Aktuelles Semester
Wintersemester 2025/26
Projekt
Bauhaus-Laubenganghäuser Go DAZ Berlin
Lehrende Personen: Dr. Jens-Uwe Fischer, Samuel Korn
12 Credits
Donnerstags, 14:00 Uhr
Einfaches Bauen, bezahlbarer Wohnraum, Stärkung des Gemeinschaftssinns, soziale Mischung, Vielfalt der Wohnungstypen, Minimierung des Flächenbedarfs, Bauen mit lokalen Baustoffen, gute Ausstattung und gebrauchsgerechte Architektur – diesen Ansprüchen an heutigen Wohnbau waren auch die Planungen für die Erweiterung der Siedlungs Dessau-Törten in den Jahren 1938 bis 1930 programmatische verpflichtet. Unter Leitung des Bauhaus-Direktors Hannes Meyer plante die Bauabteilung der Schule eine moderne Mischbebauung. Die fünf dreigeschossige Laubenganghäuser, die von der Forschung lange Zeit unbeachtet blieben, erproben visuell zurückhaltend die Potenziale eines »Einfachen Bauens«, das heute wieder von großer Aktualität ist.
Ziel des Design-Build-Projekts Laubenganghäuser Go DAZ ist die Entwicklung einer Ausstellung, die ab Ende April 2026 im Deutschen Architektur Zentrum (DAZ) Berlin gezeigt wird. Aufgabe des Seminars wird sein, eine informierende als auch anregende Präsentation zu gestalten, welche die im Laubenganghaus verdinglichten Aspekte aufbereitet und räumlich vermittelt. Hierbei kann die Ausstellung auf Forschungsergebnissen aufbauen, die an der Universität Kassel im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützten Forschungsprojekts zwischen 2016 und 2019 gewonnen wurden.
Das Lehrangebot richtet sich sowohl an Studierende der Architektur als auch an Studierende anderer Fachgebiete, die ein Interesse an der Architektur der Moderne und Bauforschung, aber auch einfach an Ausstellungsgestaltung haben. Projektteilnehmer:innen entwickeln eine Konzeption, entwerfen die einzelnen Module der Ausstellung und tragen so zur Produktion der Ausstellung unmittelbar bei. Es gilt Ideen zur räumlichen Vermittlung konkreter architekturwissenschaftlicher und -geschichtlicher Erkenntnisse, städtebaulicher und architektonischer Planungen sowie der Bauausführung, der historischen Ausstattung der Innenräume und von Nutzungsformen zu entwickeln. Hierbei geht es sowohl um eine Auswahl von existierenden Bild- und Textinformationen und deren Aufbereitung und Organisation für das Ausstellungspublikum, als auch um die Gestaltung einer ansprechenden Umgebung, welche die Forschungsergebnisse niedrigschwellig zugänglich macht und zur Diskussion über heutige Möglichkeiten eines »Einfachen Bauens« anregt.
Das Projekt wird in Kooperation mit der Kunsthochschule Kassel und dem vom BDA in Berlin betriebenen Deutschen Architektur Zentrum durchgeführt.
Vortragsreihe
Vortragsreihe des Transdisziplinären Zentrums für Ausstellungsstudien TRACES
21.10.2025 – 18.11.2025
Immer Dienstags um 18:00 Uhr
An den letzten warmen Tagen des Wintersemesters 2025/26 lädt das Transdisciplinary Center for Exhibition Studies – TRACES – wieder zu einer öffentlichen Vortragsreihe ein. An fünf Abenden geben nationale und internationale Gäste aus den Bereichen Bildende Kunst, Design, Ausstellungspraxis, Theater, Kunstgeschichte und kuratorischer Theorie Einblick in ihre Arbeitsweisen, Forschungsfragen und gestalterischen Perspektiven.
Alle Vorträge finden dienstags um 18:00 Uhr in der TRACES Forschungsstation auf dem Lutherplatz statt. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Programm:
21.10.25, 18:00 Uhr
Anthea Caddy
Invisible Territories: Sound Beams and Spatial Intervention
28.10.25, 18:00 Uhr
Veronica Locatelli
PER – Radical Exhibited Thought. Exhibitions of Architecture in Italy in the Contemporary Age
04.11.25, 18:00 Uhr
Pamela C. Scorzin
Who’s Afraid of Ai-Da?
Zum Phänomen ‚kreativer‘ KI-Roboter in der zeitgenössischen Kunstwelt
11.11.25, 18:00 Uhr
Robin Kötzle
„Chaos stiften“ – Immersive Räume als Medium einer kritischen Ausstellungspraxis
18.11.25, 18:00 Uhr
Sarah Alberti & Birgit Grimm
Kunst aus der DDR: Über Kunstszene/Ost
Ein Gespräch über das Sichtbarmachen und Verorten ostdeutscher Kunstgeschichte(n) im heutigen Ausstellungsdiskurs.
Die Vortragsreihe versteht sich als offenes Forum für den Austausch zwischen Universität, Kunsthochschule und Öffentlichkeit. In diesem Sinne wurden die eingeladenen Referent*innen in enger Abstimmung mit Lehrenden der Universität und der Kunsthochschule ausgewählt, die die Themen der Vorträge mit ihren Lehrveranstaltungen im Wintersemester verbinden. Die Beiträge eröffnen somit nicht nur Einblicke in zeitgenössische künstlerische und gestalterische Positionen, sondern auch in aktuelle transdisziplinäre Dialoge im Lehrangebot zu Ausstellen, Erinnern, Forschen, Kuratieren und Gestalten.
Die Veranstaltungsreihe wird im Sommersemester 2026 fortgesetzt.
Seminar
Zwischen Heim und Herkunft:
Unterbringung von Gastarbeitenden in Kassel seit 1955
Lehrende: Susanne Hesse-Badibanga
3 Credits
An wen richtet sich das Lehrangebot?
Das Seminar ist ein Rechercheprojekt und richtet sich insbesondere an Studierende der Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, sowie Studierende der Kunsthochschule.
Inhaltliche Beschreibung:
Untersuchung und interdisziplinäre Analyse der Zusammenhänge zwischen Wohnverhältnissen und sozialen Räumen – am Beispiel der Unterbringung von Gastarbeitenden in Kassel seit den 1960er-Jahren. Eine Kooperation Fachbereich ASL, Fachgebiet Architekturtheorie und Entwerfen, Fachbereich Politikwissenschaften Prof. Sabine Ruß-Sattar und Initiative Gedenkort Königstor e.V.
Methodik: Spaziergangswissenschaften (Lucius Burckhardt), mappings/Counter mapping, Filmische Recherche, Fotografie, Archivarbeit, Interviews / oral history, künstlerische Forschung
Zielvorstellung, Lernergebnisse und Kompetenzen:
Eigenständige Entwicklung und Erprobung vorgeschlagener Methodiken Stadtforschung, Entwicklung eigener Fragestellungen, Bearbeitung und öffentliche Präsentation der Ergebnisse
Abgabe-/Prüfungsleistung:
Öffentliche Präsentation der Ergebnisse im ORBIT
Exkursion:
12.11-15.11, Frankfurt Offenbach Hochschule für Gestaltung Filmprogramm, Austausch mit Prof.Dr. Marie Hèléne Gutberlet und Pinar Ögrenci. Die Studierenden der HfG Offenbach kommen für einen Tag nach Kassel. Kosten: eine Übernachtung in Offenbach etwa 50€
Die Möglichkeit zur Vertiefung in Form einer Studien-/Abschlussarbeit besteht.
Seminar
Online Mosques: German Muslim Spaces on Google Maps
Lehrender: Alireza Taherifard
3 Credits
Montags, 10:00 - 13:30 Uhr, zweiwöchig
In recent decades, the number of mosques in Europe, and particularly in Germany, has increased. According to estimates from the German Islam Conference (DIK), there are approximately 2,500 to 2,700 mosque communities across Germany. However, only about 10 to 15 percent of these are purpose-built mosques with visible architectural features such as domes or minarets. The vast majority are located in repurposed buildings such as former factories, shops, warehouses, or hidden backyard spaces.
Despite this general low visibility, purpose-built mosques and even mega mosques have become prominent in the urban fabric of German cities. They serve as significant symbols of religious and ethnic minorities, migrant communities, and Muslim presence in a secular Christian context. Critics in the media and politics have portrayed mosques as parallel societies, as sites of “foreign influence,” or as hubs of ideological concerns such as Islamism and opposition to so-called “Western values.” Conversely, mosques have also been represented as contributors to integration and as vibrant hubs of a diverse, multicultural society. Amid this contested context, digital platforms have enabled mosque communities to extend their visibility beyond physical boundaries, while engaging the public and shaping their self-representation.
In this seminar, “Online Mosques: German Muslim Spaces on Google Maps,” we explore how mosques are represented and reconstructed in digital spaces. Using visual semiotics as our primary method, we will analyze a wide range of mosque images to examine their spatial relationships both internally and with the surrounding urban environment. We will also reflect on concepts such as integration, marginalization, religiosity, visibility, multiculturalism, inclusion, and exclusion, and consider how these ideas are visually encoded in online representations.
Seminar
Radikal Lokal – Neues Bauen in Kassel
Lehrender: Georgios Varelis
3-6 Credits / 2-4 SWS
Otto Haesler und Hans Soeder prägten das Neue Bauen in Kassel – international bekannt der eine, nahezu unerforscht der andere.
Ihre Kasseler Siedlungen geben mit Typenhäusern konkrete Antworten auf die Wohnungsfrage: Haesler mit Minimalgrundrissen, großmaßstäblichen Bausystemen und kommunaler Finanzierung; Soeder mit weiterentwickelten traditionellen Bauweisen, angepasst auf die Liquiditätsströme des genossenschaftlich organisierten Siedlungsbaus auf Erbbauland.
Beide Architekten vertreten im Grundsatz die gleichen Ideale und gehören den gleichen Architektengruppen an, entwickeln aber unterschiedliche Herangehensweisen die sie in Ihren Kasseler Siedlungsentwürfen formulieren.
Im Seminar lesen wir ihre Texte, besuchen ihre Gebäude in Exkursionen und fragen inwiefern sich ihre Ansätze unterscheiden und was sich vom Gedachten im Gebauten wiederfinden lässt.
Besonderes Augenmerk gilt Soeder, der in den 1920er Jahren eine eigenständige Vision des Neuen Bauens in Holz entwickelte und als Direktor der Kunstakademie eine experimentelle Architekturklasse in Kassel etablierte.
Wir diskutieren, wie seine Strategien vom gängigen Verständnis der Moderne abweichen und welche Relevanz sie für heutige Entwurfsaufgaben besitzen.
Als Studienleistung wählen die Studierenden jeweils eines der besuchten Gebäude aus und analysieren dies textlich und/oder zeichnerisch. Damit leisten die Teilnehmenden keine bloße Nachzeichnung bekannter Positionen, sondern tragen zu einer noch nicht abgeschlossenen architekturhistorischen Forschung bei. Vertiefungen als Studienleistung sind möglich.
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf max. 12 Personen begrenzt.
Termine:
1. Seminar Di. 21.10. – 12:00-13:30
2. Seminar Di. 28.10. – 12:00-13:30
3. Exkursion Di. 11.11. oder Fr. 14.11. – 12:00-16:00
4. Seminar Fr. 21.11. – 12:00-13:30
5. Exkursion 2 Di. 25.11. oder Fr. 28.11. – 12:00-16:00
6. Exkursion 3 Di. 2.12. oder Fr. 5.12. – 12:00-16:00
7. Seminar Di. 13.1.26 – 12:00-13:30
Die finalen Exkursionstermine werden in Abstimmung mit dem Kurs festgelegt.
Seminar
Studentisches Wohnen als Experiment - Selbstbau, Besetzung, Wagenplätze
Lehrende: Lara Loescher
3 Credits
Dienstags, 09:30 - 13:00 Uhr, zweiwöchig
Das Seminar untersucht Formen selbstorganisierten studentischen Wohnens in Kassel seit den 1970er Jahren. Im Fokus stehen Praktiken des Selbstbaus, der Besetzung und alternativer Wohnformen wie Wagenplätze oder experimentelle Bauten. Beispielprojekte sind u. a. die Besetzung des Kolbenseegers, die Wagenburg nördlich der Moritzstraße sowie die Lehmkuppelbauten in der Vaaker Straße.
Diese Projekte werden sowohl in ihrem räumlich-architektonischen Ausdruck als auch im politischen, sozialen und kulturellen Kontext betrachtet.
Das Seminar ist forschungsorientiert und ergebnisoffen angelegt.
Inventarisierung: systematische Erfassung und Dokumentation relevanter Wohnprojekte (Archiv- und Literaturrecherche, Pressequellen, etc.).
Analyse: Untersuchung der Organisationsformen, Akteur*innen, Konfliktfelder und politischen Kontexte.
Zeitzeugengespräche & Interviews: Gespräche mit ehemaligen Bewohnenden, Aktivist*innen und ggf. Vertreter*innen der Stadt oder Nachbarschaft.
Die Prüfungsleistung setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Kurze Studienarbeit (entsprechend Architekturtheorie Anforderungen) zu einem individuell gewählten Forschungsthema im Rahmen des Seminars),
Zwischenpräsentation der eigenen Forschungsergebnisse im Seminar (ca. 15–20 Minuten, mit Diskussion),
aktive Mitarbeit an den gemeinsamen Recherchen und Diskussionen.
Das Forschungsseminar richtet sich an alle Studierenden aus ASL, der Kunsthochschule und anderen fachbezogenen Studiengängen. Bei zu vielen Anmeldungen werden die A-Master Studierenden, welche das Seminar für das Architekturtheorie Pflichtmodul benötigen, bevorzugt.
Seminar + Exkursion
Katalog von Erinnerungsräumen mit Exkursion nach Halle, Leipzig und Chemnitz
Lehrende: Conny Weckmann
3 Credits
5 Reisetage