Forschungskonzept
Das Lehr- und Forschungskonzept erstreckt sich über das „Spannungsdreieck der Kompetenzfelder“ von Qualitätsmanagement-Methoden und deren Anwendung über die Modellierung von Qualität bis hin zur Messung und Bewertung von Produkt-Qualität im Produktentstehungsprozess (siehe nachfolgendes Bild „ Kasseler Qualitätsmanagement - Dreieck “). Die drei Themenfelder beeinflussen sich gegenseitig und haben starke Wechselwirkungen.
Beim Qualitätsmanagement gilt es einerseits existierende relevante QM-Methoden zum Nutzen des Unternehmens adäquat einzusetzen und zu vernetzten, aber andererseits geht es darum Methoden zum präventiven QM zu entwickeln und das Risikomanagement zu integrieren. Aus wirtschaftlicher Sicht sind Bewertungen anhand von Kennzahlen zu entwickeln und Vergleichsmethoden zur Positionierung im Wettbewerb zu erarbeiten.
Im Rahmen des Bereiches Modellierung stehen die Entwicklung von Methoden zur Abbildung von Qualität und Prozessen sowie relevanter Vorgehensweisen zur Anwendung dieser Methoden zur Bewertung von Produkt- und Prozessqualität im Vordergrund. Ein damit in Verbindung stehender Schwerpunkt ist die Repräsentation von Wissen über Prozess und Qualitätsbewertung in Modellen und dessen einfacher Zugriff und Nutzung in Wissensmanagement-Systemen.
Bezogen auf den Produktentstehungsprozess werden relevante Modellierungsmethoden und Vorgehensweisen für deren Einsatz hinsichtlich Messung, Bewertung und Controlling von Produkt- und Prozessqualität weiterentwickelt und für den praktischen Einsatz optimiert. Zusätzlich sollen sie derart erweitert werden, dass sie als Grundlage für die Gestaltung und Optimierung von Veränderungsprozessen und die Organisationsentwicklung dienen können.
Qualitätsmanagementsysteme alleine können die Effektivität und Effizienz der Abläufe in Unternehmen bzw. Projekten nicht sicherstellen. Es ist eine ganzheitliche Sicht aller relevanten Aspekte erforderlich. Neben dem Qualitätsmanagement sind dies vor allem Risiko-Aspekte, Umwelt-Aspekte, Kosten-/Controlling-Aspekte und Organisationsaspekte. Diese müssen ganzheitlich über das gesamte Unternehmen sogar über die Lieferantenkette bis hin zum Zulieferer integriert betrachtet werden.
Die komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen dieser unterschiedlichen Sichtweisen können durch ein (Unternehmens-)Modell dargestellt werden. Basierend auf den betreffenden Unternehmensabläufen wird ein Modell erstellt, dass die jeweilig relevanten Informationen und Aspekte sowie deren Wechselwirkungen und Zusammenhänge bezogen auf die Prozesse beschreibt.
Das Modell dient damit als Grundlage für die den Aufbau eines Integrierten Management-Systems (IMS), das die Beschreibung aller o.g. Aspekte und deren Verknüpfungen im Unternehmen bis hinein in die Supply Chain enthält. Aus dem Modell heraus können aber auch einzelne Aspekte separat betrachtet werden (z.B. in separaten Handbüchern) wobei aber die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu den anderen Sichtweisen nicht verloren gehen, sondern integriert betrachtet werden.
Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt wird daher die modellbasierte Entwicklung und Einführung von Integrierten Managementsystemen in Unternehmen und deren Zulieferketten sein.