Forschungsprojekt
Positive Emotionen bei Rindern: Beurteilung des Wohlbefindens von Mastbullen anhand deren Explorationsverhaltens in einem Verhaltenstest?
Projekttext
Bisher wurden bei der Erfassung des Befindens von Tieren hauptsächlich solche Parameter berücksichtigt, die ein eingeschränktes Wohlbefinden anzeigen. In letzter Zeit stieg jedoch das Interesse an Indikatoren, die über die positive Seite der Skala Auskunft geben können. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Frage, in welchem Umfang die Tiere auch positive Emotionen erleben. Das Erkundungsverhalten, auch Explorationsverhalten genannt, spielt eine wichtige Rolle dabei, wie sich die Tiere in ihrer Umgebung zurechtfinden. Die üblicherweise hohe Motivation zur Exploration deutet darauf hin, dass diese im Wesentlichen als angenehm empfunden wird.
Im Rahmen des EU-Projektes Welfare Quality® wurde nach einer Möglichkeit gesucht, solche positiven Emotionen bei Mastbullen einzuschätzen. Die Beurteilung soll bei einem Betriebsmonitoring durchzuführen sein, was einen Nachweis im Rahmen eines Verhaltenstests nahe legt. Ziel der Untersuchungen war, herauszufinden, ob ein Verhaltenstest darüber Auskunft geben kann, in welchem Umfang Mastbullen tagtäglich die Möglichkeit und Stimulierung haben, Explorationsverhalten auszuführen.
Verantwortlich
- Heike Schulze Westerath
- Ute Knierim
Publikationen
- Schulze Westerath, H.; Laister, S.; Winckler, C.; Knierim, U. (2009): Exploration as an indicator of good welfare in beef bulls: an attempt to develop a test for on-farm assessment. Applied Animal Behaviour Science 116, 126-133
- Schulze Westerath, H., Laister, S., Winckler, C., Knierim, U. (2007): Explorationsverhalten von Mastbullen unter verschiedenen Haltungsbedingungen – Versuch der Entwicklung eines praxistauglichen Tests. In: Aktuelle Arbeiten zur artgemäßen Tierhaltung 2007, KTBL-Schrift 461, KTBL, Darmstadt, 86-95
In Zusammenarbeit mit
- Simone Laister
- Christoph Winckler
- Institut für Nutztierwissenschaften, Department für Nachhaltige Agrarsysteme, Universität für Bodenkultur, Wien
Förderung
Europäische Union, 6. Forschungsrahmenprogramm
Laufzeit
2006-2007