Forschungsprofil

Die Forschungsagenda des Fachbereichs orientiert sich zum Einen an zukunftsträchtigen oder sich abzeichnenden Innovationen innerhalb der Fachdisziplinen der Elektrotechnik und Informatik und zum Anderen an wesentlichen gesellschaftlichen Bedarfen: Die fortschreitende und ubiquitäre Digitalisierung nahezu aller Bereiche des Lebens erfordert sowohl eine Infrastruktur bestehend aus elektronischen Bauelementen, Rechnersystemen und Geräten der Informations-, Kommunikations- und Automatisierungsstrukturen als auch Algorithmen und Software zur Datensammlung und -analyse, zur Extraktion und zum maschinellen Erlernen von Wissen aus Daten sowie zur automatisierten Entscheidungsfindung. Während zahlreiche Anwendungsfelder von der Erforschung von Technologien und Methoden mit dieser Zielsetzung profitieren können, ergibt sich ein besonderer Handlungsdruck im Kontext des Klimawandels, der eine nachhaltige und zügige Transformation der Energiesysteme zum weitgehenden Einsatz erneuerbarer Energien bei gleichbleibender Zuverlässigkeit der Versorgung impliziert. Entsprechend dieser Bedarfe fokussieren sich die aktuellen und mittelfristigen Forschungsaktivitäten auf die drei Schwerpunkte der lernenden Systeme, der smarten Technologien (für die Digitalisierung) und der nachhaltigen Energiesysteme.

Der Schwerpunkt "Learning Systems" gruppiert dabei die Aktivitäten jener Fachgebiete, die für technische Systeme (auch und gerade in Interaktion mit Nutzerinnen und Nutzern) die Fähigkeit erforschen, aus Daten, physikalischen Prinzipien und Kontextinformationen Wissen zu generieren und in zielorientiertes und automatisiertes (somit künstliches intelligentes) Verhalten auch bei veränderlichen Randbedingungen zu überführen.

Der Schwerpunkt "Smart Technologies" vereint dagegen Forschungsarbeiten an Hard- und Software sowie Methoden, die für diverse Anwendungsfälle Lösungen ermöglichen und dazu führen, dass besondere Anforderungen an die Robustheit, Sicherheit, und Nachhaltigkeit erfüllt werden können.

Der Schwerpunkt "Sustainable Energy" fasst die Arbeitsgruppen zusammenfassen, die Mechanismen und Prozeduren des Übergangs auf Energiesysteme ohne fossile Energieträger bzw. einen nachhaltigen Einsatz verfügbarer energetischer Ressourcen untersuchen.

Die Abgrenzung dieser Bereiche ist mit Intention nicht scharf definiert, um die Interaktion der Fachgebiete verschiedener Schwerpunkte zu fördern und Synergien zwischen den drei Feldern zu erreichen; auch agieren mehrere Fachgebiete in mehr als einem Schwerpunkt.

Das mit den Schwerpunkten determinierte Forschungsprofil ist einmalig unter den Fachbereichen/Fakultäten der Elektrotechnik und Informatik in der deutschen Universitätslandschaft. Auch wenn die Zahl der Professuren vergleichsweise gering ist, kann die Ausgestaltung des Profils synergetisch von der Zusammenfassung der Elektrotechnik und Informatik in einem Fachbereich profitieren. Der inhaltliche Bezug des Profils zu absehbaren Trends in der deutschen und europäischen Forschungsförderung (z.B. in Bezug auf die künstliche Intelligenz und die Nachhaltigkeit) ermöglicht die aussichtsreiche Beantragung von Drittmittelvorhaben in den kommenden Jahren. Durch die Einbindung in und Interaktion mit fachbereichsübergreifenden Einrichtungen (u.a. ITeG, CINSaT, CESR, ISAC) sowie dem Fraunhofer IEE bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zur Kooperation in der Beantragung und Durchführung gemeinsamer Verbundprojekte. Gleichzeitig stehen die drei Forschungsschwerpunkte in unmittelbarem thematischen Zusammenhang der neu definierten universitätsweiten Forschungsschwerpunkte “Sustainability” und “Werkstoff- und Nanostrukturwissenschaften”, so dass hier weitere Syner-gien zu erwarten sind.