Mobil 50+

Ausgangssituation

Der Bericht des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerungsvorausberechnung zeigt die Folgen des demographischen Wandels. Die Bevölkerungszahl wird abnehmen, von heute 82 Millionen auf knapp 69 Millionen im Jahr 2050. Dabei wird sich die Relation zwischen Jung und Alt stark verändern. Im Jahr 2050 werden über 30% der Bevölkerung 65 Jahre oder älter sein. Zudem wird es mehr als 10 Millionen Bürger über 80 Jahre geben. Bedingt durch diesen Prozess treten auch vermehrt Probleme, wie abnehmende Mobilität, Alltagsbelastungen und gesundheitliche Probleme auf. Diese Änderung in der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung hat weitreichende Auswirkungen auf das Zusammenleben und die Strukturen in Städten und auf dem Land. Insbesondere zeigt sich eine Veränderung der Haushaltstrukturen durch niedrige Nachwuchszahlen und Wanderungsbewegungen mit gravierenden Folgen für regionale Arbeitgeber und Dienstleister.

Projektziel

Der demographische Wandel bietet Wachstumspotentiale für neue Dienstleistungen. Um diese Potentiale zu heben, bedarf es professionellen Service Engineerings, das neue Arbeitsplätze und veränderte Berufsbilder hervorbringt. Nur durch die Entwicklung neuer Service-, Betreiber- und Geschäftsmodelle mobiler Dienste für 50+ können bezahlbare und bedarfsgerechte Dienstleistungen entstehen. Darüber hinaus können durch systematische Entwicklung von IT-Services negative Effekte des demographischen Wandels wie steigende Kosten für Unterstützungsleistungen reduziert und durch Mobile Communities familiäre und soziale Netzwerke gestärkt werden. Ziel ist, den Bedürfnissen einzelner, demographischer Gruppen gerecht zu werden, diese gesellschaftlich zu integrieren und durch eine Erhöhung der Nachfrage die Dienstleistungswirtschaft zu stärken.

Realisierung

Das Projekt Mobil50+ unterstützt die Entwicklung, Vermarktung und Nutzung von bedarfsgerechten Dienstleistungen für die Generation 50+ mittels NFC-gestützter und mobiler Dienste und fördert die Nachfrage nach Dienstleistungen in einer sozialen Gemeinschaft. Ziel ist es, Anbieter von Dienstleistungen in die Lage zu versetzen, neue, bedürfnisgerechte Lösungen zu entwickeln, den Absatz von Dienstleistungen zu stärken und die Erbringung effizient zu gestalten. Durch die Verwendung von innovativen, mobilen Technologien wie Near Field Communication wird dabei bei hoher Benutzerfreundlichkeit eine sehr kostengünstige Realisierung ermöglicht.

Nutzen

Das Projekt bringt durch NFC-gestützte und mobile Dienste Kunden und Anbieter zusammen. Aufbauend auf Near-Field-Communication (NFC), Mobilkommunikation und Internetdiensten werden Dienstleistungsanbieter in Verbindung mit neu zu entwickelnden Prozessen und Strukturen in die Lage versetzt, Bedürfnisse der Zielgruppe 50+ zu erkennen, Angebote neu zu gestalten, zu optimieren und anzupassen. Kunden erhalten einen leichten Zugang zur Nutzung von bedarfsgerechten Angeboten. Dadurch ergeben sich Chancen für Wachstum und Beschäftigung, da durch die bedarfsgerechte Gestaltung mehr Dienstleistungsangebote in Anspruch genommen werden können. Durch den Einsatz von Community-Funktionen werden die gemeinschaftliche Nutzung von Leistungen und ein generationsübergreifendes Miteinander weiter gestärkt.

Projektbeteiligte

  • Universität Kassel, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. Jan Marco Leimeister
  • Technische Universität München, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (I17), Prof. Dr. Helmut Krcmar
  • Ludwig-Maximilians-Universität München, GRP - Generation Research Program, Dr. med. Dipl.-Ing Herbert Plischke
  • ITM Beratungsgesellschaft mbH, Dr. Stefan Zerbe

Förderung

Das Projekt Mobil 50+ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter der Projektträgerschaft des DLR gefördert.
Förderkennzeichen: 01FC08047

Ansprechpartner

  • Prof. Dr. Jan Marco Leimeister
  • Philipp Menschner