2008 MulchSaaT

Untersuchung des Auflaufverhaltens in Mulchsaatsystemen im Ökologischen Landbau

Mulchsaatverfahren haben als wichtigster Teilbereich der konservierenden Bodenbearbeitung unter Umweltgesichtspunkten vielfältige und nachhaltige Vorteile gegenüber der nach wie vor vorherrschenden intensiven (konventionellen) Bodenbearbeitung mit dem Pflug und der damit weltweit verbundenen Abnahme der Fruchtbarkeit von Ackerböden. In der EU gehen jährlich im Mittel 17 t/ha an Ackerland verloren, während die mittlere Bodenneubildung nur 1 t/ha beträgt . Um dieser Bodenerosion und -degradierung zu begegnen, kommen insbesondere in erosionsgefährdeten Gebieten zunehmend Mulchsaatverfahren zum Einsatz, bei denen die Aussaat der Folgefrucht in die nur oberflächlich eingearbeiteten Rückstände (Mulchschicht) der Vorfrucht erfolgt. Dabei ist die schützende und strukturverbessernde Wirkung des Mulchs auf den Boden um so größer, je mehr davon auf der Bodenoberfläche verbleibt. Hauptvorteile von Mulchsaatverfahren sind:

  • eine schützende und strukturverbessernde Wirkung des Mulchs auf den Boden;
  • eine signifikante Verringerung der Erosion bzw. von Bodenverlusten;
  • eine Verbesserung der Wasserinfiltration der Böden, d.h. Starkregenereignissen in Verbindung mit Hochwasser kann besser entgegengewirkt werden;
  • geringere Austräge von Nährstoffen.

Im Vergleich zum konventionellen Anbau finden konservierende Bodenbearbeitungssysteme im ökologischen Landbau trotz ihrer positiven Auswirkungen noch wenig Anwendung.

Das Ziel dieses Projektes ist es die negativen Einflüsse des Auflaufverhaltens bei Mulchsaat zu untersuchen und Möglichkeiten zu erproben, diese so gering wie möglich zu halten, mit gleichzeitiger optimaler Ausnutzung der positiven Aspekte im Bezug auf Erosionsschutz.In Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt Bilderkennung soll eine Datengrundlage geschaffen werden, mit deren Hilfe ein Ackerschlag unter Berücksichtigung der teilspezifischen Strohmulch-Auflage und Bodenart, sowie Aussaattiefe so zur Aussaat vorbereitet werden kann, dass auf der gesamten Fläche bei ausreichendem Feldaufgang ein maximaler Bodenschutz erzielt wird.

Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Firma Amazone, die die Grubberkombination "Centaur" zur Verfügung stellen und wird von der Deutschen Bundeststiftung Umwelt gefördert.

Projektverantwortlich : Dr. Birgit Wilhelm

Veröffentlichung : Konservierende Bodenbearbeitung im Ökolandbau - Analyse einer Verfahrenstechnik im Kontext der Bodenfruchtbarkeit

Die erste Bodenbearbeitung der gesamten Versuchsfläche erfolgt am 3. August 2009 mit dem Grubber "Centaur" von Amazone auf 5-7 cm Arbeitstiefe.