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Dr. Monika Leibscher

Berufsstationen

Ich habe in Ulm Physik studiert und in Rehovot, Israel promoviert. Danach habe ich in Berlin, Hannover und zuletzt in Kassel in der Forschung und Lehre gearbeitet.

Mein Fachgebiet

Theoretische Physik / Theoretische Chemie.

Worüber forsche ich?

Mein Forschungsgebiet ist die Kontrolle von Molekülen mit Hilfe von elektromagnetischer Strahlung. Wir untersuchen, wie man die Bewegung von Molekülen mit Hilfe von Licht und anderer Strahlung, wie zum Beispiel Mikrowellen, steuern kann.

Meine Forschung kurz erklärt

Im gasförmigen Zustand – zum Beispiel in der Luft – können sich Moleküle (in der Luft sind das vor allem Stickstoff- und Sauerstoff-Moleküle) frei bewegen und rotieren. Die Bewegungen der Moleküle gehorchen den Gesetzen der Quantenmechanik; ein rotierendes Molekül verhält sich ganz anders als ein makroskopisches Objekt, wie zum Beispiel ein Kreisel. Im Labor kann man die Bewegung der Moleküle beeinflussen, indem man sie Strahlung aussetzt. Das können die extrem kurzen und intensiven Lichtpulse eines Lasers sein oder die viel langwelligeren Mikrowellen. Auf diese Weise können gezielt chemische Reaktionen gesteuert oder unterschiedliche Molekülsorten voneinander getrennt werden. Besonders interessieren wir uns für chirale Moleküle. Das sind Moleküle, die zwei spiegelbildliche Formen haben, die sich nicht miteinander in Deckung bringen lassen. Solche Moleküle spielen zum Beispiel in der Biochemie eine wichtige Rolle. Da diese beiden Formen fast die gleichen physikalischen Eigenschaften haben, ist es sehr schwer, sie voneinander zu trennen. Wir untersuchen, wie man dies durch geschickte Anwendung von Licht oder Mikrowellen erreichen kann. Dazu berechnen wir mit Hilfe von Computersimulationen das Verhalten der Moleküle.

An meiner Arbeit macht mir Spaß

Wer in der theoretischen Physik forscht, verbringt viel Zeit damit, vor dem Computer oder auch mit Papier und Bleistift über einem, in der Regel mathematischen, Problem zu brüten. Diese intensive Beschäftigung mit einem Problem, bis man es endlich verstanden und gelöst hat, ist für mich das Herzstück meiner Arbeit. Viel Freude macht mir auch die Lehre: Studentinnen und Studenten das, was ich in vielen Jahren gelernt und begriffen habe, weiter zu vermitteln, in Vorlesungen oder bei der Betreuung von Forschungsprojekten.

Auf meinem Berufsweg hätte ich mir gewünscht

Es gibt viele Klippen auf dem Berufsweg einer Wissenschaftlerin. Über lange Zeit ist man auf befristeten Stellen beschäftigt, es ist unsicher ob der Vertrag verlängert wird. Wenn sich die Lebenssituation ändert, man zum Beispiel Kinder bekommt, wird es schwerer, den Anforderungen an ein Arbeiten in der Forschung (zum Beispiel viele Reisen und Konferenzbesuche) nachzukommen. Es ist wichtig, sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen. Ist die Forschung etwas für eine Phase meines Lebens, etwa bis zur Promotion, oder strebe ich eine Professur an? Zu solchen Fragen hätte ich mir während des Studiums und der Promotion mehr Beratung und Unterstützung gewünscht.

Dadurch wurde mein Interesse an der Wissenschaft und meinem Beruf geweckt

Als Kind und Jugendliche habe ich gerne Bücher über Forscherinnen und Forscher gelesen, die Anfang des 20. Jahrhunderts die Atom- und Quantenphysik entdeckt und entwickelt haben. Etwas Neues erforschen, was vorher keiner wusste, etwas verstehen, was bisher unverstanden war, hat mich fasziniert. Da ich zudem in der Schule gut in Mathematik und Physik war, wusste ich früh, dass ich Physik studieren und forschen möchte.

Was macht meine Arbeit außerdem so interessant für mich?

Wissenschaft und Forschung sind international. Wer in der Wissenschaft arbeitet, hat viele Gelegenheiten, Forschende aus anderen Ländern kennen zu lernen und selbst in anderen Ländern zu arbeiten. Ich habe nach meinem Studium vier Jahre in Israel gelebt und dort promoviert. Es war eine tolle Erfahrung, auf diese Weise ein anderes Land, andere Kulturen, eine neue Sprache und viele nette Menschen kennen zu lernen.

Warum sollten Schülerinnen diesen Berufsweg einschlagen?

...weil man intensiv und selbstständig an einem Thema/Projekt arbeiten kann, das einen fasziniert.

...weil man durch Auslandsaufenthalte und internationale Konferenzen viele Möglichkeiten hat, andere Menschen und Länder kennen zu lernen.

...weil ein naturwissenschaftliches Studium und naturwissenschaftliche Forschung schult, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Unverzichtbar in einer komplexen Welt.

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