Projekte
Egal, was die Zukunft bringt: Um Straßen kommen wir nicht rum. Sie sind da, sie sind „geerbt“ von den Genertaionen vor uns, ohne sie ist gesellschaftliches Leben nicht möglich.
Verkehr und Mobilität, das wird im allgemeinen eher als Themenfeld des Bauingenieurswesens gesehen – mit der Folge, dass diese Orte sehr oft nicht zur Stadt passen. Es sind Funktionsräume, Un-Orte oder teils sogar Angsträume. Experten rufen daher dazu auf, dass die planenden und vor allem gestaltenden Berufe stärker mit ihrer Kreativität einbringen. Hier sind kluge Entwürfe für leise/stadtverträgliche Straßen und hochwertige Infrastrukturbauwerke gefragt, damit Menschen diese Räume im Sinne einer nachhaltigen urbanen Mobilitätspolitik auch gerne, oft und respektvoll nutzen. Wie also sieht eine gute Straße aus?
Das Einführungsstudio richtet sich an alle Verkehrsinteressierten. Im Projekt werden sowohl analytische als auch gestalterisch-konzeptionelle Fähigkeiten vermittelt und ein fundierter Einblick in die integrierte Straßenraumgestaltung geboten. Darüber hinaus erhalten die Studierenden wichtige Einblicke in zentrale Regelwerke sowie in den aktuellen Diskurs zur Zukunft der Stadt.
Ein besonderer Schwerpunkt des Studios liegt auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Wir arbeiten konsequent mit klimaorientierten Planungsansätzen, reflektieren Auswirkungen auf Umwelt, Mobilität und Aufenthaltsqualität und entwickeln Lösungen, die zu resilienten, zukunftsfähigen und sozial gerechteren Stadträumen beitragen.
Autonome Fahrzeuge und Robotaxen stehen kurz vor dem Markteintritt und könnten Mobilität, Raumstruktur und Alltagsleben ähnlich tiefgreifend verändern wie einst das private Auto oder die Eisenbahn. Das Studienprojekt widmet sich den möglichen Auswirkungen dieser technologischen Entwicklung auf Städte und Regionen – und der Frage, wie wir diesen Wandel aktiv und verantwortungsvoll gestalten können.
Autonome Fahrzeuge versprechen zunächst Chancen: Sie könnten Mobilität günstiger, zugänglicher und inklusiver machen, die Abhängigkeit vom eigenen Auto senken und die Erreichbarkeit ländlicher Räume verbessern. Parkflächen könnten überflüssig werden, Fahrzeuge und Infrastrukturen effizienter genutzt, wenn „Mobility-as-a-Service“-Konzepte Realität werden. Gleichzeitig sind Risiken absehbar: Sinkender Raumwiderstand und induzierter Verkehr könnten zu längeren Wegen, höherem Ressourcenverbrauch und einer neuen Welle der Zersiedlung führen. Wenn der Fuß- und Radverkehr zurückgedrängt wird, drohen auch ökologische Rückschritte. Straßenräume, Bebauung und Nutzungen könnten sich wieder stärker am Autoverkehr orientieren.
Im Projekt setzen sich die Studierenden mit diesen Spannungsfeldern auseinander und entwickeln eigene räumliche, planerische und politische Perspektiven auf eine mögliche Zukunft mit Robotaxen und anderen Mobilitätsinnovationen. Dabei werden aktuelle Fragen bearbeitet, die schon heute Politik und Planung beschäftigen. Hier nur eine erste Auswahl – den Teilnehmenden fallen sicher noch mehr Fragen ein:
- Wie verändern sich Kosten und Organisationsformen des ÖPNV?
- Wie müssen Straßen, Knotenpunkte und Haltestellen gestaltet werden, damit autonome Systeme funktionieren?
- Wie kann der Marktzugang für neue Mobilitätsanbieter geregelt werden?
- Wie wirken sich autonome Fahrzeuge auf die Raumstruktur und Siedlungsentwicklung aus?
- Und schließlich: Welche Rolle spielt (hoheitliche) Planung überhaupt noch, wenn Mobilität zunehmend digital gesteuert und privat organisiert wird?
Das Studienprojekt verbindet theoretische und empirische Zugänge. Neben der Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungsergebnissen werden Methoden der empirischen Sozialforschung, Szenarien-Entwicklung, Moderation und Kreativitätstechniken oder Innovationsmethoden eingesetzt. Die Planungsstudierenden werden eingeladen in Marktlogik und Geschäftsmodellen zu denken.
Die Teilnehmenden werden lernen,
- komplexe und schlecht strukturierte Problemstellungen zu erfassen und handhabbar zu machen,
- ihre Zeit und Ressourcen in Projekten zu planen,
- wissenschaftliche Erkenntnisprozesse im Team zu organisieren und
- sich mit Ideen zur Zukunft der Mobilität kritisch auseinanderzusetzen.
Gemeinsam wird erforscht, wie Städte und Regionen auf den kommenden Wandel vorbereitet werden können – und wie Planung, Gestaltung und Regulierung dazu beitragen können, dass die Vision einer autonomen Mobilität nicht zur neuen Herausforderung, sondern zur Chance für nachhaltige und lebenswerte Räume wird.
Dieses Projekt bietet eine umfassende Erkundung von räumlicher und Netzwerkanalyse mit einem Fokus auf die Automatisierung der Kartenproduktion. Der Schwerpunkt liegt auf der Anwendung dieser Techniken in der integrierten Verkehrsplanung. Studierende werden sich mit dem Design, der Erstellung und der Optimierung von Karten beschäftigen, die komplexe räumliche Informationen über Verkehrsmittel wie zu Fuß gehen, Radfahren, Autofahren und öffentliche Verkehrsmittel effektiv kommunizieren.
Ein wichtiger Aspekt des Kurses ist die Integration multimodaler Verkehrssysteme in die räumliche Analyse und Kartenvisualisierung. Studierende werden die komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln und ihren gegenseitigen Auswirkungen auf die Landnutzung und die gebaute Umwelt untersuchen.
Der Kurs legt großen Wert auf die Automatisierung und Rationalisierung des Kartenproduktionsprozesses. Durch das Lehren von Methoden zur Automatisierung von Prozessen, Reduzierung von Fehlern und Steigerung der Effizienz durch Modellbau werden die Studierenden befähigt, effizient qualitativ hochwertige Karten zu erstellen. Ziel dieses Projekts ist es, dass die Studierenden nicht nur lernen, wie sie Zeit und Mühe bei der Kartenerstellung sparen können, sondern auch die Konsistenz und Genauigkeit der Kartenproduktion gewährleisten.