Im Projekt wird anhand hispanoamerikanischer Erzählliteratur gezeigt, dass in einem Kontext von gesellschaftlichen Notlagen, Ungleichheiten und schwachen politischen Institutionen die kleine Souveränität Teil der alltäglichen sozialen Anschauung ist. Mit ‚kleiner Souveränität‘ sind Herrscher:innen des Alltags gemeint, die in ihren zunächst überschaubaren Wirkungsfeldern den Einfluss staatlicher Macht und Kompetenzen zurückdrängen. Als Archiv gesellschaftlicher Erfahrung stellt die Romanliteratur ein geeignetes Medium dar, solche Vorgänge in Figuren, Erzählungen und Perspektiven zu verdichten.