Kinder und Jugendliche

Auch für Kinder und Jugendliche hält das Leben Entwicklungsmeilensteine und Herausforderungen bereit, die bewältigt werden wollen. 

Hierbei verhält es sich ähnlich, wie bei Erwachsenen: Wenn genug Ressourcen und Stärken zur Verfügung stehen, die Herausforderung zu meistern, lernen und wachsen Kinder und Jugendliche und entwickeln sich gesund weiter. 

Treffen jedoch mehrere Herausforderungen zeitlich aufeinander oder handelt es sich gar um chronische Belastungen oder stehen zu wenig Ressourcen und Stärken zur Verfügung, können auch Kinder und Jugendliche überfordert und von psychischen Problemen betroffen sein. Dann macht eine diagnostische Klärung Sinn, um einen möglichen Behandlungsbedarf zu ermitteln und ggf eine Therapie einzuleiten.

Indikationen:

  • Hyperkinetisches Syndrom
  • Störungen des Sozialverhaltens
  • Emotionale Störungen des Kindesalters
  • Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
  • Ticstörungen
  • Mutismus
  • Schlafstörungen (Albträume, Schlafwandeln, Pavor nocturnus)
  • Affektive Störungen, z.B. Depression  (andauernde oder immer wiederkehrende gedrückte Stimmung und Antriebslosigkeit)
  • Angststörungen (unangemessen erscheinende Ängste, Ängste vor bestimmten Situationen wie z.B. Menschenmengen, Ängste vor Krankheit, anfallsartige Angstzustände, Panikattacken, ständige Sorgen, Schulvermeidung)
  • Zwangsstörungen (bestimmte Gedanken oder Handlungen drängen sich auf und können trotz aller Bemühungen nicht unterlassen werden)
  • Somatoforme Erkrankungen (chronische Schmerzsyndrome, körperliche Beschwerden, die im Zusammenhang mit Stress/ Überforderung auftreten; körperliche Beschwerden ohne eindeutige körperliche Ursache)
  • Psychische Störungen und Bewältigungskrisen bei chronischen körperlichen Erkrankungen (Diabetes mellitus, Mukoviszidose, Morbus Crohn, etc.)
  • Anpassungsstörungen (psychische Störungen, die im Zusammenhang mit der Bewältigung einer körperlichen Erkrankung oder einer Lebenskrise auftreten)
  • Posttraumatische Belastungsstörungen (Reaktion auf schwere Belastungen, z.B. nach Unfall oder Gewalterfahrung)
  • Essstörungen  (Magersucht, Bulimie, Adipositas mit psychischer Komorbidität; Binge-eating-Störung)
  • Geschlechtsdysphorie (indifferentes Zugehörigkeitsgefühl zum bei Geburt zugeordneten Geschlecht)

Je nach Kapazitäten prüfen wir im Einzelfall und je nach Schwere der Symptomatik, ob eine ambulante Therapie sinnvoll und in unserer Ambulanz möglich ist. Andernfalls verweisen wir je nach Indikation an die entsprechenden Stellen und Kooperationspartner.

Kontraindikationen:

  • Akute Krisen und Kindeswohlgefährdung (siehe unten)
  • Ein sorgeberechtigter Elternteil stimmt Diagnostik und Therapie nicht zu. In diesem Fall wenden Sie sich bitte zwecks Beratung und Klärung ans zuständige Jugendamt (s.u.)
  • Patient/innen mit einer Suchtproblematik, solange die Abhängigkeit von dem Suchtmittel (Alkohol, Drogen, bestimmte Medikamente) besteht. Um eine ambulante Psychotherapie zu beginnen, ist eine sogenannte Entgiftung (meist stationärer Entzug) eine notwendige Voraussetzung. Zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an eine Suchtberatungsstelle. 

Akute Krisen und Kindeswohlgefährdung:

Es gibt Situationen, die ein sofortiges Handeln erfordern. Bitte wenden Sie sich bei akuten Gefahrensituationen an den Rettungsdienst bzw. die Polizei:

Patient/innen, die sich einer akuten psychischen Notlage befinden und sofort Hilfe benötigen, können sich an folgende Stellen wenden:

  • Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit (nach dem diensthabenden Arzt fragen), Telefon Pforte: 05 61 ‐ 31 00 60
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst, Telefon: 0561 / 116 117

Bei akuten Kindeswohlgefährdungen wenden Sie sich bitte an die jeweils zuständigen Allgemeinen Sozialen Dienste des örtlichen Jugendamtes. Die Zuständigkeit richtet sich dabei nach dem Wohnort der Sorgeberechtigten bzw. dem tatsächlichen Aufenthalt des Kindes: