Forschung

Blog: People • Nature • Landscapes

 

Aktuelle Neuigkeiten, Perspektiven und Hintergrundberichte zu unserer Forschung sind auf unserem englischsprachigen Blog People • Nature • Landscapes zu finden.

Unser letzter Newsletter gibt einen Überblick über die Stories der letzten Monate:


Aktuelle Forschungsprojekte

Im folgenden eine Übersicht der Forschungsprojekte, an denen wir aktuell beteiligt sind. Individuelle PhD- und andere Projekte sind hier nicht aufgeführt.

Beiträge der Natur für Menschen in Rwanda

Die Beiträge der Natur für die Menschen in wiederhergestellten Landschaften im westlichen Ruanda

Die Wiederherstellung von Ökosystemen ist zu einer globalen Priorität geworden. Doch trotz zunehmender internationaler Aufmerksamkeit werden die sozialen, ökologischen, und sozial-ökologischen Folgen von Wiederherstellungsmaßnahmen bisher unzureichend verstanden. Die DFG-Forschungsgruppe "Ein sozial-ökologischer Systemansatz zur Wiederherstellung von Ökosystemen in ländlichen Regionen Afrikas" wird deshalb die Wiederherstellung von Ökosystemen aus einer sozial-ökologischen Systemperspektive betrachten, um besser zu verstehen welche Mechanismen bei der Erzielung unterschiedlicher Wiederherstellungsergebnisse eine Rolle spielen. Die Teilprojekte der Forschungsgruppe werden von Beschäftigten der Universität Göttingen, der Leuphana Universität, der Humboldt-Universität, und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, in Zusammenarbeit mit ruandischen Partnern, realisiert.

Das Teilprojekt sechs (SP6) „Die Beiträge der Natur für die Menschen in wiederhergestellten Landschaften im westlichen Ruanda“ zielt darauf ab, die vielfältigen materiellen und immateriellen Werte, die Menschen den Ökosystemen in Wiederherstellungslandschaften zuschreiben, zu erfassen. Außerdem werden wir untersuchen, inwieweit verschiedene Arten des Wissens und die pluralen Werte und Regeln lokaler und entfernter (inter-)nationaler Akteure die Beiträge der Natur für die Menschen prägen und steuern. Um die Beiträge der Natur für die Menschen zu erfassen, werden wir Bewertungsansätze aus drei verschiedenen Perspektiven entwickeln: einer Ökosystemperspektive, einer Landschaftsperspektive, und einer skalenübergreifenden Perspektive. Zu diesem Zweck werden sozio-kulturelle Bewertungsmethoden (z. B. Photovoice, Photo Elicitation, und narratives Assessment) und partizipative, räumliche Erhebungsverfahren kombiniert.

Kontakt: Dr. Laura Kmoch (laura.kmoch@uni-goettingen.de) & Prof. Dr. Tobias Plieninger (plieninger[at]uni-goettingen[dot]de)

RECONNECT

RECONNECT – Fragmentierte und umkämpfte Landschaften neu verbinden

RECONNECT ist ein dreijähriges Projekt, das durch die europäische Biodiversitätspartnerschaft "BiodivERsA+" finanziert wird. Um den fortschreitenden Verlust an biologischer Vielfalt und die Verschlechterung der Ökosysteme zu stoppen, haben die jüngste Vereinbarung über den Globalen Rahmen für die biologische Vielfalt von Kunming und Montreal sowie die Europäische Strategie für biologische Vielfalt unter anderem ein klares Ziel von 30 % geschützter Landflächen bis 2030 gesetzt. Während dieses Ziel von vielen begrüßt wurde, herrschen in vielen Fällen noch immer Fragmentierung, Dissens und Entkopplung zwischen der Erhaltung der biologischen Vielfalt und anderen Aspekten der heutigen Landschaften und Gesellschaften vor, was zu Spannungen zwischen Erhaltungs-, Gerechtigkeits- und Produktionszielen sowie zu widersprüchlichen Governance-Prioritäten und Landnutzungspraktiken führt.

In RECONNECT untersuchen wir die soziale und ökologische Fragmentierung von Schutzgebieten in multifunktionalen Landschaften mit dem Ziel, Schlüsselelemente und Möglichkeiten für Neu-Verbindungen zu identifizieren. Unsere Gruppe kombiniert Governance- und institutionelle Analysen, Modellierung von Biodiversität und Ökosystemleistungen, partizipative Wertekartierung und Geo-Design-Prozesse von Interessengruppen in Schutzgebieten in Frankreich, Deutschland, Südafrika und Schweden. Wir arbeiten mit einem interdisziplinären Team von Forschungszentren und Universitäten wie der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften und dem Stockholm Resilience Centre, dem französischen CNRS-Labor für alpine Ökologie, der International Union for Conservation of Nature und lokalen Interessengruppen zusammen.

Kontakt: plieninger@uni-kassel.de, marion.jay@uni-goettingen.de

Die Biodiversitäts-Exploratorien

Die Biodiversitäts-Exploratorien als biokulturelle Landschaften: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Biokulturelle Landschaften weisen eine hohe kulturelle und biologische Vielfalt auf und sind durch die landwirtschaftliche Intensivierung bedroht. Ziel dieses Projekts ist es, ein umfassendes Bild der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen biokulturellen Vielfalt in drei Regionen Deutschlands zu erstellen: Schorfheide-Chorin, Hainich-Dün und die Schwäbische Alb. Mit qualitativen und quantitativen Methoden, einschließlich Oral-History-Interviews, Photo Elicitation und Szenarien-Workshops, werden wir die Wahrnehmung des Landnutzungswandels und die Erwartungen der lokalen Bevölkerung an die Zukunft der Natur in ihrer Region untersuchen. Das Projekt wird von Prof. Tobias Plieninger und Dr. Emmeline Topp geleitet und steht unter dem Dach der Biodiversitäts-Exploratorien, einem von der DFG geförderten Langzeitforschungsprogramm zur Biodiversität.

Webseite: https://www.biodiversity-exploratories.de/en/

Kontakt: plieninger@uni-kassel.de; topp@uni-kassel.de

 

Hutewälder

Verbreitung, Biodiversität und Strategien zur Re-Etablierung einer agroforstlichen Waldnutzung

Agroforstliche Nutzungssysteme in Wäldern, insbesondere Hutewälder, waren in Mitteleuropa einst weit verbreitet. Heute bestehen noch Restflächen dieser Nutzung, die über ein hohes Maß an schützenswerter Biodiversität verfügen.

Auch diese Flächen nehmen jedoch weiter ab, und eine Re-Etablierung solcher Agroforstsystemen erfolgt nur sehr vereinzelt. Gemeinsam mit der Abteilung Waldnaturschutz der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) zielen wir in diesem Projekt darauf ab, wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse zur Hutewaldbewirtschaftung zu integrieren und Grundlagen für die evidenzbasierte Wiederbelebung von Hutewäldern in einer dafür geeigneten Modellregion zu schaffen - insbesondere durch eine Kartierung der ehemals und aktiv beweideten Hutewälder, sowie durch den Aufbau einer "Community of Practice". Der Fokus liegt dabei auf Nordwestdeutschland.

Webseite: Hutewälder

Kontakt: plieninger[at]uni-kassel[dot]de -- andreas.moelder[at]nw-fva[dot]de

Moore

Wahrnehmung und Wertschätzung kultureller Ökosystemleistungen von Mooren

Moore unterliegen einer langen Landnutzungsgeschichte und sind eng mit traditionellen und kulturellen Bewirtschaftungstechniken verbunden. Darüber hinaus sind sie von hohem Wert für den Klimaschutz, die Wasserversorgung und -qualität sowie den Naturschutz.

Vor dem Hintergrund anhaltender Störungen wie Landnutzungsänderungen und Rückgang der Biodiversität sind zahlreiche Moore degradiert und ihre Ökosystemleistungen bedroht. Am Beispiel Niedersachsens soll in unserem Projekt die kulturelle Wertdimension von Mooren beleuchtet werden. Insbesondere sind wir daran interessiert, die Ansichten der Gesellschaft sowie die Werte und das Wissen der lokalen Landbewirtschafter zu verstehen. Auf diese Weise wollen wir Wege für den nachhaltigen Schutz sowie die Nutzung von Mooren und ihrer kulturellen Ökosystemleistungen finden.

Dieses dreijährige Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

Kontakt: claudia.heindorf[at]uni-goettingen[dot]de -- stefan.schueler[at]agr.uni-goettingen[dot]de -- plieninger[at]uni-kassel[dot]de

 

KOOPERATIV

Förderung der Biodiversität auf der Landschaftsebene

Vor dem Hintergrund von landwirtschaftlicher Intensivierung und Biodiversitätsverlusten richtet sich das Projekt KOOPERATIV auf die Entwicklung und Erprobung eines partizipativen und integrativen Ansatzes für die landschaftsbezogene Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen.

Am Beispiel von mehrjährigen Blühstreifen sollen ideale Flächenanteile sowie räumliche Konfigurationen analysiert und die Biodiversität und Ökosystemleistungen auf möglichst kosteneffiziente Weise verbessert werden. KOOPERATIV zielt zugleich darauf ab, die Zusammenarbeit von Akteur*innen aus Landwirtschaft, Naturschutz und Verwaltung zu fördern. Innerhalb des sozial-ökologischen Teils des Projekts wird die Doktorandin Jule Huber, betreut von Prof. Tobias Plieninger und Dr. Stefan Schüler, relevante Rahmenbedingungen analysieren, die die gemeinschaftliche Umsetzung mehrjähriger Blühstreifen auf der Landschaftsebene fördern bzw. hemmen.

Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert.

Website: KOOPERATIV

Kontakt: jule.huber[at]uni-goettingen.de -- stefan.schueler[at]agr.uni-goettingen.de -- plieninger[at]uni-kassel.de

 

CESMINE

Cultural ecosystem services of post-mining sites: socio-economic rehabilitation after quarrying

CESMINE ist ein zweijähriges Projekt, das durch die Marie Skłodowska-Curie-Aktionen der Europäischen Kommission finanziert wird.

Dieses Forschungsprogramm befasst sich mit der Nachnutzung von Steinbrüchen durch die Bevölkerung nach dem Bergbau. Von 2020 bis 2022 wird das Projekt in den drei europäischen Ländern Deutschland, Dänemark und die Tschechische Republik stattfinden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Universität Kopenhagen und HeidelbergCement, einem weltweit führenden Steinbruchunternehmen. Das Projekt wird quantitative und qualitative Methoden kombinieren und dabei neue Techniken, wie Analysen sozialer Netzwerke, Geoinformationssysteme (GIS) zur Beteiligung der Öffentlichkeit und räumlich explizite Indikatoren für kulturelle Ökosystemdienstleistungen verwenden. Gerahmt wird dies durch die realen sozioökonomischen Bedingungen, die sich direkt in den Bergbauregionen zeigen, und durch eine Analyse der tatsächlichen Nutzung der Standorte durch Anwohner/Innen und externe Besucher/Innen. Das Projekt ist als Reaktion auf das Ziel der EU-Rohstoffinitiative zur nachhaltigen Wiederherstellung des Steinbruchs und des Managements nach dem Bergbau konzipiert.

Website: CESMINE

Kontakt: k.svobodova[at]uq.edu[dot]au -- plieninger[at]uni-goettingen[dot]de

 

Sustainable Food Systems

Das Graduiertenkolleg (GRK) "Nachhaltige Ernährungssysteme" an der Universität Göttingen verbindet exzellente interdisziplinäre Forschung mit einer Graduiertenausbildung im Bereich der Nachhaltigkeit globaler und lokaler Ernährungssysteme. In diesem Rahmen promoviert unser Teammitglied Sukanya Basu zu "Urban Food Systems and the UN Sustainable Development Goals 2030".

Ihre Arbeit fokussiert auf die sozial-ökologischen Landschaften südasiatischer Städte im Hinblick auf die Berücksichtigung nachhaltiger Ernährungssysteme in stadtplanerischen Diskursen.

Webseite: Sustainable Food Systems

Kontakt: plieninger[at]uni-kassel[dot]de -- sukanya.basu[at]uni-goettingen[dot]de

ConServeTerra

Ziel von ConServeTerra ist es, die Erkenntnisse der Conservation Agriculture, dass pflugärmere Landwirtschaft und andere Maßnahmen Produktivität und Resilienz landwirtschaftlicher Systeme im Mittelmeerraum erhöhen, in die Praxis zu bringen. Conservation Agriculture ist, obgleich gut für Land und Farmer, in der Region nicht hoch angesehen und wird daher auch wenig eingesetzt.

Zentrale These ist, dass kulturelle Einstellungen und soziale Aspekte im Umgang mit Land eine veränderte Bearbeitung verhindern. Neue Arten der Landbearbeitung kämen einem Bruch mit Traditionen und Überlieferungen gleich auch und gerade, weil die Identitäten der Menschen eng mit ihrer Landschaft verknüpft sind. ConServeTerra wird die sozialen und kulturellen Werte und Bestimmungsfaktoren und Hindernisse beim Einsatz neuer Bearbeitungsweisen untersuchen, um neue Strategien zu entwickeln, die die Akzeptanz und den Einsatz von Conservation Agriculture im Mittelmeerraum erhöhen sollen.

Kontakt: topp[at]uni-kassel[dot]de -- plieninger[at]uni-kassel[dot]de

 

Landscape Chains

Linking places and processes for sustainability: Social-ecological dynamics and value chains of Mediterranean landscape products

Das Ziel dieses von der DFG finanzierten Projekts ist es, Hebelpunkte in den Wertschöpfungsketten qualitativ hochwertiger Agrarlandschaftsprodukte (Kork und essbare Baum-Früchte) zu identifizieren, die einen Übergang zum nachhaltigen Landschaftsmanagement unterstützen und dabei soziale und ökologische Zielkonflikte auf mehreren Ebenen und zwischen verschiedenen Nutzern berücksichtigen. Ausgangspunkt der mehrskaligen Analysen sind vier spezifische Produktionslandschaften: Alentejo in Portugal, Maamora in Marokko, (Kork-Agroforstwirtschaft) Gata-Hurdes in Spanien und der Hohe Atlas in Marokko (mosaikartige Ackerbau- und Weidewirtschaft). Die übergeordnete Hypothese des Vorhabens ist, dass Agrarlandschaftsprodukte Konsumenten dazu befähigen, sich mit geographisch entfernten Produktionslandschaften zu verbinden und sozial-ökologische Charakteristika von Landschaften über vielfältige Flüsse an Gütern, Investitionen und Informationen in Wert zu setzen.

Website: Landscape Chains

Kontakt: mario.torralba[at]uni-kassel[dot]de -- ihsorensen[at]uni-kassel[dot]de -- plieninger[at]uni-kassel[dot]de

 

FOR2432/2: Bangalore

Social-ecological dynamics, ecosystem services uses, and governance of green and blue infrastructure in urbanizing environments

Angesichts der rasanten Urbanisierung ist die grüne Infrastruktur zu einem wichtigen Bestandteil sowohl der städtischen als auch der ländlichen Ökosysteme geworden, und trägt als dieser wesentlich zum menschlichen Wohlbefinden bei.

Foto: Pramila Thapa

Ziel dieses von der DFG geförderten Forschungsprojektes war es, sozial-ökologisches Wissen über Dynamik, Werte, Entwicklungsmöglichkeiten und Governance grüner Infrastruktur der Stadt-Land-Schnittstelle in Bangalore, Indien, zu vermitteln. Zuerst wurden die sozial-ökologischen Auswirkungen der Urbanisierung auf die landwirtschaftlichen Systeme auf der Grundlage einer systematischen Literaturrecherche identifiziert. Darauffolgend wurden die ökologischen, demographischen und sozioökonomischen Treiber ermittelt, welche grüne Infrastrukturen entlang der ländlichen und städtischen Gebiete prägen. Zudem wurde die Nutzung von Ökosystemdienstleistungen und das subjektive Wohlbefinden rund um grüne Infrastrukturen erfasst und quantifiziert. Schließlich wurde ein sozial-ökologischer Rahmen geschaffen, der soziale und ökologische Merkmale mit den Ergebnissen bei der Verwaltung und dem Management grüner Infrastrukturen im Zuge der Urbanisierung in Verbindung bringt.

Website: FOR2432/2

Kontakt: pramila.thapa[at]uni-kassel[dot]de -- plieninger@uni-kassel.de

 

 


Abgeschlossene Projekte

ENVISION

An inclusive approach to assessing integrative scenarios and visions for protected area management

ENVISION ist ein dreijähriges Projekt, das durch das Belmont Forum–BiodivERsA gefördert wird. Schutzgebiete in der EU und den USA stehen vor Herausforderungen, die inklusive und kooperative Managementstrategien erfordern, die unterschiedliche Visionen einbeziehen müssen.

Das Projekt entwickelt, testet und überprüft einen neuartigen, inklusiven Szenario-Ansatz, der vielfältige Akteur/Innen im Management und in der Entscheidungsfindung des Naturschutzes auf mehreren räumlichen Skalen einbezieht. Unsere Gruppe kombiniert systematische Reviews, sozial-ökologische Inventuren und “Oral history”-Methoden und setzt diese in Schutzgebieten in Spanien, Schweden, den Niederlanden und den USA ein, um daraus einen inklusiven Naturschutz-Ansatz zu entwickeln. Dabei arbeiten wir mit internationalen, interdisziplinären Forschungszentren und Universitäten zusammen, u.a. mit der Swedish University of Agricultural Sciences, dem Stockholm Resilience Centre, und der International Union for Conservation of Nature.

Website: ENVISION

Kontakt: cebrian[at]uni-goettingen[dot]de -- plieninger[at]uni-goettingen[dot]de

 

KLEIBER

Kleinprivatwald und Biodiversität: Erhaltung durch Ressourcennutzung

Das vom Bundeslandwirtschaftsministerium finanzierte Projekt KLEIBER zielt darauf ab, vor dem Hintergrund einer gestiegenen und weiter steigenden Rohholznachfrage die naturschutzfachlichen Werte im Kleinprivatwald zu identifizieren und im Rahmen einer rentablen Holznutzung zu sichern.

von A. Moelder

In Nordwestdeutschland werden auf der Ebene von Großlandschaften und insbesondere Modellregionen die für den Waldnaturschutz wertgebenden Waldstrukturen und Charakteristika des Kleinprivatwaldes herausgearbeitet. Sozial-ökologische Untersuchungen beleuchten die Wertvorstellungen und konkreten Management-Praktiken von Kleinprivatwaldeigentümern sowie deren Blick auf Probleme und Perspektiven hinsichtlich Naturschutzmaßnahmen. Für die forstliche Praxis werden naturschutzfachlich-waldbauliche Entscheidungshilfen erarbeitet, die Maßnahmen zur Sicherung der für den Waldnaturschutz wertgebenden Strukturen und Lebensräume in eine rentable Holznutzung integrieren. Innovative Instrumente und Mechanismen der Forstpolitik zur Förderung von Naturschutzleistungen im Wald durch die Gesellschaft werden berücksichtigt.

Website: KLEIBER

Kontakt: malin.tiebel[at]uni-goettingen[dot]de -- plieninger[at]uni-goettingen[dot]de

 

go-PRIMA

Rural-urban transformation processes in arid and semi-arid areas of the Mediterranean


Das go-PRIMA-Projekt analysierte ländlich-urbane Übergangsprozesse unter ariden und semi-ariden Bedingungen im Mittelmeerraum.

Trotz der Unterschiede in den geophysikalischen und klimatischen Bedingungen bildet diese Region heute eine Grenze zwischen sehr unterschiedlichen Lebensstilen (südeuropäische vs. nordafrikanische und nahöstliche) in Bezug auf Reichtum, Glauben und Regierungssystem. Darüber hinaus ist sie auch zu einer S-N- und O-W-Migrationsdrehscheibe geworden. Das Projekt verband die Themenbereiche Landwirtschaftssysteme, Wassermanagement und Wertschöpfungsketten in der Agrar- und Ernährungswirtschaft mit Fragen der Urbanisierung in den Mittelmeerländern. Unser Hauptaugenmerk lagauf dem Vergleich der Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen am nördlichen und südlichen Rand des Mittelmeers. Aktivitäten, die in diesem Forschungsbereich entwickelt wurden, haben sich in den DFG-Landscape Chains materialisiert.

Kontakt: kmoch[at]uni-kassel[dot]de -- plieninger[at]uni-kassel[dot]de

 

SINCERE

Spurring Innovations for Forest Ecosystems Services in Europe

SINCERE ist ein vierjähriges Projekt, welches durch das Horizont 2020-Programm der Europäischen Kommission gefördert wurde. Von 2018 bis 2022 wurden im Rahmen des Programmes, durch die Verbindung von Wissen und Praxis sowie Wissenschaft und Politik, neue Regelwerke und Geschäftsmodelle entwickelt.

Im Projekt koordinierten wir das Themengebiet "Creating a knowledge map", das darauf abzielte, eine solide Beweisgrundlage für innovative Mechanismen zur Verfügung zu stellen, die die Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen unterstützt. Zusätzlich wirkten wir an einer Fallstudie mit, bei der das Design und die Umsetzung von Management-Modellen erforscht wurde, und die sich hauptsächlich auf die Förderung von kulturellen und spirituellen Ökosystemdienstleistungen sowie Biodiversität fokussierte.

Website: SINCERE

Kontakt: mario.torralba[at]uni-kassel[dot]de -- plieninger[at]uni-kassel[dot]de

 

Sacred Groves

A complementary conservation strategy to formal protected areas: A social-ecological approach

Ziel dieses von der Humboldt-Stiftung geförderten Projekts ist es, eine sozial-ökologische Bewertung von Biodiversität, Dynamik, Werte und Zukunftsperspektiven heiliger Haine in Kurdistan, Iran, durchzuführen.

Heilige Haine sind eine informelle, komplementäre Art von Schutzgebieten, die in vielen Biodiversitäts-Hotspots auf der ganzen Welt bestehen. In den Zagros-Bergen des Iran sind heilige Haine die einzigen verbliebenen alten Wälder, die wertvolle strukturelle und ökologische Informationen und zahlreiche bedrohte Taxa beherbergen. Das Projekt stützt sich auf Methoden der Vegetationsökologie und der Umweltsozialwissenschaften. Es wird ein interdisziplinäres Projekt sein, das sich auf die Verknüpfungen von sozialen und ökologischen Aspekten heiliger Haine konzentriert und partizipative Ansätze als Grundlage für die Entwicklung einer Schutzstrategie anwendet.

Kontakt: plieninger[at]uni-kassel[dot]de

 

ESMERALDA

Enhancing Ecosystem Services Mapping for Policy and Decision Making

ESMERALDA war ein vierjähriges Projekt, das durch das Horizont-2020-Programm der Europäischen Kommission finanziert wurde.

Die Kartierung und Bewertung von Ökosystemen und ihren Leistungen ist ein Kernstück der EU-Biodiversitätsstrategie. Hauptziel von ESMERALDA war es, eine flexible Methodik zu liefern, um die Bausteine für paneuropäische und regionale Bewertungen bereitzustellen. Unsere Hauptaufgabe im Projekt war, die Synthese und Bewertung aktueller soziokultureller Ansätze zur Kartierung und Bewertung von Ökosystemleistungen zu unterstützen.
Hauptergebnisse:

  • Bericht über Social Mapping und Bewertungsmethoden

Website: ESMERALDA

Kontakt: mario.torralba[at]uni-kassel[dot]de -- plieninger[at]uni-kassel[dot]de

 

AGFORWARD

Agroforestry that will Advance Rural Development

AGFORWARD ist ein vierjähriges Forschungsprojekt, das durch das Siebte Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und technologische Entwicklung (RP7) gefördert wird. Es begann im Januar 2014 und endete im Dezember 2017.

Übergeordnetes Ziel des Projekts war die Förderung der Agroforstwirtschaft in Europa, welche die ländliche Entwicklung vorantreiben soll. Unsere Hauptaufgabe in diesem Projekt war die Koordination des WP7, das darauf abzielte, mögliche agroforstliche Eingriffe im Landschaftsmaßstab zu evaluieren.
Hauptergebnisse:

  • Ein Synthesebericht über die Leistungen der europäischen Agroforstwirtschaft in Bezug auf Biodiversität, Ökosystemleistungen und Rentabilität.
  • Ein Bericht über die Ökosystemleistungen und die Rentabilität ausgewählter europäischer Agroforstpraktiken.
  • Ein Bericht über die Rentabilität und Bereitstellung von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen durch Agroforstsysteme im Landschaftsmaßstab.

Website: AGFORWARD

Kontakt: mario.torralba[at]uni-kassel[dot]de -- plieninger[at]uni-kassel[dot]de

 

TREES-ON-FARMS

Harnessing the potential of trees-on-farms for meeting national and global biodiversity targets

Die Wälder der Welt waren stets Heimat für eine enorm große Artenvielfalt. Heute sind die Waldbestände extrem ausgedünnt und die verbleibenden stark bedroht. Die meisten Wälder wurden für landwirtschaftliche Zwecke gerodet. Noch immer ist der Druck mehr und mehr Landwirtschaftsflächen zu schaffen enorm, da bis 2050 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden. Das TREES ON FARMS Projekt für Artenvielfalt hat das Ziel Wissen zu den Schnittstellen zwischen Wäldern, Landwirtschaft und Biodiversität zu schaffen. Weiter werden politische Gestaltungs- und Fördermöglichkeiten für den Schutz und Einsatz von Bäumen in der Landwirtschaft untersucht.

Website: TREES-ON-FARMS

Kontakt: yves.zinngrebe[at]agr.uni-goettingen[dot]de -- plieninger[at]uni-kassel[dot]de