Geschlechterverhältnisse in Suburbia

Seit den 1970er Jahren beziehen kritische und feministische Planer:innen, Architekt:innen und Wissenschaftler:innen Position gegen zumeist monofunktionale suburbane Wohnquartiere geäußert: Diese seien konzipiert für erwerbstätige, mobile und körperlich nicht eingeschränkte Menschen, die keine Reproduktionsarbeit in ihren Alltag integrieren müssen, und machten gerade in Familien eine egalitäre Aufgabenverteilung zwischen Männern und Frauen nahezu unmöglich. Im Projekt werden daher neue Stadterweiterungsquartiere im Hinblick darauf untersucht, ob und inwiefern die an der Planung und Gestaltung beteiligten Akteur:innen (aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft) diese Kritik aufnehmen und bei der Planung berücksichtigen. Eine Grundannahme des Vorhabens ist, dass Räume gesellschaftlich geformt und geschlechtlich codiert sind und dass die Nutzung und Gestaltung von Raum bestimmte gesellschaftliche Veränderungen fördern oder erschweren kann. Das Vorhaben untersucht die Fragestellung, ob der Wandel von geschlechtsbezogenen Rollenvorstellungen und die Diversifizierung vorstellbarer Familien- und Arbeitsmodelle bei der Planung und Gestaltung von Stadterweiterungen thematisiert und die sozioökonomische Gleichstellung der Geschlechter auf Ebene der Leitbilder in die Planung einfließt. Die Fragestellung wird anhand von zwei Beispielquartieren in Hamburg und München untersucht.

Das Projekt "Geschlechterverhältnisse in Suburbia" ist Teil des Forschungsverbunds "Neue Suburbanität"

Projektdaten

Projektlaufzeit: Dezember 2019 bis Mai 2021
Förderung: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK)

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