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M.Sc. Ramela Ciobotea

Berufsstationen

Ich wurde in einem kleinen Ort in Rumänien geboren, kam mit einem Erasmus-Stipendium für meine Masterarbeit nach Kassel und blieb dort. Jetzt bin ich im dritten Jahr meines Promotionsstudiums.

Mein Fachgebiet

FB10, Mathematik und Naturwissenschaften / Experimentalphysik III / Femtosekunden-Spektroskopie und Ultraschnelle Laserkontrolle.

Worüber forsche ich?

In meiner Forschung geht es darum, mit einem Femtosekunden-Laser die Membran eines lebenden Drosophila Melanogaster-Embryos zu schädigen und den Wundverschluss für verschiedene Entwicklungsstadien zu untersuchen. Typische UV-Laser erzeugen große Schäden in der Probe, aber unter Ausnutzung der Vorteile der lokal begrenzten Schädigung von Femtosekunden-Lasern im nahen IR-Bereich können wir einzelne Zellen und einzelne Membranen anvisieren. Die Verbesserung des Versuchsaufbaus führte zu einer gut definierten Kontrolle des Energieeintrags in das Zielgewebe durch Variation der Belichtungszeit und der Schussanzahl sowie zur Optimierung der zeitlichen Pulslänge der ultrakurzen Laserpulse. Neuere Experimente an Myosin-GFP-markierten Embryonen mit der Schädigung des Gewebes in verschiedenen Entwicklungsstadien zeigen für frühe Stadien eine größere Migration im Laufe der Zeit im Vergleich zu späten Stadien.

Meine Forschung kurz erklärt

Eine kleine Wunde, die durch einen versehentlichen Schnitt entstanden ist, wird mit der Zeit heilen und in einigen Tagen wird sie immer kleiner und kleiner. Wenn die Wunde behandelt wird, kann sie schneller oder langsamer heilen, sie kann eine Narbe hinterlassen oder auch nicht. Der Prozess des Wundverschlusses (Wundheilung) kann bei kleineren Organismen beobachtet werden, zum Beispiel beim Embryo (Eier/ Larve) der Fliegen. Durch einen kleinen Schnitt in der obersten Schicht des Embryos (Haut) können wir den Heilungsprozess beobachten und verbessern. Der Schnitt ist sehr wichtig, er darf nicht zu tief und groß sein, deshalb steuern wir sehr präzise Laser und fokussieren sie auf die Zellen des Fliegenembryos, wobei nur eine Zelle zerstört wird (maximal 10 Mikrometer von 500 Mikrometern des Fliegenembryos). Diese Zelle wird vom Embryo ersetzt, damit er weiter wachsen kann.

Was macht meine Arbeit so interessant für mich?

Ich habe Freude an meiner Arbeit, ich verbringe gerne einen Messtag im Labor oder verbessere eine Technik, ein Gerät oder arbeite an einem neuen Aufbau. Als Experimentalphysikerin ist für mich jeder Schritt wichtig, jedes Experiment ist auf seine Weise ein Erfolg. Von der Vorbereitung der Proben, der Ausrichtung des Lasers, der Beobachtung der Entwicklung der Probe unter dem Mikroskop bis hin zur einfachen Wartung des gesamten Labors, damit alles in einem guten Zustand ist – all dies sind Schritte für ein erfolgreiches Experiment.

Mich haben folgende Personen inspiriert und unterstützt

Mein Interesse an der Wissenschaft wurde durch meine Physiklehrerin Frau Gheorghe in der Schule geweckt. Der Zugang zu den Laborgeräten war sehr beschränkt, so dass die meisten unserer Kurse theoretisch ausgerichtet waren, aber ich wollte die Experimente immer nicht nur auf dem Papier sehen. Nach der Schule fiel mir die Entscheidung für meine Zukunft extrem schwer, weil ich meinen Kopf nicht nur in Bücher stecken wollte, sondern etwas mit meinen Händen bauen wollte. Frau Gheorghe ermutigte mich also, über eine Zukunft in Richtung Wissenschaft, in Richtung Physik und in Richtung Hilfe für Menschen nachzudenken. Also ging ich in eine Stadt, um etwas über medizinische Physik zu lernen. Es hat mir Spaß gemacht und jetzt bin ich glücklich, meine Doktorarbeit in einer Experimentalphysikgruppe zusammen mit einer Biologie-Genetikgruppe zu machen. Meine Lehrerin war die erste, die an mich geglaubt und mir klar gemacht hat, dass die Wissenschaft mehr zu bieten hat.

Deshalb sollten Schülerinnen diesen Berufsweg einschlagen

Dass sich Frauen gegenseitig unterstützen, ist in allen Disziplinen wichtig, besonders aber in jenen, die nach wie vor von Männern dominiert werden. Wir sollten uns von keinem der Geschlechterstereotypen beeinflussen lassen. Wir müssen für uns einstehen, uns von anderen abheben und alle Missverständnisse offenlegen, um sie zu widerlegen, auch wenn uns das unangenehm ist.

Auf meinem Berufsweg hätte ich mir gewünscht

In meiner beruflichen Laufbahn bin ich von männlichen Wissenschaftlern umgeben, in meiner Gruppe bin ich die einzige weibliche Doktorandin. Ich wünschte, dass mehr Mädchen meiner Generation den Mut und die Möglichkeiten hätten, Physik zu studieren. Die Physik treibt den technologischen Fortschritt voran und hat Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Umwelt, die Wirtschaft und bietet somit ein breites Spektrum zukünftiger Karrieren an.

Was ich noch sagen möchte

Ich wünsche mir, dass die Nachwuchswissenschaftlerinnen mehr an sich selbst glauben und erkennen, dass sie für die Wissenschaftsgesellschaft von Bedeutung sind. Wenn wir offen über die Herausforderungen sprechen, mit denen wir konfrontiert sind, wird das Wege eröffnen, die uns unterstützen. Es ist aber auch wichtig, realistisch zu bleiben und in jeder Situation unser Bestes zu geben.

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