Eignung von Sägeschlämmen aus der Fertigung von Kalksandstein Planelement-Bausätzen als Optimierungszusatz für die KS-Produktion

Kalksandsteine werden aus den natürlichen Rohstoffen Kalk, Sand und Wasser hergestellt, mechanisch verdichtet und hydrothermal gehärtet. Fast 98 % der Gesamtproduktionsmenge (rd. 8 Mio. t in 2018) bestehen aus Blocksteinen (h = 248 mm) und KS-XL Formaten (h ≥ 498 mm). Rund 20 % der KS-XL-Produkte werden zur Erzeugung von vorkonfektionierten KS-Bausätzen mit Verlegeplänen geschnitten, wobei pro Jahr bundesweit in den rd. 80 Kalksandsteinwerken insgesamt ca. 30.000 t Sägeschlämme anfallen, für die es derzeit keine Verwendung gibt.

Der KS-Sägeschlamm fällt bei der Herstellung hydrothermalgehärteter KS-Planelemente an und enthält überwiegend CSH-Phasen und feinst aufgemahlene silikatische Komponenten, die durch den Sägevorgang mechanisch aufgeschlossen wurden und reaktionsfördernde Eigenschaften haben sollen. In Zukunft sollen diese Sägeschlämme bei der Kalksandsteinproduktion als Optimierungszusatz eingesetzt werden.

Da die Wirkung der Sägeschlämme auf den Produktionsvorgang und die Steineigenschaften nicht bekannt sind, soll deren Einsatz im Labor/Technikum erprobt und anschließend in der betrieblichen Produktionspraxis evaluiert werden. Weil Sägeschlämme aus Kalksandsteinmaterial zum einen als Füller und zum anderen aufgrund ihres Gehaltes an Calciumsilikathydraten (CSH) als Kristallisationskeime wirken, ist bei deren Einsatz sowohl ein Potenzial zur Verbesserung der Produktqualität als auch zur Ressourcenschonung (Reduzierung der Kalkdosis und der Intensität der Hydrothermalhärtung sowie der umweltrelevanten Emissionen) zu erwarten.

Bild: Universität Kassel / WdBB
Bruchfläche Kalksandsteinprobe: C-S-H-Phasen auf Quarzkorn

Bearbeiter*in

Marcel Laabs (M.Sc.) (Wissenschaftl. Mitarbeiter)

Standort
Mönchebergstraße 7
34125 Kassel
Raum
Ingenieurwissenschaften III, 1314