MoMo II

MoMo II - Arbeitspaket: Einfluss des globalen Wandels auf die Wasserressourcen in Zentralasien, in der Mongolei und im Einzugsgebiet des Kharaa; Themenmodul 1: Hydrologie und Landnutzung

Zielsetzung

Die Mongolei wurde im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunktes „Integriertes Wasserressourcenmanagement“ als Modellregion für die Bearbeitung, Lösung und Umsetzung eines auf die nachhaltige Nutzung ausgerichteten, integrierten Wasserressourcenmanagements (IWRM) in Zentralasien vorgeschlagen. In einer ersten Projektphase (2007 – 2009) wurde in einem Einzugsgebiet (Khaara mit der Stadt Darkhan) eine Bestandsaufnahme durchgeführt, prioritäre Probleme identifiziert und auf wissenschaftlicher Grundlage sowie gemeinsam mit den mongolischen Partnern Handlungsoptionen ausgearbeitet. Im Sinne eines umfassenden IWRM-Ansatzes wurden dabei die Bereiche Klima, Hydrologie, Land- und Wassernutzung, Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung und Gewässerökologie in einem integrativen Ansatz bearbeitet (s. a. MoMo-Projekt).

In der jetzt beantragten Phase II soll die Umsetzung von konkreten Elementen des IWRM in ausgewählten Problemfeldern im Vordergrund stehen. Die Auswahl begründet sich aus der Phase I, den von mongolischer Seite benannten Prioritäten und dem Förderpotential durch Dritte (insbesondrere Asian Development Bank, World Bank und KfW).

Es ist eine Bearbeitung des Projektes in vier Arbeitspaketen vorgesehen. Diese wurden u. a. in drei Workshops (Ulan Bator, November 2008 und Juni 2009, Magdeburg Februar 2009) inhaltlich abgestimmt, wobei insbesondere die Vernetzung der Kooperationspartner in Deutschland und den Partnern in der Mongolei detailliert ausgearbeitet wurde. Die acht in Phase I angelegten Arbeitspakete wurden konzentriert und in thematische Module überführt. Folgende Module werden in Phase II bearbeitet:

Themenmodul 1: Hydrologie und Landnutzung

Themenmodul 2: Wasserqualität und Gewässerökologie

Themenmodul 3: Grundwasser und Trinkwasser

Themenmodul 4: Abwasserbehandlung und -verwertung

Es wurden weiterhin zwei Querschnittmodule identifiziert, die eine Gemeinschaftsaufgabe aller Kooperationspartner sind und durch die Projektkoordination gesteuert werden.

Querschnittsmodul 1: Monitoring, Daten und Modellierung

Querschnittsmodul 2: Capacity Development und Umweltinformation

Ergebnis

Die Arbeiten des CESR innerhalb dieses Teilprojektes fokussieren auf die großskalige Simulation der Wasserressourcen und -nutzung in Zentralasien. Hierbei soll eine multiskalige Übertragbarkeit der Ergebnisse von der Einzugsgebietsebene (Kharaa) auf die Länderebene (Mongolei) und anschließend auf die Regionalebene (Zentralasien) vorgenommen werden. Das Ziel dieser räumlich und zeitlich hoch aufgelösten großskaligen Modellierung ist die Analyse und Prognose der historischen, aktuellen und zukünftigen Wasserverfügbarkeit für anthropogene und systemökologische Nutzungszwecke.

Die Zusammenstellung aller Grundlageninformationen, Modellanpassungen und erste Modellläufe konnten in der ersten Phase (MoMo1) abgeschlossen werden. In MoMo2 wird eine tägliche Auflösung der Klimaparameter angestrebt, was eine deutliche Verbesserung im Gegensatz zu MoMo 1 bedeutet (monatliche Auflösung). Ein zweiter Schwerpunkt bildet die Anwendung transienter Klimaszenarien, die innerhalb aktueller Forschungsprojekten neu entwickelt werden (bspw. WATCH) .

Um alle Flusseinzugsgebiete der sechs untersuchten Länder im Rahmen einer hydrologischen Systemanalyse zu untersuchen, wird das kontinentale Hydrologie- und Wassernutzungsmodell WaterGAP3 weiterentwickelt und angewendet. Hierbei sind vor allem die Erkenntnisse aus MoMo1 von großer Bedeutung, da durch die Verwendung drei verschiedener hydrologischer Modelle (HBV-D, TRAIN, WaterGAP) naturräumliche Prozesse aufgedeckt wurden, die in WaterGAP3 in sehr konzeptioneller Form implementiert sind. Daher sollen diese Prozessbeschreibungen genauer untersucht und im Modell verbessert werden, um so eine realistischere Abbildung der Wasserflüsse in Zentralasien zu gewährleisten.

Als weiterer Forschungsaspekt wird in einer Vorstudie anhand von physikalischen, sozioökonomischen und infrastrukturellen Charakteristika die Übertragbarkeit des MoMo IWRM-Konzeptes auf andere Flusseinzugsgebiete in Zentralasien untersucht.

Alle Ergebnisse werden für ein web-basiertes geographisches Informationssystem (WebGIS) zur Darstellung aufbereitet, und der mongolischen Water Authority (WA) zur Verfügung gestellt.

Zusätzliche Links

MoMo-Homepage: http://www.iwrm-momo.de/

BMBF-Förderschwerpunkt IWRM: http://www.bmbf.wasserressourcen-management.de/

Auftraggeber

BMBF

Projektlaufzeit

Mai 2010  −  April 2013

Projektleitung

Frank Voß

Projektbeteiligte

Tim aus der Beek
Marcus Malsy
Frank Voß

Kooperationen

u.a.: Ruprecht Karls Universität Heidelberg, Institut für Geographie; Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung-UFZ, Department Aquatische Ökosystemanalyse, Department Landschaftsökologie; terrestris GmbH & Co. KG