08.06.2016

Spra­che als Kul­tur leh­ren: Ein Im­puls­vor­trag von Prof. Dr. Clai­re Kramsch von der Uni­ver­si­ty of Ca­li­for­nia, Ber­ke­ley, beim 20. Kas­se­ler Eng­lisch Col­lo­qui­um (KEC)

Am 8. Juni 2016 fand im Gießhaus der Universität Kassel das 20. Kasseler Englisch Colloquium (KEC) mit dem Titel "Teaching Language as Culture" statt. Es war eine große Ehre und Freude, die international renommierte Wissenschaftlerin Prof. Dr. Claire Kramsch von der University of California Berkeley (USA) als Gastrednerin begrüßen zu dürfen. Sie begeisterte ca. 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem lebhaften Vortrag zur Rolle von Kultur im Zeitalter der Globalisierung und beim Sprachenlernen. Die Gastgeberin Prof. Dr. Claudia Finkbeiner pflegt seit Mitte der neunziger Jahre einen aktiven wissenschaftlichen Kontakt zu Prof. Dr. Claire Kramsch und zur University of California Berkeley, USA. Als Gastprofessorin an der UC Berkeley sammelte sie mehrfach und auch wieder im Februar/März 2016 wertvolle akademische Erfahrungen. Im Gegenzug zum Vortrag zur Migration und Sprache von Prof. Finkbeiner in diesem Jahr an der UC Berkeley kam nun Prof. Dr. Claire Kramsch im Rahmen ihrer Harald-Weinrich-Gastprofessur an der Universität Bielefeld auch zu einem Besuch an die Universität Kassel. Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Kassel - insbesondere eine erfreulich hohe Anzahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Canadian Summer School in Germany  (CSSG) - sowie Referendarinnen und Referendare als auch Lehrerinnen und Lehrer aus dem Umkreis zählten zu dem breitgefächerten hoch interessierten Publikum der Veranstaltung. Sie alle erfreuten sich an einem leidenschaftlichen Plädoyer für die essentielle wichtige Rolle von Kultur im Fremdsprachenunterricht. Die zunehmende Globalisierung erfordere neue Ansätze bezüglich der Vermittlung kultureller Kompetenzen. Anhand von drei prägnanten Beispielen interkultureller Begegnungen wurde das Publikum für das Thema sensibilisiert. Prof. Dr. Claire Kramsch besitzt die besondere Gabe, ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mitzureißen und für ihre Forschungsinteressen zu begeistern. Als routinierte und redegewandte Referentin stellte sie mittels persönlicher Anekdoten und aktueller Forschungsaktivitäten dar, auf welch vielfältigen Ebenen wir tagtäglich mit kulturellen Konflikten, Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert werden. Abschließend hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer multilingualen Diskussionsrunde die Gelegenheit, ihre persönlichen Fragen zu stellen. Diese beantwortete Prof. Dr. Kramsch im fließenden Wechsel auf Deutsch, Englisch und Französisch und zeigte dadurch, dass ihre Rede über Multilingualität auch von ihr selbst gelebt wird. Wir danken Prof. Dr. Claire Kramsch herzlich für ihren fesselnden Vortrag und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen bei der 13. Internationalen Konferenz der Association for Language Awareness (ALA) im Juli 2016 an der Wirtschaftsuniversität in Wien.
Text: Markus Pusch & Prof. Dr. Claudia Finkbeiner