Forschungsstandort Kassel

Zahlreiche Anknüpfungspunkte in Forschung und Praxis von Sozialrecht und Sozialpolitik

An der Universität Kassel und der Hochschule Fulda besteht seit 2013 der Forschungsverbund für Sozialrecht und Sozialpolitik (FoSS). Hier arbeiten über 40 Professorinnen und Professoren von sechs Fachbereichen und zahlreiche wissenschaftliche Beschäftigte in derzeit sieben Arbeitsgruppen und Promotionskollegs an Themen und Gegenständen des Sozialrechts und der Sozialpolitik. Die Integration der rechtlichen Perspektive in die sozialpolitische Forschung ist dabei ein besonderes Merkmal des Verbundes. Zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge an beiden Hochschulen, darunter der von beiden getragene Master-Studiengang Sozialrecht und Sozialwirtschaft (Abschluss: LL.M.), sind eng mit den hier bearbeiteten Forschungsschwerpunkten verknüpft und bieten ein Rekrutierungsfeld für wissenschaftlichen Nachwuchs. Dieser kann an der Universität Kassel als Dr. iur, Dr. rer. pol. und Dr. phil. promoviert werden, auch kooperativ mit der Hochschule Fulda auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung. Hierfür sind auch Promotionskollegs eingerichtet, so „Wohlfahrtstaat und Interessenorganisationen“ (2013-2016) und „Soziale Menschenrechte“ (2016-2019). Mit dem International Centre for Development and Decent Work (ICDD), das eng mit der ILO kooperiert, besteht auch ein Zentrum für internationale Sozialpolitik an der Universität Kassel, mit dem Centre for Intercultural and European Studies (CINTEUS) ein europäisch ausgerichteter Schwerpunkt an der Hochschule Fulda. Regional kooperiert FoSS mit dem Soziologischen Forschungsinstitut (SOFI) in Göttingen und der DGUV-Hochschule in Bad Hersfeld. In Kassel sind mit der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) und dem Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) zwei große überregionale Sozialleistungsträger ansässig. Insbesondere zum Bundessozialgericht (BSG) bestehen enge Kooperationsbeziehungen u.a. durch zwei Honorarprofessuren, weitere Lehraufträge, laufende Gesprächs- und Arbeitskontakte und die Möglichkeit, die sehr umfassende Bibliothek des BSG zu nutzen. Zudem ist Kassel nicht zuletzt aufgrund seiner zentralen Lage in jedem Jahr Standort vieler sozialrechtlicher und sozialpolitischer Veranstaltungen mit überregionaler Bedeutung.

Interdisziplinärer Austausch und wissenschaftliche Betreuung

Seit 2014 hat sich im FoSS die Querschnittsarbeitsgruppe Sozialgerichtsforschung konstituiert, die intensiv an der interdisziplinären Forschung zur Sozialgerichtsbarkeit arbeitet. Sprecherin und Sprecher dieser Arbeitsgruppe sind Prof. Dr. Simone Kreher (Hochschule Fulda) und Prof. Dr. Felix Welti (Universität Kassel), die auch Promotionsvorhaben der Nachwuchsgruppe betreuen. Weitere Betreuerinnen und Betreuer sind Prof. Dr. Tanja Klenk (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) und Prof. Dr. Andreas Hänlein (Universität Kassel).