10. Religionspädagogisch-Theologischer Studientag am 13.11.2025

Der Studientag ist Teil der Ringvorlesung Antisemitismus und seine christlichen Wurzeln, die das IKTh in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel im Wintersemester 2025/26 in Anlehnung an das aktuelle Jahresthema anbietet.

Programm

15.00 Uhr - Begrüßung
15.15 Uhr - Hauptvortrag von Prof. Dr. Matthias Schmidt
16.00 Uhr - Response von Prof. Dr. Jan Woppowa
kleine Pause
16.45 Uhr - Nachfragen / Diskussion 
große Pause mit Getränken und Imbiss
18.15-19.45 Uhr - Workshops
ca. 20.15 Uhr - Verabschiedung und Schluss

Zwischen Erbe und Auftrag. Antisemitismus im Schatten des Kreuzes

Antisemitismus als Form der Diskriminierung, des Stereotypendenkens und der Gewalt ist tief in die lokalen und globalen Gesellschaften verwoben und über die letzten Jahrhunderte hinweg kontinuierlich wirksam. Aktuell ist er stark in der öffentlichen Berichterstattung präsent und nimmt (wieder) offene und im Alltag spürbare Gestalt an. 


Für die christliche Theologie ist der völkische Antisemitismus nicht zuletzt deshalb ein Thema, weil er vielfach durch einen religiösen Antijudaismus vorbereitet und unterfüttert wurde. Antijudaismus ist ein Jahrtausende altes Phänomen, dessen Spuren bis in aktuelle Theologie reichen.


Welche christlichen Wurzeln des Antisemitismus können identifiziert werden? Welche Mittäterschaft der christlichen Kirchen gibt es von der Vergangenheit bis heute? Welche bewussten und unbewussten Figuren finden wir auch noch in der aktuellen Theologie und in unserem eigenen Denken und Handeln?


Mit einer bibeltheologischen und religionspädagogischen Expertise nähert sich der Studientag dem Thema Antisemitismus und betrachtet das christliche Erbe sowohl kritisch als auch konstruktiv. Gefragt wird angesichts der historischen Verantwortung nach dem möglichen Beitrag des Christentums für die Gestaltung einer Welt der Gerechtigkeit und des Friedens. 


Neben den Fachvorträgen wird in Workshoparbeit unterrichtspraktisch durchbuchstabiert, wo und wie (zukünftige) Religionslehrkräfte kompetent und qualifiziert religiöse Lernprozesse mit Kindern und Jugendlichen gestalten und sich praktisch gegen Antisemitismus engagieren können.

Hauptvorträge

Juden gegen Jüdisches: Antijudaistische Texte im Neuen Testament
Prof. Dr. Matthias Schmidt
(Professor für Biblische Theologie / Neues Testament an der Universität Gießen)


Response aus religionspädagogischer Perspektive
Prof. Dr. Jan Woppowa
(Professor für Religionspädagogik an der Universität Paderborn) 

Workshops

W01     Text und Textverwendung: Zur antisemitischen Wirkungsgeschichte neutestamentlicher Texte
Prof. Dr. Matthias Schmidt (Universität Gießen)


W02     Den aufmerksamen Blick schulen: Impulse für einen antisemitismuskritischen Umgang mit Bildungsmedien
Prof. Dr. Jan Woppowa (Universität Paderborn)


W03     Das Digitale Lernhaus "Jüdisches Leben" als Lernfeld für antisemitismuskritische Bildung. Erkundungen, Reflexionen, Perspektiven
Dr. Werner Haußmann (Universität Nürnberg)


W04     Zwischen Hashtag und Hetze: Antisemitismus online
Katharina Barth (Wiss. Mitarbeiterin an der Universität Kassel) 


W05     Antisemitismuskritische Bildung hautnah – Erfahrungsberichte und Reflexionen von schulischen Exkursionen nach Auschwitz
Studierende der Universität Kassel