Digitale Transformation (DITRA)

Beschreibung

Dieser Forschungsschwerpunkt widmet sich dem durch die fortschreitende Digitalisierung bewirkten Veränderungsprozess, der alle Bereiche der Gesellschaft erfasst. Seine vielfältigen und tiefgreifenden Auswirkungen auf Wirtschaft, Recht und Bildung sollen beobachtet, beschrieben, analysiert und prognostiziert werden, um die Transformation besser verstehen und mit Gestaltungsvorschlägen begleiten zu können.

Unter Digitalisierung wird die weitreichende gesellschaftliche Verbreitung digitaler Technologien (z.B. im Bereich Künstliche Intelligenz, virtuelle Realität oder Distributed Ledger Technologies) verstanden. Der dadurch bewirkte Veränderungsprozess bietet vielfältige wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen (z. B. Effizienzsteigerungen, Förderung von Pluralismus und Demokratie durch ubiquitäre Bereitstellung von Information, Optimierung von Lebens- und Versorgungsqualität), beinhaltet aber auch Risiken (z. B. die Überforderung und Ausgrenzung von Mitarbeitenden oder den Verlust von Selbstbestimmung und Freiheitsrechten). Digitale Transformation beschreibt die Veränderungen im Zuge der Digitalisierung und fokussiert dabei nicht nur technische Auswirkungen in einem isolierten Bereich, sondern die Vernetzung verschiedener Potentiale digitaler Technologien, die zu komplexen Ursache-Wirkungsketten führt. Nur vor diesem Hintergrund kann eine differenzierte Einschätzung der sozialen Akzeptanz und Akzeptabilität des Einsatzes von digitalen Technologien sowie der Herausforderungen im Zuge der resultierenden Veränderungen vorgenommen werden. Der Forschungsschwerpunkt konzentriert sich vor allem auf die Wirkung neuer digitaler Technologien für Bürger, Verbraucher und Arbeitnehmer (Koordinationsformen, Informationsprivatheit), für Unternehmen (Strategie, digitale Geschäftsmodelle und -ökosysteme, betriebliche Informationssysteme und Plattformen) sowie für die Aus-/Weiterbildung von Mitarbeitenden und Führungskräften (Bildung).

Exemplarisch werden in dem Forschungsschwerpunkt sechs wesentliche Themen mit besonderer wirtschaftlicher, rechtlicher und bildungspolitischer Relevanz analytisch und gestaltungsorientiert betrachtet:

  • Sich verändernde Kommunikations- und Koordinationsformen von Mensch zu Mensch, von Mensch zu Maschine und schließlich von Maschine zu Maschine etwa durch Entgrenzungen der Markt- oder Arbeitskoordination oder neue IT-Bereitstellungsmodelle
  • Wettbewerbsstrategische und branchenstrukturelle Dynamiken wie das Entstehen digitaler Ökosysteme durch neue Dienstleistungs- und Produktgestaltungsmöglichkeiten und cyber-physische Systeme sowie durch die von digitalen Plattformen oder dezentralen Transaktionssystemen bewirkte Absenkung von Markteintrittsbarrieren
  • Berücksichtigung sowie gezielte Förderung sozialer sowie ökologischer Nachhaltigkeit im Rahmen der digitalen Transformation
  • Sicherstellung digitaler Selbstbestimmung durch das Austarieren verschiedener Interessen wie den Schutz von Privatheit und Verbraucherinteressen etwa bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und Informationen, bei gleichzeitiger Ausschöpfung von Innovationspotentialen und der Sicherstellung von globaler wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit
  • Prozess, Ansätze und Auswirkungen organisationaler Re-Konfigurationen, d.h. Anpassungen von Strukturen, Fähigkeiten und Abläufen, um Anforderungen und Potentialen digitaler Technologien gerecht zu werden
  • Neue Ansätze und Methoden in der Bildung etwa durch interaktive, multimediale und überall verfügbare Lehr-/Lernangebote (Schnittstelle zum Forschungsschwerpunkt KENT)