Die Be­deu­tung von so­zia­len Kom­pe­ten­zen bei Nach­wuchs­kräf­ten in der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung

Dissertationsprojekt von Stefanie Vedder, M.A.

Die Bedeutung von sogenannten sozialen Kompetenzen ist ein zunehmend zentraler Punkt bei der Konzipierung von Studiengängen. Immer häufiger werden (verpflichtende) interdisziplinäre Seminare, in denen Studierende lernen können, ihre kommunikativen Fähigkeiten, die Fähigkeit zur Teamarbeit oder ihre interkulturellen Kompetenzen zu stärken, in die Studiengänge integriert. Seminare über soziale Kompetenzen sind dazu bestimmt, die Arbeitsmarktfähigkeit der Studierenden in einem komplexen Arbeitsmarkt, unabhängig von ihrem Studienfach, zu erhöhen. Im Gegenzug scheint Fachwissen an Bedeutung zu verlieren, da dieses Wissen in naher Zukunft sehr gut veraltet sein könnte.

Internationale Studien zeigen, dass Arbeitgeber in der Privatwirtschaft, wenn sie Nachwuchskräfte einstellen, die Bedeutung von sozialen Kompetenzen hoch einschätzen. Für langfristigen Karriereerfolg werden soziale Kompetenzen als viel relevanter verstanden, als das Fachwissen in dem Bereich.

Die öffentliche Verwaltung stellt eine komplexe Arbeitsumgebung dar, welche sich in wichtigen Punkten erheblich von der Privatwirtschaft unterscheidet. Trotzdem muss sich die öffentliche Verwaltung, genau wie die Privatwirtschaft, der Herausforderung auf tiefgreifende externe Entwicklungen zu reagieren, stellen. Um es zu veranschaulichen, es kann davon ausgegangen werden, dass angesichts der Europäisierung, der Internationalisierung und der aktuellen politischen Ereignisse, interkulturelle Kompetenzen an Bedeutung gewinnen. Auch Entwicklungen wie die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung können bedeuten, dass Medien- und Technikkompetenzen, die unabhängig von einem bestimmten Studiengang sind, an Bedeutung gewinnen.

Bislang muss noch erforscht werden – bei dem sowohl der internationale als auch der deutsche Fall als Beispiel verwendet werden – ob und inwieweit soziale Kompetenzen als relevant bei der Einstellung von Nachwuchskräften in der öffentlichen Verwaltung angesehen werden. Darüber hinaus wissen wir nicht, welche Art von sozialen Kompetenzen als für die tägliche Arbeit in der öffentlichen Verwaltung wichtig beurteilt werden. Außerdem ist es unbekannt, wie sich die Bedeutung von sozialen Kompetenzen in der Zukunft entwickeln wird. Daneben zielt das Forschungsprojekt darauf ab, zu untersuchen, inwieweit soziale Kompetenzen bei den standardisierten Einstellungsverfahren in der deutschen öffentlichen Verwaltung berücksichtigt werden und ob ihre Rolle bei den Einstellungsverfahren die wahrgenommene Relevanz der sozialen Kompetenzen während der täglichen Arbeit wiederspiegelt.

Das Forschungsprojekt beruht auf einem Choice Experiment.

Projektbezogene Veröffentlichungen

  • Veit, S. and Vedder, S., 2019. Überfachliche Kompetenzen in der Personalauswahl. In: innovative Verwaltung, 41 (3), 21-23.

Kontakt

Wenn Sie an dem Projekt interessiert sind oder Anmerkungen haben, wenden Sie sich bitte an: stefanie.vedder(at)uni-kassel.de

Projekt

Betreuerin

Prof. Dr. Sylvia Veit

Zeitraum
Mai 2018 bis 2021