Digi-Dak

Digitale Fingerspuren

Das Programm "Forschung für die zivile Sicherheit" ist Bestandteil der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Im Mittelpunkt dieses Programms steht die Verbesserung des Schutzes der Gesellschaft vor Bedrohungen, die durch Terrorismus, organisierte Kriminalität, Naturkatastrophen, technische Großunfälle u. a. ausgelöst werden (siehe auch ).

Im Rahmen der Förderung werden Lösungen aus der Forschung erwartet, die Beiträge zur zivilen Sicherheit erbringen und den internationalen Markt für Sicherheitsprodukte und -verfahren aus Deutschland erschließen. Diesen Herausforderungen stellt sich das Verbundprojekt „Digitale Fingerspuren". Es widmet sich der Erforschung von Mustererkennungstechniken für Fingerspuren, welche mittels berührungsloser optischer 3D Oberflächensensortechnik erfasst werden. Generelle Zielsetzung ist es, eine Verbesserung und Unterstützung der kriminalistischen Forensik (Daktyloskopie) mit dem Fokus auf potenzielle Szenarien in präventiven und forensischen Prozessen speziell auch für Spurenüberlagerungen und Alterungsdetektion zu erzielen. Das Projekt soll unter Einhaltung verfassungs- und datenschutzrechtlicher Vorgaben einen Beitrag zur Verbesserung des Schutzes der Gesellschaft leisten. Es adressiert exemplarisch ausgewählte Anwendungsfälle, wie großflächige Tatorte, oder bisher nicht vollständig oder nur sehr aufwendig und zeitintensiv analysierbare Gefährdungslagen, wie Sicherheitskontrollen von Gepäck und Fracht.

Im Projekt erfolgt die grundlegende Erforschung der Eignung und Optimierung von bekannten bzw. Schaffung von neuen Methoden der Mustererkennung, die Erforschung und Anpassung von geeigneter optischer Sensortechnik, zielführender Methoden der Datenvorverarbeitung und Datenhaltung, Methoden der Klassifikation sowie gesamtheitliche Vorgehensmodelle für die komplette digitale Weiterverarbeitungskette und die Erforschung rechtlicher Rahmenbedingungen.

Herausforderungen sind beispielsweise die Fingerspurenerfassung mittels Grob- und Feinscan durchzuführen,umdann eine situationsgerechte Informationsgewinnung in präventiven und forensischen Prozessen gezielt zu unterstützen. Die Möglichkeiten der optischen Trennung von übergriffenen/überlagerten Fingerspuren stellt zum Beispiel einen besonderen Schwerpunkt dar. Insgesamt werden ausgewählte, komplexe und anwenderbezogene Testszenarien erarbeitet, um die gewonnenen Mustererkennungstechniken umfassend zu evaluieren und zu optimieren. Des Weiteren werden im interdisziplinären Fokus von Technikgestaltung, rechtlichen Rahmenbedingungen und Sachverständigenäquivalenz die Anforderungen an die einzelnen Komponenten, an das Gesamtsystem und seinen späteren Einsatz in der Praxis sowie Anwenderaspekte, Beweiswert und Beweiskraft erforscht und dokumentiert. Die Projektergebnisse und der Erkenntnisgewinn werden in einem Software-Demonstrator zusammengeführt.

Projektinfos

Finanzierung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Laufzeit:
April 2010 - Mai 2013

Projektkoordination:
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Informatik
AG Multimedia and Security
Prof. Dr. Ing. Jana Dittmann

Projektträger:
VDI Technologiezentrum GmbH

Projektverantwortlicher:
Prof. Dr. Alexander Roßnagel
Dr. Silke Jandt

Ansprechpartner:
Benjamin Stach