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St.Ex. Carolin Honisch

Berufsstationen

Ich bin in Bad Hersfeld zur Schule gegangen und in einer Gemeinde im Kreis Hersfeld-Rothenburg aufgewachsen. Nach dem Abitur hatte ich in Kassel begonnen, Lehramt an Gymnasien für die Fächer Kunst und Mathematik an der Universität bzw. der Kunsthochschule zu studieren und 2017 meinen Abschluss gemacht. Seit 2015 hatte ich als zusätzliches Fach noch Physik studiert, das ich in 2019 beendet habe. Seitdem bin ich Doktorandin in der Experimentalphysik.

Mein Fachgebiet

Institut für Physik | Experimentalphysik IV | Physik mit Synchrotronstrahlung.

Worüber habe ich meine Abschlussarbeit geschrieben?

Meine Abschlussarbeit habe ich nicht in der Physik gemacht, sondern im Fachbereich Kunst. (Das hängt mit dem späteren Start meines Physikstudiums zusammen). Inhaltlich habe ich approximative Abbildungen von realen Situationen/Prozessen sowie die Diskussion des Modellbegriffs im künstlerischen, sozialen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Kontext im Hinblick auf dessen Grenzen, Potentiale und einer Erweiterung des realen Möglichkeitsraumes untersucht. Mit der Vorgehens- bzw. Funktionsweise der einzelnen Disziplinen habe ich mich hierbei ebenfalls auseinandergesetzt, wodurch das Interesse an den Naturwissenschaften (und speziell der Physik) wieder verstärkt wurde.

Was macht meine Arbeit so interessant für mich?

Meine Arbeit wird für mich dadurch interessant, dass ich neben der Möglichkeit, täglich Neues zu lernen, auch eine abwechslungsreiche Arbeitsstruktur habe. So verbringe ich einen Teil am PC zum Beispiel damit, Recherchen oder Simulationen anzufertigen; ein anderer Teil sieht die Arbeit in einem Labor vor, in dem Messungen vorgenommen und Daten aufgenommen werden und schließlich gibt es auch einen Teil der Arbeit, der den Austausch mit anderen Wissenschaftler*innen innerhalb der eigenen Arbeitsgruppe, aber auch mit welchen von anderen Universitäten vorsieht. Doch ein gewisser Teil des Interesses bzw. der Faszination für diese Fachrichtung ist für mich nicht komplett erklärbar und das wird sie vermutlich auch nie sein, wodurch es (hoffentlich) spannend bleibt.

Auf meinem Berufsweg hätte ich mir gewünscht

Ich hätte mir ein realistischeres Bild mit mehr Transparenz zu den Arbeitsweisen und Anforderungen von Wissenschaftler*innen in den Naturwissenschaften auf meinem Entscheidungsweg gewünscht. Außerdem hätte ich es als hilfreich empfunden zu wissen, dass es ganz „normale“ Menschen und vor allem auch Frauen sind, die in diesem Bereich arbeiten.

Meine Forschung kurz erklärt

Ich arbeite momentan hauptsächlich apparativ. Also ich versuche eine Art Spiegelgeometrie zu entwickeln. Diese Spiegelgeometrie soll helfen, die am Detektor gemessene Photonenrate zu steigern, um so auch Systeme untersuchen zu können, bei denen wenige Photonen als Produkte entstehen oder bei welchen die Teilchendichte sehr gering ist und deshalb eine geringe Rate an Produktphotonen zu erwarten ist. Etwas bildlich gesprochen, könnte man sagen, dass ich Prozesse anschauen möchte, die recht „dunkel“ sind. Durch die Bündelung des Lichts auf dem Detektor ist der Prozess "heller" und besser zu beobachten.

Dadurch wurde mein Interesse an meinem Beruf und an der Wissenschaft geweckt

Bereits als Kind bzw. Jugendliche hatte ich großes Interesse an dem Wissensbereich, der den sogenannten MINT-Bereich umspannt. Das war vor allem an den vielen Sachbüchern in meinem Zimmer zu sehen, aber auch Fernsehsendungen wie zum Beispiel Löwenzahn haben mein Interesse vorangetrieben. Innerhalb der Schulzeit gehörte Physik immer zu meinen Lieblingsfächern. Nach dem Abitur habe ich mir allerdings ein Studium in diesem Bereich, trotz meines Interesses daran, nicht zugetraut. Meine Vorstellung war, dass nur „Genies“ Physik studieren können. Während meines Lehramtstudiums in Kunst und Mathematik haben einige Personen aus meinem Freundeskreis Physik studiert und je mehr sie sich über die Inhalte unterhalten haben, desto mehr habe ich mich an das „alte“ Interesse an diesen Inhalten erinnert. Das und die eher künstlerisch-philosophische Auseinandersetzung mit der Physik haben mich zu meiner Entscheidung geführt, Physik doch noch als Fach zu studieren. Auch nach dem ersten Staatsexamen möchte ich noch mehr über Physik erfahren, weshalb ich mich nun für eine Promotion in diesem Bereich entschieden habe.

Diese Eigenschaft hat mir auf meinem Weg besonders geholfen

Auf meinem Weg hat mir geholfen, dass ich neugierig geblieben bin und mich trotz meiner eigenen Zweifel getraut habe den Weg (später) noch in diese Richtung zu lenken. Eine gewisse Disziplin und die Bereitschaft sich mit den teils doch komplexen Inhalten zu befassen, waren für mich ebenfalls wichtig.

Warum sollten Schülerinnen diesen Berufsweg einschlagen?

Schülerinnen, die ebenfalls ein Interesse oder eine Faszination für diesen Bereich haben, sollten diesen Berufsweg einschlagen und sich von eventuellen Vorurteilen nicht abschrecken lassen. Je mehr unterschiedliche Sichtweisen es in einem Bereich gibt, desto wertvoller ist das für diesen Bereich. Und das gilt nach meiner Ansicht auch für die Naturwissenschaften.

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