Postindustriell

Dissertation Dr.-Ing. Margret Gaeding

Nachhaltigkeit in der Landschaftsarchitektur auf Altindustrieflächen - Die nachhaltige Entwicklung des Außenraumes von Altindustrieflächen unter Betrachtung des Wertes vorhandener Strukturen am Beispiel der Zeche Westerholt

Aktuelle Tendenzen zeitgenössischer Landschaftsarchitektur drücken sich in der stärkeren Gewichtung ökologischer Belange und nachhaltiger Planungsinhalte aus. Dabei geht es vor allem um den Einsatz innovativer, in ihrer Ökobilanz beispielhafter Materialien im Außenraum oder um Wieder-/Verwendung vorhandener Materialien und Strukturen. Das können z.B. Materialien aus recycelten Stoffen oder Bauabfällen sein, wie auch Materialien mit besonderen Eigenschaften (Wärmespeichervermögen, Wasserrückhaltungs-vermögen etc.), die auf dem Gebiet der Beeinflussung von Mikroklimaten im Außenraum eine wichtige Rolle spielen. Besonderes Augenmerk liegt ebenfalls auf der Energiebilanz der Stoffe hinsichtlich der baulichen Umsetzung, d.h. Materialien und Methoden, die einen möglichst energiearmen Einsatz ermöglichen, werden bevorzugt verwendet. Ein Beispiel dafür sind Materialien natürlichen Ursprungs wie Lava und Tuff sowie Rohstoffe, die einen möglichst kurzen Transportweg vom Gewinnungs- zum Einbauort erforderlich machen. Energie- und Ressourcensparendes Bauen ist im Fokus der aktuellen Forschung in der Landschaftsarchitektur. Ein weiterer Aspekt ist der innovative Umgang mit Regenwasser im Außenraum.

Die Arbeit hat zum Ansatz, einen Beitrag zur Forschung auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit in der Landschaftsarchitektur zu leisten, indem speziell auf dem Gebiet der Altindustrieflächen Mittel und Methoden untersucht werden, die den Prinzipien nachhaltiger Landschaftsarchitektur entsprechen. Die besondere Eignung des Themas in Bezug auf Nachhaltigkeit ergibt sich aus den Voraussetzungen, die auf Altindustriegebieten vorgefunden werden: ein umfangreicher Bestand an Baumaterialien wie Ziegel, Beton, Asphalt, Schotter, Metall und Holz; in Verbindung mit einem dem gegenüberstehenden ebenfalls hohen Bedarf an Materialien bei der Umsetzung von Zwischen- und Nachnutzungen sowie hohe Mengen anfallenden Niederschlagswassers bei gleichzeitiger Altlastenproblematik, die eine Versickerung der Wassermengen ausschließt und, um eine Entlastung von Kanälen und Klärwerken zu erzielen, ein möglichst weitreichendes Wassermanagement innerhalb des Gelände erforderlich macht.