Kassel erfolgreich im BMBF-Förderprogramm für KI-Nachwuchswissenschaftlerinnen
Um eine höhere Beteiligung und stärkeren Einfluss von Frauen in der Forschung zur Künstlichen Intelligenz (KI) in Deutschland zu erreichen, werden in einem eigens aufgelegten Förderprogramm des BMBF(Wissenschaftsministerium) KI-Nachwuchsgruppen gefördert, die von Frauen geführt werden.
Die KI-Nachwuchsgruppe „Graphs in Artificial Intelligence and Neural Networks (GAIN)“ hat Mitte September an der Universität Kassel und dem Fraunhofer IEE ihre Arbeit aufgenommen. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich unter der Leitung von Dr. Josephine Thomas mit der Dynamik und Erklärbarkeit von Graph Neural Networks. „Graph Neural Networks sind eine Methode des Maschinellen Lernens, welche besonders gut für die Verarbeitung von Netzwerkdaten geeignet ist - und die Welt ist voller Netzwerke. Ob Facebook, Protein-Interaktionen oder Versorgungsnetze, wie z.B. das Stromnetz, alle können als Graph dargestellt werden.“, erklärt Dr. Josephine Thomas.
Ziel der Nachwuchsgruppe GAIN ist die Entwicklung von Algorithmen für bisher ungelöste Probleme in der Dynamik von Graph Neural Networks, um deren Anwendung unter anderem im Bereich erneuerbare Energien zu ermöglichen. Ein weiterer Fokus wird auf der Erklärbarkeit der Algorithmen liegen, um den Übergang der Algorithmen aus der Grundlagenforschung heraus in die Anwendung zu erleichtern.
„Wir freuen uns sehr über die Förderzusage des BMBF für die Nachwuchsgruppe GAIN“, betont Prof. Dr. Bernhard Sick, Mentor der KI-Nachwuchsgruppe und Leiter des Fachgebiets Intelligente Eingebettete Systeme mit dem die Gruppe assoziiert ist. Prof. Sick ist auch Direktor am Wissenschaftlichen Zentrum ITeG (Institut für Informationstechnikgestaltung) der Universität Kassel und Direktor des Institute for Systems Analytics and Control (ISAC). Mit GAIN wird die Arbeit beider Einrichtungen im Bereich KI weiter ausgebaut und die Zusammenarbeit mit Fraunhofer IEE in Kassel deutlich gestärkt.
Das BMBF finanziert die KI-Nachwuchsgruppe mit insgesamt vier Stellen für MitarbeiterInnen sowie weiteren Mitteln für studentische Hilfskräfte und leistungsfähige KI-Rechner über einen Zeitraum von vier Jahren.