Workshop: "Deutsch-jüdische Identitäten in Argentinien – Interdisziplinäre Perspektiven auf Exil, Migration und Identitätswandel" mit Alfredo Schwarcz (Buenos Aires)

Der Workshop setzt sich mit deutsch-jüdischen Identitätskonstruktionen in Argentinien auseinander, und bietet Raum für interdisziplinären Austausch über dieses vielschichtige kulturhistorische Phänomen. Die Veranstaltung gliedert sich in mehrere thematische Einheiten: Zum Einen wird eine theoretische Erörterung der Unterschiede von Exil, Flucht und Migration sowie deren phänomenologischer Spezifik erfolgen. Eine große Rolle spielt die Erläuterung desPhänomens der „Ghettoisierung" als Überlebensstrategie, deren Bedeutung für städtische Gemeinschaftsbildungerläutert wird. Die Wechselbeziehung von Sprache und Identität, insbesondere hinsichtlich der Rolle von Muttersprache, Akkulturationsprozessen und kulturellen Referenzpunkten sowie der generationellen Transformation von Konzepten wie „Heimat" und „Diaspora" werden ebenso berücksichtigt. Psychosoziale Aspekte werden anhand der Ankommensbedingungen und der biografischen wie generationellen Identitätswandlungsprozesse beleuchtet.Begleitend wird ein literaturwissenschaftlicher Zugang zu den Phänomenen gelegt, der Ko-Organisator der Veranstaltung, Patrick Eser, wird Werke der deutsch-jüdisch-argentinischen Exilliteratur des „Post-Exils" vorstellen, die die Themen des Workshops reflektieren und im Medium der Literatur erkunden. 

Der Workshop richtet sich an Studierende und Lehrende der Kultur- und Literaturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Psychologie, Geschichte sowie an sämtliche Interessierte. Um Anmeldung wird gebeten.

Referent: Alfredo Schwarcz ist Psychologe und Gerontologe. Er arbeitet als Psychotherapeut und ist Autor des Buches “Trotz allem…die deutschsprachigen Juden in Argentinien” (1995)

Der Workshop wird organisiert vom Institut für Romanistik (PD Dr. Patrick Eser) und der Stelle für Antidiskriminierung der Universität Kassel

Kontakt: eserp[at]uni-kassel[dot]de

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