Politik und Verwaltung in Deutschen Diktaturen – Ein Vergleich des Nationalsozialismus und des SED-Regimes

Dissertationsprojekt von Bastian Strobel, M.A.

Die Verwaltungspolitisierung ist ein sehr gut untersuchtes Feld der Verwaltungswissenschaft, welches häufig als “the substitution of political criteria for merit-based criteria in the selection, retention, promotion, rewards, and disciplining of members of the public service” (Peters und Pierre 2004) definiert wird. Während das Konzept der Verwaltungspolitisierung aber für westliche Demokratien sehr häufig genutzt wird, fand es bisher für die Analyse von Verwaltungssystem in autokratischen Regimen kaum Verwendung. Daher soll in diesem Projekt das bisher genutzte Konzept zunächst strukturiert und dann für die Analyse von Verwaltungssystemen in autokratischen Regimen angewendet werden, welche de facto von nur einer Partei beherrscht werden.

Als empirische Fälle dienen hierzu die Regime des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 und das der SED zwischen 1946 und 1989. Ziel des Projektes ist es Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden herrschaftstragenden Parteien und ihrer Akteure bei der Implementierung und Umsetzung der Verwaltungspolitisierung zu erkennen. Fragen des Projekts sind daher: Nutzte die SED Strategien und Methoden, welche die NSDAP bereits erfolgreich angewendet hat? Lassen sich Gemeinsamkeiten in der Strategie der Verwaltungstransformation während der Machtübernahme erkennen? Handelten Beamte bzw. Verwaltungsmitarbeiter stets im Interesse der herrschenden Partei und ihrer leitenden Akteure oder gab es irgendeine Form von Widerstand innerhalb der Verwaltung?

Kontakt

Wenn Sie an dem Projekt interessiert sind oder Anmerkungen haben, wenden Sie sich bitte an: bastian.strobel(at)uni-kassel.de

Projekt

Betreuerin
Prof. Dr. Sylvia Veit

Zeitraum
November 2018 bis September 2021

Teil des Forschungsprojekts
New Elites – Established Personnel? (Dis-)Continuities of German Ministries in System Transformations