Sozialisation mt Schwerpunkt Migration und interkulturelle Bildung
Das Fachgebiet beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit Sozialisation und Bildung unter Bedingungen von Migration als auch kultureller, sprachlicher und sozialer Heterogenität. Forschungsschwerpunkte sind die Rekonstruktion von Bildungs- und Berufsbiographiensowie der interkulturelle Vergleich von Geschlechter- und Generationenverhältnissen und ihren Veränderungen. Fokussiert werden vorrangig familiäre Sozialisationsbedingungen. Dabei interessieren sowohl Erziehungsvorstellungen und -praktiken in zugewanderten Familien als auch der pädagogisch-professionelle Umgang mit diesen in Erziehungs- und Bildungsinstitutionen sowie ihre Zusammenhänge und wechselseitigen Wirkungen. Zudem werden familiäre und außerfamiliäre Bedingungen zur Förderung von Integration im Sinne gleichberechtigter Verwirklichungs- und Teilhabechancen,auch international vergleichend analysiert.
Die Ergebnisse führen zur Reflexion und Weiterentwicklung von Handlungsansätzenund Konzepten in Bildung und Erziehungbeispielsweise in der interkulturellen Eltern- und Familienarbeit, außerschulischer Bildungsarbeit, kommunaler bzw. verbandlicher Integrations- und Migrationsarbeit, interkultureller und geschlechtergerechter Weiterbildung, oder diversitätsorientierter Beratung. Theoretisch und methodisch entwickelt das Fachgebiet ein intersektionales und mehrdimensionales Verständnis von Sozialisation, Migration und Interkultureller Bildung. Migration und Interkulturalität werden daher differenziert und konkret im Zusammenhang mit Geschlecht, Alter/Generation und Milieu, Behinderung u.a.m. betrachtet.
Lehrveranstaltungen werden sowohl im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit als auch in verschiedenen Masterstudiengängenangeboten. Das Fachgebiet verantwortet das Bachelor Modul "Erziehungswissenschaftliche (und psychologische) Grundlagen der Sozialen Arbeit" sowie das Master Modul „Sozialpädagogik und Schule: Der Umgang mit Heterogenität“. Im Zentrum der Lehre stehen die Vermittlung und Reflexion vongrundlagen- und anwendungsorientierten Kenntnissen interkultureller Bildung und Erziehung sowie bildungs- und sozialisationstheoretische Fragen zu Migration und Diversität.
Der Theorie-Praxis-Transfer ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des Fachgebietes. Hierzu zählen unter anderem die regelmäßige Veranstaltung von Fachforen an der Universität Kassel, die wissenschaftliche Begleitung von Prozessen der Interkulturellen Öffnung und Kompetenzentwicklung sowie auch die Vorstandsarbeit in einem außerschulischen Bildungsverein für Kinder mit Migrationshintergrund.