Professor:innen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft (ProWisPol)

Kontakt:

Bitte wenden Sie sich für Informationen zum Projekt an Dr. Nadin Fromm.

Projektteam/-kooperation:

  • Prof. Dr. Sylvia Veit (Universität Kassel)
  • Prof. Dr. Markus Seyfried (Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW)
  • Dr. Nadin Fromm (Universität Kassel)
  • Jonas Schmitt (Student. Mitarbeiter)

Laufzeit:

November 2021 - November 2023

Zusammenfassung:

In der Bewältigung von Krisen zeigt sich, wie zentral wissenschaftliche Expertise für politische Entscheidungsprozesse sein kann und wie viel Einfluss einzelne Wissenschaftler:innen entfalten können. Die zunehmende Bedeutung evidenzbasierter Entscheidungen und die damit einhergehenden institutionalisierten und nicht-institutionalisierten Beratungsarrangements der Politik bieten einerseits Chancen für Verständnis und Weiterentwicklung. Sie eröffnen jedoch andererseits auch eine Angriffsfläche. Denn Wissenschaft und Politik folgen unterschiedlichen Handlungslogiken und Zeithorizonten. Wenn Politik und Wissenschaft zu eng interagieren, dann kann wissenschaftliche Expertise als potentiell tendenziöse Legitimationsquelle unter Verdacht geraten und die Qualität und die Glaubwürdigkeit wissenschaftlichen Wissens in Frage gestellt werden. Dies setzt nicht nur die Politik unter Druck, sondern hat auch Auswirkungen auf die Akteure im Wissenschafts-/Hochschulsystem.

Im Forschungsprojekt werden die politischen Einstellungen und die Sichtweisen von Professor:innen auf das Spannungsverhältnis von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft untersucht. Dabei werden gleich mehrere Forschungslücken aufgegriffen: Erstens ist wenig über die politischen Einstellungen der Professor:innen deutscher Hochschulen bekannt. Zweitens gibt es kaum Forschung zur Sichtweise von Professor:innen auf das Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in unterschiedlichen disziplinären Kontexten. Drittens gibt es wenig systematisches Wissen über die konkreten Wissenstransfer- und Beratungsaktivitäten von Professor:innen und über deren diesbezügliche Motive, Rekrutierungsmuster und Rollenverständnisse.

Um diese Forschungslücken zu schließen, werden zwei empirische Teilstudien durchgeführt. Mit Hilfe eines Online-Surveys werden in einem ersten Schritt Professor:innen ausgewählter Fachgebiete (Islamwissenschaft, Jura, Medizin, Philosophie, Politikwissenschaft, Physik) hinsichtlich ihrer Sichtweisen auf das Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft befragt. Nach Abschluss der quantitativen Teilstudie schließt sich im zweiten Schritt eine qualitative Interviewstudie mit ausgewählten Hochschulprofessor:innen an. Ziel der Interviews ist es, vertiefte Kenntnisse zur Selbstwahrnehmung dieser Hochschulprofessor:innen im Kontext wissenschaftsbasierter Transfer- und Politikberatungsaktivitäten zu gewinnen.

Sie möchten mehr über das Projekt wissen? Dann nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.