Unterrichtspraktikum

Das Praktikum wird in der Regel innerhalb eines Semesters absolviert und jeweils im Wintersemester und im Sommersemester angeboten. 

Die intensive Betreuung der Teilnehmer/innen und die aufwändige reflexionsorientierte Ausbildung im Sinne der Aktionsforschung bedingt eine Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 15 Teilnehmer*innen pro Semester.

Übergreifendes Ziel des Praktikums ist die Professionalisierung der Studierenden mit Hilfe des Ansatzes der Aktionsforschung: Die Studierenden durchlaufen dabei mehrere hermeneutische Spiralen, in denen Aktion, Reflexion, Hypothesenbildung und -überprüfung und die Erarbeitung von spezifischen Handlungsstrategien aufeinander bezogen sind.

Ein wesentliches Element ist dabei die kontinuierliche Reflexion der gesammelten Praxiserfahrungen im Rahmen der praktikumsbegleitenden Veranstaltungen durch die Studierenden und die Seminarleiter*innen.

  • das in den Fachseminaren erarbeitete und diskutierte Wissens rund um die Didaktik und Methodik des DaFZ-Unterrichts anwendungsbezogen vertiefen und diskutieren;
  • das didaktisch-methodische Fachwissen bei der Analyse der Unterrichtsbeobachtungen sowie der Planung, Vorbereitung und Durchführung des eigenverantwortlichen Unterrichts reflektiert einsetzen;
  • die unterrichtsbezogenen Probleme in der Praxis erkennen, beschreiben, im Team alternative Herangehensweisen oder auch Lösungen formulieren und anhand von fachwissenschaftlichen Positionen begründen;
  • die eigene Lehrkompetenzen in Bezug auf neue Zielgruppen, Arbeitsfelder und neue institutionelle Rahmenbedingungen selbstständig erweitern, anwenden, reflektieren und evaluieren können;
  • die Planung und Durchführung der eigenen Unterrichtspraxis unter Berücksichtigung der einschlägigen Fachliteratur sachlich dokumentieren, reflektieren und schriftlich begründen können. 

Das Praktikum vor Ort wird durch die Praktikumsbeauftragten organisiert. Durch Kooperationen mit unterschiedlichen Institutionen der Erwachsenenbildung (Volkshochschule bis Universität) und staatlichen Schulen stehen den Studierenden in der Regel bis zu 20 unterschiedliche Sprachkurse im Bereich der Vermittlung von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache auf allen Niveaus (A1 – C1) und mit unterschiedlichen Adressatengruppen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) als Praxisfeld zur Verfügung. Die Bandbreite reicht dabei von alters- oder sprachhomogenen Adressatengruppen (z.B. Jugendliche an der Schule) bis zu heterogenen Lerngruppen in Integrationskursen.

Das Unterrichtspraktikum kann auch nach dem Besuch der Vorbereitungsseminare in Absprache mit den Praktikumsbeauftragten im Ausland absolviert werden. Zu den unterschiedlichen Möglichkeiten beraten wir Sie gerne.

Einige Masterstudierende haben bereits an ihren Heimatuniversitäten Praxiserfahrungen sammeln können, manche sind bereits seit einigen Jahren als Lehrkräfte im In- oder Ausland tätig. Das Unterrichtspraktikum Deutsch als Zweit- und Fremdsprache ermöglicht es, sowohl bereits praktizierenden Lehrern/innen als auch Lehrkräften ohne Praxiserfahrung, ihre Kompetenzen aufzubauen, zu erweitern und zu reflektieren.

Je nach Voraussetzung und Interessen der Studierenden werden passende Praktikumsplätze gesucht, um auf einer neuen Niveaustufe oder mit einer neuen Zielgruppe die Lehrkompetenz zu erweitern. Das Unterrichtspraktikum DaFZ kann nicht durch die Anerkennung von bisherigen Unterrichtserfahrungen ersetzt werden. 

Das Unterrichtspraktikum wird von vielen Studierenden als sehr wichtig für das Studium eingeschätzt, da die praktische Ausbildung in Kassel es ihnen ermöglicht, ihr Wissen um das Lehren und Lernen von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache praktisch zu erproben, in Kleingruppen zu diskutieren und zu reflektieren. Die Begegnung vielfältiger kultureller Prägungen, die gerade in der Lernsituation ‚Praktikum‘ sichtbar wird, trägt zu einem kontinuierlichen Reflexionsprozess über die Frage effektiven Unterrichts bei und zeigt sich deutlich in den schriftlichen Praktikumsberichten und Portfolios.