Masterarbeit von Christian Hübner | SoSe 2010

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Urbane Landschaften in den USA

Strategien und Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Atlanta
Masterarbeit von Christian Hübner
Sommersemester 2010
Betreuung: Prof. Christl Drey, Prof. Uwe Altrock

Die US-amerikanische Stadtentwicklung der letzten Jahrzehnte ist durch ein starkes Wachstum der Siedlungsflächen und eine zunehmende Zersiedelung der Landschaft an den Rändern der großen Stadtregionen geprägt. Zwischen 1983 und 1997 nahm die urbanisierte Fläche um 47 Prozent zu, während die Bevölkerung nur um 17 Prozent wuchs. Nur wenige Flächen unterliegen dem Bestandsschutz und können so von Bebauung freigehalten werden. Die sich an den Metropolenrändern entwickelnden Siedlungsflächen stellen sich als Aneinanderreihung von Wohnquartieren, Gewerbegebieten, Büroparks, Industrieansammlungen und Einkaufszentren dar, die durch Highways voneinander getrennt sind und mit Resten des ursprünglichen Naturraums abwechseln. Diese zersiedelten Bereiche (englisch: Urban Sprawl) weisen auf den ersten Blick wenig Lebensqualität auf und werden als ein großes Durcheinander ohne Zentrum und Struktur wahrgenommen.

Kernthema der Arbeit war die Klärung der Frage, wie das Problem des Urban Sprawl angegangen werden kann und wie mit dessen Auswirkungen umzugehen ist. Außerdem wurde untersucht, wie die von Urban Sprawl betroffenen Bereiche aufgewertet werden können. Als exemplarischer Untersuchungsraum für die Arbeit wurde die Metropolregion Atlanta im Südosten der USA ausgewählt. Sie ist eine der am stärksten wachsenden Regionen Nordamerikas und in hohem Maße von Urban Sprawl betroffen.

In einer Analyse, die mehrere Maßstabsebenen von der Region über lokale Entwicklungscluster bis hin zum Quartier umfasste, wurden im Laufe der Erarbeitung jedoch vielfältige Potenziale, insbesondere im Hinblick auf Landschaft und Infrastruktur, ausgemacht. In thematischen Szenarien wurden unterschiedliche Zukunftsmodelle für die Region Atlanta entworfen, welche als Grundlage für die Erarbeitung von nachhaltigen Raumkonzepten dienten. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Auseinandersetzung mit dem suburbanen Raum, da dieser enorme Flächen umfasst und inzwischen Wohnort der meisten Amerikaner ist. Die Konzepte zeigen für exemplarische Teilräume Möglichkeiten zur Qualifizierung und zur effizienten Flächennutzung, zum Erhalt und zur Gestaltung der verbliebenen Landschaftsräume, zur Gewährleistung umweltfreundlicher Mobilität und zur Stärkung regionaler und lokaler Identität auf und leisten so einen Beitrag zu einer  nachhaltigen Raum- und Siedlungsentwicklung.