Qualifikationsarbeiten im Fachgebiet Rechtspsychologie
Auf dieser Seite erhalten Studierende, die an einer Qualifikationsarbeit im Fachgebiet Rechtspsychologie interessiert sind, einen Überblick über aktuell ausgeschriebene Themen, den Bewerbungsprozess und die fachgebietsspezifischen Kriterien für die Anfertigung von Qualifikationsarbeiten.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass das Fachgebiet Rechtspsychologie derzeit ausschließlich Masterarbeiten betreuen kann. Wir bitten um Ihr Verständnis.
- Sprache: Masterarbeiten können in Absprache mit der betreuenden Person in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden.
- Hinsichtlich Formatierung gelten die Richtlinien der APA (7. Edition).
Hier finden Sie weitere Hinweise zu Abschlussarbeiten vom Institut für Psychologie:
- Konkrete Themenvorschläge und aktuell ausgeschriebene Themen sind unten aufgeführt. Auch eigene, gut ausgearbeitete Themenvorschläge sind möglich.
- Interessierte Studierende bewerben sich per E-Mail unter ulrike.krueger[at]uni-kassel[dot]de
- Die Bewerbung erfordert ein vorläufiges Exposé, das die empirische Fragestellung reflektiert. Bei ausgeschriebenen Themen sollte das Exposé zwischen 500 und 600 Wörtern, bei eigenen Themenvorschlägen zwischen 700 und 800 Wörtern umfassen. Bei eigenen Themenvorschlägen sollte die empirische Fragestellung hergeleitet und die geplanten Erhebungs- und Auswertungsstrategien skizziert werden.
- Eine Kopie des Bachelorzeugnisses oder des aktuellen Transcript of Records ist freiwillig (aber erwünscht).
Bewerbungen können jederzeit per E-Mail eingereicht werden. Es gelten die folgenden Bewerbungsfristen:
- 31. März
- 30. Juni
- 30. September
- 31. Dezember
Rückmeldungen zu Ihren Bewerbungen erhalten Sie jeweils zeitnah nach den genannten Bewerbungsfristen.
Bitte beachten Sie, dass für Ihre Masterarbeit unter Umständen ein Ethikantrag bei der Ethikkommission des Fachbereichs 01 Humanwissenschaften erforderlich ist. Der positive Ethikbescheid muss vor der offiziellen Anmeldung der Masterarbeit vorliegen. Planen Sie daher genügend Zeit im Vorfeld ein, damit Sie Ihre Masterarbeit reibungslos und ohne zeitlichen Druck anmelden können.
Nach Zusage erhalten Sie eine individuelle Betreuung durch eine:n Mitarbeiter:in des Fachgebiets. Die reguläre Bearbeitungszeit für Masterarbeiten beträgt 20 Wochen ab der offiziellen Anmeldung.
Betreuung: Robert Mika (Bundesarbeitsgemeinschaft Forensische Ambulanzen des Strafvollzugs e.V.), TT.-Prof. Dr. Julia Sauter
Kurzbeschreibung:
Im Jahr 2018 veröffentlichte die Bundesarbeitsgemeinschaft Forensische Ambulanzen des Strafvollzugs e.V. Qualitätskriterien, die eine qualifizierte forensisch-therapeutische Nachsorge definieren (vgl. Schwarze et al., 2018). Diese Kriterien lassen sich in Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualitätskriterien unterteilen. In der Arbeitsgruppe „AG Evaluation“ wurden diese gemeinsam operationalisiert und verschriftlicht. Nachdem die Strukturqualitätskriterien in den forensischen Ambulanzen des Strafvollzugs bereits erhoben wurden, sollen nun auch die Prozessqualitätskriterien erfasst werden. Dabei steht die interne Ausgestaltung der forensischen Nachsorge im Mittelpunkt, etwa hinsichtlich der Existenz von Behandlungs- und Kriseninterventionsplänen sowie der Durchführung von Supervision und Intervision. Ziel der Masterarbeit ist die Erhebung, Auswertung und Darstellung der Prozessqualitätskriterien.
Die Kontakte zu den forensischen Ambulanzen werden durch uns hergestellt. Die Erhebung und Auswertung stellt den Kern der geplanten Masterarbeit dar.
Betreuung: TT.-Prof. Dr. Julia Sauter
Kurzbeschreibung:
Meta-Analysen zur Wirksamkeit der Straftäterbehandlung zeigen konsistent, dass ambulante Interventionen stationären Maßnahmen hinsichtlich ihrer Effekte auf Rückfälligkeit überlegen sind (Schmucker & Lösel, 2015; Holper et al., 2023). Trotz dieser konsistenten Befundlage bleibt jedoch weitgehend unklar, wie die ambulanten Behandlungsangebote in den zugrunde liegenden Studien konkret ausgestaltet waren. Ebenso wenig ist systematisch dokumentiert, welche Klientel in den jeweiligen Projekten ambulant (nach-)behandelt wurden und welche Auswahlkriterien dabei zur Anwendung kamen.
Vor diesem Hintergrund geht das geplante systematische Literaturreview zwei zentralen Fragestellungen nach: (1) Welche konkreten inhaltlichen, organisatorischen und methodischen Merkmale kennzeichnen ambulante Straftäterbehandlungen in der bestehenden internationalen Forschung? und (2) Welche Zielgruppen werden in ambulanten (Nach-)sorgeangeboten adressiert? Ziel ist es, die erhebliche Heterogenität ambulanter Maßnahmen sichtbar zu machen, deren Qualität systematisch zu beschreiben und damit eine empirisch fundierte Grundlage für die Weiterentwicklung forensischer Ambulanzen im Strafvollzug zu schaffen.
Betreuung: TT.-Prof. Dr. Julia Sauter, Nora Schröder, Maike Weber
Kurzbeschreibung:
Seit dem öffentlichen Bekanntwerden des weitreichenden sexuellen Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche in Deutschland wurden zahlreiche Forschungsprojekte initiiert, um das Ausmaß, die Dynamiken und die institutionellen Rahmenbedingungen sexualisierter Gewalt systematisch zu untersuchen. Diese Projekte variieren erheblich hinsichtlich ihrer methodischen Ansätze, theoretischen Perspektiven und thematischen Schwerpunkte. Obwohl damit eine Vielzahl relevanter Erkenntnisse generiert wurde, existiert bislang keine umfassende systematische Aufarbeitung, die die Ergebnisse dieser Untersuchungen bündelt, integriert und hinsichtlich ihrer Aussagekraft bewertet.
Im Rahmen der geplanten Literaturübersicht sollen die vorhandenen empirischen und theoretischen Arbeiten zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche in Deutschland systematisch identifiziert und kategorisiert werden. Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen: (1) Welche zentralen Befunde lassen sich über die Prävalenz, Kontextbedingungen und institutionellen Faktoren sexualisierter Gewalt innerhalb der katholischen Kirche zusammentragen? (2) Welche Forschungsdesigns, Datengrundlagen und methodischen Vorgehensweisen wurden in den bisherigen Studien gewählt, und wie sind diese hinsichtlich ihrer Reichweite und Limitationen zu bewerten?