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14.10.2022 | Pressemitteilungen

Symposium Science in Swimming 2022

Vom 20. bis 21.09.2022 fand das 2. Symposium Science in Swimming an der Universität Kassel statt. Das Symposium wurde vom Arbeitsbereich Trainings- und Bewegungswissenschaft des Instituts für Sport und Sportwissenschaft in Kooperation mit dem Deutschen Schwimmverband organisiert. Das Ziel des Symposiums war, Wissenschaft und Praxis einander näher zu bringen. Dazu wurden zum Thema Rennanalysen im Schwimmsport sechs Vorträge von nationalen und internationalen Referent:innen gehalten, zu denen im Anschluss viel Raum für Diskussionen und persönliche Gespräche angeboten wurde. Das Symposium wurde mit einem Vortrag vom Bundestrainer Nachwuchs/Junioren Carsten Gooßes eröffnet. In seinem Vortrag stellte er Analysen von Wettkampfleistungen deutscher Nachwuchsschwimmer:innen vor und nach Pandemiebeginn im internationalen Vergleich vor. Dabei konnte er zeigen, dass die Pandemie einen Einschnitt für Wettkampfleistungen als auch Wettkampfteilnahmen bedeutet hat. Daran anschließend stellte Tomohiro Gonjo von der Bournemouth University Limitationen und Tipps für die Auswertung und Interpretation von Rennanalysen mit Daten aus Wettkämpfen und von Experimenten außerhalb von Wettkämpfen vor. Santiago Veiga von der Technischen Universität Madrid legte in seinem Vortrag den Fokus auf die Unterwasserphasen von Schwimmrennen. Er konnte zeigen, wie wichtig diese Phasen für den Rennerfolg sind und wie sich Spitzenschwimmer:innen von Nicht-Spitzenschwimmer:innen bzw. Medaillengewinner:innen von Nicht-Medaillengewinner:innen unterscheiden. Eine seiner Take Home Messages lautete, dass man schon im Nachwuchsbereich längere Unterwasserphasen einbauen sollte, um sich frühzeitig und behutsam an Apnoe-Situationen zu gewöhnen.

Einen größeren Raum nahm das Thema Staffelschwimmen bei dieser Veranstaltung ein. Zunächst referierte Joachim Hüffmeier, Psychologieprofessor an der TU Dortmund, über verschiedene Motivationsquellen durch die Teamsituation in Schwimmstaffeln. Er konnte zeigen, dass sich Staffelschwimmer:innen stärker anstrengen und somit schneller schwimmen als in vergleichbaren Einzelrennen. Dabei ist entscheidend, an welcher Position sie ihren Teil der Strecke absolvieren, ob das Team Medaillenchancen hat und ob sie zu den leistungsstärkeren oder -schwächeren Teammitgliedern gehören. Im Anschluss daran zeigten die Organisatoren des Symposiums, Claudia Braun und Sebastian Fischer von der Universität Kassel, durch rennanalytische Befunde, wie Staffelschwimmer:innen aus bewegungswissenschaftlicher Sicht schneller schwimmen und gaben erste vorsichtige Aufstellungsempfehlungen für Schwimmstaffeln bezüglich der Einflussfaktoren Geschlecht sowie Leistungsstärke. Den Abschluss des Symposiums stellte eine Zoom-Konferenz mit dem Nationalen technischen Berater des französischen Schwimmverbands (FFN) dar, dessen Vortrag die Teilnehmer:innen einen Tag zuvor als Videopräsentation gehört hatten. Darin referierte Robin Pla über die verschiedenen Bausteine zur Leistungsoptimierung der französischen Nationalmannschaft in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele im eigenen Land in 2024. In der Zoom-Konferenz wurden Robin Pla Fragen zu seinem Vortrag gestellt, die die knapp 70 Teilnehmer:innen in einer Arbeitsphase am Vorabend gemeinsam entwickelt und priorisiert hatten. Es ist geplant dieses Symposiums in Zukunft zu etablieren und regelmäßig an unterschiedlichen Standorten durchzuführen, um weiterhin den Graben zwischen Wissenschaft und Praxis zu überwinden.