz: Praxisphasen in der universitären Lehrerbildung).

Hock, N. & Borromeo Ferri, R. (im Druck). Professionalisation of prospective teachers through the promotion of cognitive diagnostic competence. In Proceedings of the 42st Conference of the International Group for the Psychology of Mathematics Education.

 

Kontakt

Prof. Dr. Rita Borromeo Ferri
+49 561 804-4768
<link>borromeo@mathematik.uni-kassel.de

Prof. Dr. Frank Lipowsky
+49 561 804-3613
<link>lipowsky@uni-kassel.de

Natalie Hock
+49 561 804-4464
<link>nhock@mathematik.uni-kassel.de