Diplom I von Kerstin Paul | SoSe 2008

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Boardinghouse Wolfsburg

Diplom I von Kerstin Paul
Sommersemester 2008
Betreuung: Prof. Brigitte Häntsch, Dipl.-Ing. Stephanie Kaindl, Prof. Christl Drey

Die Stadt Wolfsburg ist unmittelbar mit seinem Hauptarbeitgeber, dem VW-Werk, verknüpft, das in Verwaltung und Werk rund 50.000 Menschen beschäftigt. Die Schwächen einer Monokultur der Wirtschaft sowie die geringe Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit Wolfsburg wurden von der Stadtverwaltung erkannt. Nur die Hälfte der Menschen, die in Wolfsburg arbeiten, leben auch dort. In Zusammenarbeit mit der Volkswagen AG wurden Leitideen und Konzepte erarbeitet, die dieser Entwicklung entgegen steuern. Zu den Zielen gehören unter Anderem der Ausbau und die Entwicklung leistungsfähiger Produktionsstandorte, die Diversifizierung der Produkt- und Dienstleistungspalette am Standort Wolfsburg, aber auch Neugestaltung der Fußgängerzone und der nördlichen Stadtkante.

Somit ist Wolfsburg eine Stadt, die vielen Absolventen einen Einstieg in das Berufsleben bietet. Allerdings bieten in Wolfsburg weder die spartanischen Kleinsiedlungen der Nachkriegszeit noch die Wohnanlagen im Grünen oder auch die Trabantenstädte der 60er Jahre das adäquate Wohnangebot für diese Klientel. Es mangelt der Stadt an einem Boardinghouse, das die Möglichkeit bietet, die Woche über in Wolfsburg zu verweilen und eine Verbindung mit der Stadt, in der man arbeitet, aufzubauen und ihr Potentiale schätzen zu lernen. Die Planungen der Stadt Wolfsburg der letzten Jahre zeigt ein starkes Bestreben nach einem Brückenschlag zwischen der Stadt und dem VW-Werk. Dies zeigen die Planungen der Autostadt, des Phaeno und des Nordkopfes. Diese Entwicklung ist jedoch noch nicht beendet.

Westlich der Markthalle fällt vor allem ein Block auf, in dessen Mitte sich ein 5-geschossiges Parkhaus befindet. Welcher Ort würde sich in einer Stadt wie Wolfsburg besser als Boardinghouse eignen als ein Parkhaus? Die Lage ist Ideal, neben einer guten Anbindung mit dem PKW gibt es eine fußläufige Verbindung zu Innenstadt dem ZOB und dem Bahnhof. Auch Wolfsburgs Wahrzeichen wie das VW-Werk, die Autostadt und der Rathausplatz sind von den oberen Geschossen aus sichtbar. Gebäudestruktur und Lage versprechen großes Potential. Werden diese Potentiale aufgegriffen und verstärkt, erzeugt dies auch eine positive Wirkung auf die Umgebung und wertet diese auf. Diese Herangehensweise stellt somit eine sinnvolle Weiterführung der Pläne für den Nordkopf dar, ohne den Bestand abzureißen.