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Gastprofessor Robert van Pelt / Die Holz­ba­ra­cke Glo­bal­ge­schich­te ei­nes Bau­typs der Mo­der­ne

The Evidence Room mit 1:1 Modellen und Gipsabdrücke der Gassäule, gasdichter Tür und Luke von Auschwitz. Konzeption: Robert van Pelt und Studierende der University of Waterloo School of Architecture. 15. Architekturbiennale Venedig 2016

Der international bekannteste Experte für die Baugeschichte des KZ Auschwitz Robert Jan van Pelt hat seine einsemestrige DAAD-Gastprofessur an der Universität Kassel angetreten. Seine Vorlesungsreihe widmet sich der dreihundertjährigen Geschichte der Holzbaracke.

Jeden Donnerstag um 18 Uhr

Die Holzbracke – in der üblichen Architekturgeschichtsschreibung fast vollständig ignoriert – ist ein universeller Gebäudetyp der Moderne, der aus Globalisierungsprozessen hervorgegangen und zugleich Werkzeug der Globalisierung ist. Die Entstehung der Baracke reicht in das 17. Jahrhundert zurück. In ihr haben sich u.a. österreichisch-ungarische Militärpraktiken, die US-amerikanische Holzbauweise, britischer Kolonialismus, deutsche Normung und Industrialisierung, Pandemien, die beiden Weltkriege und der Holocaust eingeschrieben.

Die Baracke beruht auf globalisierten Prozessen der Wissensproduktion, der Herstellung und Verwendung. Sie ist ein äußert effizientes Produkt, mit einfachsten Mittel und ungelernten Arbeitskräften schnell herstellbar, vielfältig und universell nutzbar und mobil. Sie ist damit Prototyp einer modernen Raumproduktion par excellence. In radikaler Weise verkörpert und adressiert sie Internationalität mir einem universellen Prinzip.

28. Oktober 2021
Ut Migraturus Habita: Einführung in die Geschichte der Baracke.

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