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UTOPIE: Kassel - unrealisierte Bauten 1700-2000

Im Sommersemester 2008 wurden von Studierenden der Universität Kassel unter der Leitung von Prof. Philipp Oswalt und Dipl.-Ing. Kilian Enders in Kooperation mit dem Stadtmuseum Kassel acht unrealisierte Entwürfe für die Stadt Kassel untersucht, die in einer Ausstellung des Stadtmuseums Kassel zwischen dem 12. August und dem 07. September 2008 präsentiert wurden. Parallel hierzu wurden zu vier dieser Entwürfe Interventionen im Stadtraum realisiert, um die unvollzogenen Planungen an den entsprechenden Orten eins zu eins sichtbar zu machen. Damit wurde nicht nur ein frischer, andersartiger Blick auf Kassel gewährt, sondern alternative Vorstellungen zur real existierenden Stadt zur Diskussion gestellt. Mit dieser Ideengeschichte wird deutlich, wie die Stadt Kassel in den verschiedenen Epochen Kristallisationspunkt für die kreativen Geister der jeweiligen Zeit war. Das heutige real existierende Kassel ist nur eine von vielen möglichen „Kasseln“, wobei die Fiktionen Träume und Alpträume aufzeigen, verpasste Chancen und ersparte Katastrophen. Obgleich nie realisiert, sind die Visionen, Utopien und Alternativentwürfe Teil der Geschichte Kassels und haben diese bis heute beeinflusst. Höhepunkt des Projektes war ein Parcours der Utopien am Dienstag, den 12. August 2008. Der Parcours begann im Stadtmuseum Kassel mit der Eröffnung der Ausstellung. Von dort aus ging es auf den Friedrichsplatz, wo die Entwürfe des französischen Revolutionsarchitekten Claude-Nicolas Ledoux für einen Triumphbogen und das Fridericianum mittels einer Modellinstallation erfahrbar gemacht wurden . Auf dem Weg zur Orangerie vermittelten drei ikonische Situationen (Bundestags, Bundeskanzleramt, Bundespräsidentenamt) ein fiktionales Bild der Bundeshauptstadt Kassel. Weiter ging es über die Wilhelmshöher Allee, wo am Rathenauplatz eine temporäre Installation die Ausdehnung des geplanten Forums der Gauhauptstadt aus der NSZeit veranschaulicht. Abends fand der Parcours seinen Abschluss mit einer Sichtbarmachung der unrealisierten Fortsetzung der Kaskadenanlagen im Bergpark Wilhelmshöhe, die sich, wie manche historische Quellen behaupten, bis zur Fulda erstrecken sollten. Mit Hilfe der Berufsfeuerwehr Kassel und der Freiwilligen Feuerwehr Waldau wurde ein neun Meter hoher Water-Screen erzeugt, auf welchen Visualisierungen der legendären Pläne des Landgrafen Carls projiziert wurden.

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