Methoden empirischer Sozialforschung

Die „Methoden der empirischen Sozialforschung“ sind der Werkzeugkoffer aller Forschenden, aus dem sie sich für die Beantwortung einer konkreten Fragestellung bedienen können. Übergeordnete Zielsetzungen sind dabei das Verstehen und Erklären sozialer Phänomene und die Generierung von neuem Wissen über die Gesellschaft als Untersuchungsgegenstand. Die Sammlung an Techniken und Methoden umfasst Verfahren der Datensammlung – wie beispielsweise mündliche oder schriftliche Befragungen, Beobachtungsmethoden, die Erfassung von Medieninhalten – sowie Verfahren der anschließenden Datenauswertung. Ob sich eine Methode für die Untersuchung eines sozialen Phänomens eignet, hängt von der Forschungsfrage ab und muss bei jedem Forschungsprojekt neu entschieden werden. Somit können quantitative oder qualitative Verfahren geboten sein oder es bietet sich gar ein multimethodisches Vorgehen an. Wahl und Durchführung der Methode entscheiden schließlich darüber, ob ein Forschungsergebnis die Realität abbildet und damit aussagekräftig ist, oder ob es im schlechtesten Fall ein Produkt der Methode selbst ist. Grundlegende Methodenkenntnisse sind jedoch nicht nur für den Forschungsprozess selbst eine wichtige Voraussetzung, sondern helfen auch bei der Interpretation und Bewertung anderer, sogar fachfremder Forschungsarbeiten. Verwandte Disziplinen, wie etwa die Wirtschafts-, Politik- und Erziehungswissenschaften, bedienen sich zu einem Großteil desselben Methodenrepertoires, weshalb den Methoden der empirischen Sozialforschung fachübergreifend eine zentrale Rolle zukommt. Darüber hinaus bleibt der Anwendungsbereich nicht auf den Wissenschaftsbetrieb begrenzt: Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Einrichtungen bzw. Verwaltungen sammeln Daten, deren Potenzial – zum Beispiel für die Steuerung von Organisationen – erst nach angemessener Auswertung und korrekter Interpretation genutzt werden kann.