Lehre
Vermittlungsziele für die Studierenden bestehen darin, soziale und kulturelle Dimensionen des gebauten Raumes kritisch analysieren und für die zukünftige Berufspraxis konstruktiv reflektieren zu können. Dazu ist die Auseinandersetzung mit soziologischen Grundlagen relevant – etwa zu sozialen Ungleichheiten und Lebensstilen sowie zu Migration und gesellschaftlichen Zeitdiagnosen.
Außerdem werden grundlegende Kompetenzen in empirischen Forschungsmethoden gelehrt, die schließlich im Kontext von forschungsorientierten Studienprojekten zu einer Anwendung kommen.
Aktuelle Lehrveranstaltungen - Wintersemester 25/26
Projekt / Carsten Keller, Iuliia Eremenko/ Details auf HisPos
This project explores the roles of women populist leaders across the political spectrum, from the far-right to the far-left, in shaping urban spaces and local governance. While much scholarly attention has focused on national-level male populist figures, this project centers on the gendered dimensions of populist leadership in the context of cities, asking how women in populist politics govern, plan, and reshape urban environments. We thereby adopt an international perspective.
After a brief introduction to the topic, students will work in small groups on a research question of their own choosing. The research techniques range from exploring political strategies, rhetoric, programs and planning documents, for example in the field of housing policy, to investigating the political careers of the actors and explorative empirical research on the implementation and effects of the plans. One guiding question will examine the extent to which gender operates as a strategic element in political positioning, versus its impact on actual urban development practices. In the project, we communicate in English and a willingness to read English-language texts is desired.
Seminar / Jonas Jehnichen, Iuliia Eremenko, Carsten Keller / Details auf HisPos
Suburbia, also Siedlungen in städtischen Randlagen und Vorstädte, werden in der Stadtforschung unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert: Suburbanisierung, Reurbanisierung, soziale und funktionale Diversifizierung, bis hin zur Rede von einer „Neuen Suburbanität“, wie sie unter anderem im gleichnamigen Forschungsverbund an der Universität Kassel erforscht wird. Im Kontext des Klimawandels und des städtischen Wachstums gewinnen suburbane Räume zunehmend an Bedeutung – sowohl als Wohnorte für wachsende Bevölkerungsgruppen als auch als Räume gesellschaftlicher Aushandlung und Transformation.
Das Seminar nähert sich dem Thema Suburbia aus stadt- und regionalsoziologischer Perspektive. Es bietet die Gelegenheit, verschiedene theoretische Zugänge und empirische Forschungsansätze kennenzulernen und zu vertiefen. Daher richtet es sich an Studierende im Bachelor und Master gleichermaßen. Methodisch basiert das Seminar auf der Lektüre wissenschaftlicher Texte, Rechercheaufträgen, Verfassen kurzer Textinputs, Diskussionen und Präsentationen (in deutscher und englischer Sprache).
Der Aufbau des Seminars gliedert sich in drei thematische Blöcke: eine Einführung mit definitorischen, theoretischen und historischen Aspekten; politische Soziologie Suburbias mit den Themen Partizipation und Rechtspopulismus sowie schließlich kultursoziologische Ansätze (u.a. zu Kulturerbe und filmsoziologischen Perspektiven).
Das Seminar wird von drei Dozierenden durchgeführt, die die Sitzungen teilweise gemeinsam, teilweise abwechselnd gestalten. Einige Sitzungen werden auf Englisch stattfinden. Fließende Sprachkenntnisse sind nicht notwendig, aber die Bereitschaft englische Texte zu lesen und auf Englisch zu kommunizieren wird vorausgesetzt.
Zu den Lernzielen des Seminars zählen:
-Erwerb eines vertieften Verständnisses für die sozialen Dimensionen suburbaner Räume
-Vertrautheit mit verschiedenen soziologischen Perspektiven und Methoden
-Reflexionsfähigkeit sozialwissenschaftlicher Lektüre und Recherchetechniken auf Deutsch und Englisch
Carsten Keller / Details auf HisPos
Das Kolloquium soll Studierenden die Möglichkeit geben, eigene Abschlussarbeiten vorzustellen und/ oder einen Einblick in Prozesse des wissenschaftlichen Arbeitens zu gewinnen (u.a. anhand der Diskussion von Texten). Es ist offen für Bachelor, Master und Promovierende, vorausgesetzt wird das Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten, dem diskursiven Austausch sowie der Reflexion von Forschungsarbeiten hinsichtlich ihrer stadt- und regionalsoziologischen Relevanz.
Vorlesung / Anna Growe, Carsten Keller, Jens Knissel, Gert Rosenthal, René Sahm und Britta Jänicke / Details auf HisPos
Das Modul besteht aus vier Teilmodulen, in denen Dozierende unterschiedlicher Disziplinen aktuelle Herausforderungen und Grundlagen von Architektur, Bauen und Planung erläutern. Ein zentrales Konzept bildet dabei der Begriff der Nachhaltigkeit, das in der Vorlesung aus ökologischer, ökonomischer und soziologischer Sicht verdeutlicht wird. Auf diese Weise werden die vielschichtigen Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen Gesellschaft und Umwelt sichtbar, die bei Prozessen des Planens, Entwerfens und Bauens zu berücksichtigen sind.
Im Teilmodul „Ökologische Grundlagen des Planens und Bauens“ (Knissel) werden die wesentlichen ökologischen Folgen des Planens und Bauens und die dabei relevanten methodischen und technischen Elemente behandelt. Von der Siedlung bis zum Gebäude werden Fragen des energieeffizienten und nachhaltigen Planens und Bauens diskutiert und punktuell vertieft. Aktuelle Entwicklungen und Reaktionen bilden eine Brücke zum Verständnis der Notwendigkeit dieser Kenntnisse.
Das Teilmodul „Ökologie und Umwelt“ (Jänicke, Rosenthal, Sahm) führt in die Grundlagen der Ökologie ein und erläutert aktuelle Herausforderungen sowie das Konzept der Nachhaltigkeit in Bezug auf unterschiedliche Ökosysteme wie Wald- und Stadtökosysteme.
Das Teilmodul „Ökonomische Grundlagen des Planens und Bauens“ (Growe) führt in das ökonomische Denken ein. Eingegangen wird auf zunächst auf allgemeine ökonomische Prinzipien, wie das Funktionieren von Märkten und Preisbildung. Im Fortgang werden räumliche Dimensionen ökonomischer Prinzipien beleuchtet, bspw. regionale Strukturwandelprozesse. Abschließend werden neue Strömungen in der Ökonomie vorgestellt, die sich mit dem Konzept der Nachhaltigkeit beschäftigen.
Das Teilmodul „Soziologie“ (Keller) vermittelt grundlegende Kenntnisse einer sozialwissenschaftlichen Sicht auf Architektur und Planung. Ausgehend von der Frage, was die soziologische Perspektive auf Raum ausmacht, werden Modelle der Stadtentwicklung, Stadt- und Regionaltypen sowie gesellschaftstheoretische und methodische Zugänge erläutert. Aktuelle Herausforderungen werden anhand verschiedener Entwicklungen wie der sozialräumlichen Segregation, Gentrifizierungsprozessen und Beteiligungsverfahren erläutert.