SS2014

Themen der Lehre SS2014

Vorlesung und Seminar
Stadttheorie der Moderne und ihre Praxis

Ausgehend von einer kurzen Skizze der Entstehung des modernen Städtebaus seit dem 19. Jahrhundert fokussiert die Vorlesung ausgewählte Positionen von entwurfsorientierten Theorien der Stadt seit 1933 bis heute (u.a. CIAM, Jane Jacobs, Aldo Rossi, Venturi/Scott/Brown, Colin Rowe/ Rob Krier, Rem Koolhaas, New Urbanism et al.)

Begleitend zur Vorlesung „Stadttheorie der Moderne“ werden im Seminar durch die Studierenden exemplarische Fallbeispiele städtebaulicher Projekte aus Berlin auf ihre konzeptuell-theoretischen Hintergründe untersucht, kritisch analysiert, vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Ein besonderer Fokus wird hierbei auf Diskussion aktuelle städtebaulicher Projekte gelegt.

Leistungsnachweis: Referat mit Hausarbeit

Ablauf/ Themen


Projekt und Seminar
Häuser von gestern für die Stadt von heute

Die Einfamilienhaussiedlung ist eine idealtypische Bauform der westdeutschen Konsumgesellschaft und ihres städtebaulichen Leitbilds der autogerechten Stadt als gegliederter und aufgelockerter Stadtkörper für einen suburbanen Lebensstil. In der heraufziehenden Krise der EFH-Siedlung kann ein Indiz für die These gesehen werden, dass die Ära der reinen Konsumgesellschaft der mit ihrer strikten Trennung von Produktion und Konsumption zu Ende geht.
Die Defizite der Typologie Einfamilienhaussiedlung: ihre einheitlichen Bauformen und Raumangebote, fehlende fußläufige Nahversorgungsmöglichkeiten sowie ihre häufig unattraktive Lage am Stadtrand und schlechte Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, treten heute immer stärker hervor.

Nicht zuletzt der gewandelte Zeitgeist, der mit den Stichworten „zurück in die Stadt“ und „urbaner Lebensstil“ beschrieben werden kann und dessen städtebauliches Leitbild ein lebendiges, vielfältiges Stadtquartier ist, bezeugen die zurückgehende Attraktivität der Einfamilienhausgebiete. Die schwindende Attraktivität der Bauform, welche die Zukunftsfähigkeit der städtebaulichen
Typologie EFH-Gebiet, ihrer Stadträume und ihrer baulichen Strukturen in Frage stellt, wird für das Projekt aufgegriffen und zur Aufgabenstellung dieses Semesters gemacht.

Aufgabenstellung/ Projektablauf

 

Prosumer of space
Der Begriff Prosuming entsteht durch Zusammenziehung der englischen Wörter production und to consume und meint das Teilhaben des Konsumenten am Produktionsprozess.

Im Zuge aktueller gesellschaftlicher Trends und Ideen zur Überwindung der reinen Konsumgesellschaft tauchen zunehmend Praktiken auf, welche das Verhältnis zwischen der Produktion, dem Gebrauch und den Lebenzyklen von Dingen neu definieren. Die Ausprägungen dieser Prosumptionsmodelle sind vielfältig und schließen sowohl neue Selbstversorgungskonzepte wie auch Ideen für die Nutzung neuer technischer Möglichkeiten mit ein; die verschiedenen Modelle der Prosumptionskultur eint dabei die Idee einer gesellschaftlichen Teilhabe ohne Geld.

Das Seminar PROSUMER OF SPACE wird ergänzend zum Projekt HÄUSER VON GESTERN FÜR DIE STADT VON MORGEN angeboten und dient als thematischer Input für die Ausgangsthese des Projekts: für eine langfristig nachhaltige Entwicklung von Einfamiliensiedlungen der Nachkriegszeit zu vielfältigen, lebendigen Stadtquartieren sind neue Nutzungsmodelle und neue räumlich-architektonische Konzepte notwendig.

Aufgabenstellung/ Seminarablauf

Dokumentation ATH Prosumer