AiF-FQS-Projekt "Manuelle Montage"
Im November 2016 fand die zweite Sitzung des Projektbegleitenden Ausschusses des Forschungsprojektes „Entwicklung einer rechnergestützten Methodik zur automatisierten Bewertung des menschlichen Fehlverhaltens in der manuellen Montage“ statt. Gastgeber der Sitzung war die Vaillant Deutschland GmbH in Remscheid. In der Sitzung wurden neben den bisher in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern erzielten Ergebnissen auch aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Zuverlässigkeitsprognose diskutiert sowie die Schwerpunkte der weiteren Forschungsaktivitäten festgelegt.
Überblick über das Forschungsvorhaben
Zielsetzung des Vorhabens ist es, ein in zwei DFG-geförderten Vorgängerprojekten erarbeitetes theoretisches Konzept zur prospektiven Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in der manuellen Montage KMU-spezifisch umzusetzen und anwendbar zu machen. Hierzu werden in Zusammenarbeit mit den Unternehmen des Projektbegleitenden Ausschusses qualitätskritische Montageprofile unter Zeit- und Risikoaspekten analysiert und auf Grundlage der Ergebnisse ein intuitiv bedienbares, Excel-basiertes Analysetool zur automatisierten Bewertung des menschlichen Fehlverhaltens in der manuellen Montage entwickelt.
Bisher erreichte Ergebnisse
Auswahl, Aufgabenbeschreibung und Zeitanalyse: Erstellung detaillierter Arbeitsinhalts- und Zeitbedarfsanalysen für verschiedenartige manuelle Montagetätigkeiten, Unterscheidung nach Arbeitsinhalt, Zeitvorgabe, Hilfsmittel und Aufgabenkomplexität; Analyse leistungsbeeinflussender Umgebungs-, Personal- und Systemfaktoren
Fehler- und Risikobewertung: Anfertigung FMEA-gestützter Fehleranalysen; Durchführung mehrstufiger, montagespezifisch modifizierter ESAT-Analysen; iterative Prognose menschlich bedingter Fehlbehandlungswahrscheinlichkeiten
Digitalisierung der Analyseergebnisse: Exemplarische Definition standardisierter Analysebausteine, Konzeption der Excel-basierten Analysesoftware; Festlegung montagespezifischer Wertebereiche der Einflussgrößen
Zukünftig geplante Forschungsaktivitäten
Beurteilung der erzielten Prognosegüte durch Abgleich der Prognosewerte mit den tatsächlichen Fehlerraten; falls erforderlich: Ursachenforschung und iterative Optimierung
Extraktion der in den Risikoanalysen verwendeten Standardbegriffe; Selektion inhaltsgleicher Bausteine und Verdichtung zu montagespezifischen Analysebausteinen
Überführung der Aufgabenbeschreibungen der händisch erzeugten Risikoanalysen in eine Excel-basierte Analysesoftware und Beurteilung der Software-Ergonomie
Förderhinweis
„Das IGF-Vorhaben 18878N der Forschungsvereinigung Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS), August-Schanz-Straße 21A, 60433 Frankfurt am Main wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.“