Forschung

Architektur des Lebens: Der sowjetische Zwischenkriegsmodernismus und die Wissenschaften des Menschen

Architektur des Lebens: Der sowjetische Zwischenkriegsmodernismus und die Wissenschaften des Menschen ist eine Monographie von Alla Vronskaya, welche im Juni 2022 von der University of Minnesota Press veröffentlicht wird.

Architektur des Lebens: Der sowjetische Zwischenkriegsmodernismus und die Wissenschaften des Menschen stellt die Geschichte der sowjetischen Architektur während der 1920er und 1930er Jahre neu dar und präsentiert sie nicht nur als eine Projektion der Turbulenzen der russischen Politik, sondern als Teil des transnationalen und transdisziplinären Projekts des Modernismus. Es wird eine Reihe von Diskussionen untersucht, die für die Herausbildung des internationalen Modernismus grundlegend waren.

https://www.upress.umn.edu/book-division/books/architecture-of-life

Das Werk konzentriert sich auf die Ideen der wichtigsten sowjetischen Architekturtheoretiker - El Lissitzky, Moisei Ginzburg und Nikolay Ladovsky - und analysiert auch die Arbeit ihrer weniger bekannten Kollegen, indem es ihre Projekte und Ideen vor dem Hintergrund der Arbeit ausländischer Modernisten einordnet. Architektur des Lebens zeigt, wie sich die sowjetische Architektur im erweiterten Sinne (einschließlich verwandter Kunstpraktiken und solcher Subdisziplinen wie Pädagogik, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Innenarchitektur) auf ihrer Suche nach einer methodischen Grundlage an die Wissenschaften vom Menschen wandte und deren Prinzipien als universelle Ideologie der wissenschaftlichen Modernisierung übernahm. Diese Prinzipien, die durch die allumfassende Kategorie des Lebens veranschaulicht wurden, umfassten den neolamarckschen Evolutionismus und Energetismus als wissenschaftliche Methodik, die unbewusste Wahrnehmung als bevorzugten erkenntnistheoretischen Mechanismus, die Herrschaft über die Natur als moralisches und politisches Programm sowie Effizienz, Organisation und Planung als wirtschaftliche Prioritäten.

Die Arbeit an der Monographie wurde durch den Herodotus Fund membership at the School of Historical Studies of the Institute for Advanced Study, Princeton, gefördert während des akademischen Jahres 2019-2020.

https://www.ias.edu/scholars/alla-vronskaya

Zwei­­te Welt, Zwei­­tes Ge­­schlecht: Frau­en und Ar­chi­­te­k­­tur im So­zi­a­­lis­­mus (On­­li­ne-Re­­po­­si­­to­­ry)

Das Projekt „Zweite Welt, Zweites Geschlecht: Frauen und Architektur im Sozialismus (Online-Repository)“ wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert innerhalb des Programms „Dimensionen der Kategorie Geschlecht – Frauen- und Geschlechterforschung in Hessen“. Innerhalb der kommenden 18 Monate werden wir in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Tijana Vujosevic (University of British Columbia, Canada) ein Online-Repository erstellen, welches Primärquellen und weiteres Quellenmaterial in Verbindung zu den Aktivitäten weiblicher Architektinnen sozialistischer Staaten beinhalten wird. Das Projekt startet am 01.06.2021.

Das Projekt „Zweite Welt, Zweites Geschlecht: Frauen und Architektur im Sozialismus (Online-Repository)“ untersucht die Rolle und Stellung der Frau in der Architektur in nicht-liberalen sozialistischen Kontexten während des zwanzigsten Jahrhunderts. Diese Kontexte umfassen die Sowjetunion, sowie die Länder des Sowjetblocks, einschließlich der DDR, und die Länder, die außerhalb des Blocks blieben, aber dennoch ihren Beitritt zum Sozialismus erklärten wie Jugoslawien und China. Indem wir die rezipierte Vision der sozialistischen Architektur als männliches Feld in Frage stellen, bringen wir eine feministische Perspektive in dieses Teilfeld der Architekturgeschichte ein, die bisher gefehlt hat. Wir versuchen, die folgenden Fragen zu beantworten: Wie wirkte sich der Sozialismus, einschließlich, aber nicht nur beschränkt auf paternalistische staatliche Programme, auf das berufliche und persönliche Leben von Architektinnen aus? Welche Auswirkungen hatten die nationalen, kulturellen und regionalen Besonderheiten in verschiedenen sozialistischen Ländern? Und was könnten wir heute aus dieser Erfahrung lernen? Mit der Beantwortung dieser Fragen wollen wir das oft vernachlässigte Erbe der Architektinnen im Sozialismus ans Licht bringen und die Verflechtung von Geschlecht, Politik und Architektur in den nicht-liberalen sozialistischen Gesellschaften des zwanzigsten Jahrhunderts analysieren.

Die aus diesem Projekt heraus entstehende Website "Women Building Socialism" finden Sie hier: https://womenbuildingsocialism.org/