Human Elephant conflict

Mensch-Elefanten Konflikte in Sri Lanka

Finanzierung

Zentrale Forschungsförderung (ZFF), Uni Kassel

Projektlaufzeit

August 2019 – Dezember 2020

Projektpartner

Rajarata University of Sri Lanka
Faculty of Humanities and Social Sciences
Mihintale
Sri Lanka

Zusammenfassung

Die Population des Asiatischen Elefanten in Sri Lanka (elephas maximus maximus) wird von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft. In Sri Lanka verbleiben geschätzt weniger als 6.000 Individuen der Art in der Wildnis. Die Mega-Herbivoren stehen im Mittelpunkt von Mensch-Elefant-Konflikten, die ausschließlich in der Trockenzone auftreten, welche zwei Drittel Sri Lankas bedeckt. Auf der Suche nach Nahrung suchen die Dickhäuter Dörfer heim und zerstören Reisfelder, Gärten und andere landwirtschaftliche Kulturen, die sie oft kahlfressen, mit entsprechend negativen ökonomischen Folgen für betroffene kleinbäuerliche Haushalte. Auch kann ein Kontakt tödlich enden; in den letzten zehn Jahren starben jährlich durchschnittlich 70 Menschen durch Elefantenangriffe, und durchschnittlich 250 Elefanten pro Jahr wurden willentlich durch Menschen getötet. In der Tendenz ist eine deutliche Zunahme dieser Konflikte zu erkennen. Elefanten sterben an unter Hochspannung gesetzten Elektrozäunen, durch Erschießen, an den Folgen von im Futter versteckten Sprengkörpern und an Gift.

Mensch-Elefant-Konflikte haben eine ausgeprägte soziale Komponente, weswegen es auch den Sozialwissenschaften zufällt, diese Konflikte zu analysieren und an der Ursachenforschung wie an der Suche nach möglichen Konfliktlösungen mitzuwirken. Die Problematik ist daher von einer integrierten sozial-ökologischen Perspektive zu betrachten. Zu erforschen ist der Einfluss von agrarischem Wandel und fortschreitender Modernisierung der landwirtschaftlichen Produktionsweisen auf die gewaltsame Eskalation der Mensch-Wildtier-Beziehungen. Was sind ist die jeweiligen Charakteristiken von Dorfgemeinschaften, in denen Mensch-Elefant-Konflikte gehäuft auftreten oder erfolgreich eingehegt werden? Welche Maßnahmen zur Konfliktlösung sind erfolgsversprechend, welche hingegen erweisen sich als wirkungslos?

Ziel des Projektes ist es, aufgrund der vor Ort erhobenen Empirie, der Zusammenführung institutionell geprägter Ansätze und politisch-ökologischer Ansätze die entscheidenden Variablen zu identifizieren, die potentiell auf Mensch-Elefant-Konflikte in Sri Lanka einwirken.

Publikation des Projekts

Köpke, S.; Withanachchi, S.S.; Pathiranage, R.; Withanachchi, C.R.; Gamage, D.U.; Nissanka, T.S.; Warapitiya, C.C.; Nissanka, B.M.; Ranasinghe, N.N.; Senarathna, C.D.; Schleyer, C.; Thiel, A. Human–Elephant Conflict in Sri Lanka: A Critical Review of Causal Explanations. Sustainability2021, 13, 8625. https://doi.org/10.3390/su13158625