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19.04.2023

Neue Plattform beleuchtet die Bioökonomie

Wie nachhaltig ist die deutsche Bioökonomie? Das gebündelte Wissen hierzu finden Interessierte ab sofort auf der Plattform monitoring-bioökonomie.de – mit prägnanten Grafiken und präzisen Zusammenfassungen. In den Daten kann auch online selbst gestöbert werden.

Um alle Informationen zum Monitoring der Bioökonomie zu bündeln, wird eine zentrale Plattform etabliert. (© AdobeStock, emojoez; Aygun; vectorsanta; Denys, BARA)
Mit dem Datenexplorer können Interessierte die Umweltfußabdrücke der deutschen Bioökonomie selbst erkunden. (© AdobeStock, WavebreakMediaMicro)

Eine biobasierte Wirtschaft, die sich an natürlichen Kreisläufen orientiert, nachhaltig und klimaneutral ist – das ist das Ziel der Bioökonomiestrategie der Bundesregierung. Doch entwickelt sich die Bioökonomie in allen Bereichen in die gewünschte Richtung? Die Nutzung von Biomasse kann zu Zielkonflikten führen, die nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sind, weil sie global oder zeitlich versetzt auftreten. Um die Zusammenhänge unseres Konsums in Deutschland mit den Umweltwirkungen erfassbar zu machen, ist ein Monitoring unerlässlich. „Wir zeigen, wo und wann die Vorsilbe ‚Bio-‘ tatsächlich einen Fortschritt bedeutet“, erklärt Prof. Dr. Stefan Bringezu, Koordinator des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts SYMOBIO 2.0.


Herkunft, Nutzung und Nachhaltigkeit

Woher stammt die Biomasse und wofür wird sie hauptsächlich verwendet? Wo liegen die Potenziale? Welche Trends zeichnen sich ab und was sind die Treiber dahinter? Welche Nutzungskonkurrenzen können dabei entstehen – und wie können wir diese vermeiden? Wie groß sind die Fußabdrücke der deutschen Bioökonomie? Und wie lässt sie sich nachhaltiger gestalten? Diese und weitere Fragen werden auf monitoring-bioökonomie.de verständlich und wissenschaftlich fundiert beantwortet. Darüber hinaus können Interessierte mit dem Datenexplorer selbst die Zeiträume und Parameter bestimmen und interessante Trends erkunden.

 

Ganzheitliche Sicht

Von Fallstudien über Fernerkundung bis hin zu Fußabdruckanalyse: Für das Monitoring wenden die Forschungsteams unterschiedliche Methoden an (monitoring-bioökonomie.de/en/tools), um die Bioökonomie Deutschlands zu analysieren. Auf der Website werden die Ergebnisse aus fünf Jahren Forschung innerhalb des SYMOBIO-Projekts anschaulich präsentiert – doch die Internetplattform ist viel mehr als eine Projektwebsite: Über SYMOBIO hinaus werden weitere aktuelle Projektergebnisse und Studien herangezogen. Alle Ergebnisse werden auf der Website zusammengeführt und eingeordnet, sodass ein ganzheitliches Bild der Bioökonomie entsteht. Dabei werden sowohl die Chancen und Potenziale als auch die Probleme und Risiken ausgewogen diskutiert.


Wissenstransfer in die Politik

monitoring-bioökonomie.de richtet sich auch an Nicht-Wissenschaftler/innen. „Die neue Website bricht komplexe Daten in schnell erfassbare Grafiken und Kernbotschaften herunter. So baut sie eine Brücke zwischen Wissenschaft und allen Stakeholdern“, betont Dr. Meghan Beck-O'Brien, Koordinatorin der Websiteinhalte. Ziel der Website ist es, Politikerinnen und Politiker sowie weitere Entscheidungsträgerinnen und -träger mit wissenschaftlicher Expertise zu unterstützen. Die Website liefert wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Strategien wie die Nationale Biomassestrategie (NABIS), die aktuell von Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK), Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und Bundesumweltministerium (BMUV) entwickelt wird.

Die Website startet mit englischen Texten, bis zum Sommer soll die deutsche Version verfügbar sein.


SYMOBIO 2.0 – eine Zusammenarbeit folgender Institute:

  • Center for Environmental Systems Research (CESR)
  • Kassel Institute for Sustainability
  • Fachgebiet Grünlandwirtschaft und nachwachsende Rohstoffe (GNR)
  • Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
  • Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)
  • Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS)
  • Öko-Institut
  • Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)
  • Global Risk Assessment Services (GRAS
  • Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu)
  • Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)


An der Erstellung der Website beteiligte Projekte:

  • Konsolidierung des Systemischen Monitorings und der Modellierung der deutschen Bioökonomie
    SYMOBIO 2.0, symobio.de, Koordinatoren: Dr. Meghan Beck-O'Brien und Prof. Dr. Stefan Bringezu, Center for Environmental Systems Research (CESR), Universität Kassel, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Aufbau eines systematischen Monitorings der Bioökonomie – Konsolidierungsphase
    MoBi II, thuenen.de, Koordinator: Dr. Jörg Schweinle, Thünen-Institut, gefördert von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)
  • Weiterentwicklung des "Monitoringsystem Bioökonomie" unter besonderer Berücksichtigung von Aspekten des vorsorgenden Umweltschutzes
    MonBio, ecologic.eu, Koordinator: Aaron Best, Ecologic Institut, gefördert vom Umweltbundesamt
     

Pressekontakt zum Launch der Bioökonomie-Website:

Verena Pommerenke, Forschungskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit SYMOBIO 2.0,
Center for Environmental Systems Research (CESR), Universität Kassel,
verena.pommerenke@uni-kassel.de

Meghan Beck-O'Brien, Koordinatorin Websiteinhalte,
Center for Environmental Systems Research (CESR), Universität Kassel,
meghan.beck.obrien@uni-kassel.de